Das Zentralstadion in Wolgograd gehörte lange zu den großen russischen Arenen. Doch seit 2002 musste es wieder und wieder renoviert werden, weil man dem ursprünglich 1964 eröffneten Stadion sein Alter einfach ansah. Ständig neue Bereiche wurden baufällig. Zudem war es mit einer Kapazität von rund 32.400 Zuschauern auch verhältnismäßig klein. Als Russland die WM 2018 bekam, war das Schicksal des alten Stadions besiegelt. Im Oktober 2014 begannen die Abrissarbeiten. Bis zur WM soll das neue Zentralstadion fertiggestellt sein.
Rotor Arena – Cidade: Volgograd -Capacidade: 45.015 pic.twitter.com/MfsXwWMTSD
— Fute Noticia (@noticia_fute) 23. Oktober 2014
Die neue Arena kostet 330 Millionen Euro und soll rund 45.000 Menschen Platz nehmen. Vor allem die Außenfassade dürfte zu einem ganz großen Blickfang bei der WM werden. Sie ist gefaltet. Die Fans sehen scharfe Kanten. Es scheint fast so, als würden türkis-weiße Spitzdächer aus der Fassade herauswachsen. Durch die Lage direkt an der Wolga hat das neue Zentralstadion zudem das Potenzial, bei sommerlichen Temperaturen zum absoluten Liebling aller Fans zu werden.
Daten und Fakten zum Zentralstadion in Wolgograd
- Kapazität: 45.015
- Eröffnung: Geplant 1. Jahreshälfte 2018
- Teams: Russland & Rotor Wolgograd
- Kosten: 330 Millionen Euro
Vier Gruppenspiele werden im Zentralstadion ausgetragen. Jeweils zwei Teams der Gruppen A, D, G und H sind hier während der WM zu Gast. Erstmals rollt der Ball am 18.06.2018 und letztmals am 28.06.2018.
Alles zum WM Spielort Wolgograd
Wolgograd liegt in Südrussland an der unteren Wolga und zählt knapp eine Million Einwohner. Die Stadt ist einer der zentralen Verkehrsknotenpunkte Russlands – und war dies im Prinzip schon seit ihrer Gründung 1589. Eines der dunkelsten Kapitel der Geschichte ist mit diesem Umstand untrennbar verbunden: Zwischen 1925 und 1961 hieß Wolgograd Stalingrad. Die deutsche Wehrmacht wollte im Zweiten Weltkrieg die Metropole aufgrund ihrer Bedeutung unbedingt einnehmen. Schließlich wurde die sechste deutsche Armee eingekesselt und ergab sich. Hunderttausende Menschen auf beiden Seiten starben. Wolgograd wurde zu einem Sinnbild der Brutalität und Sinnlosigkeit von Krieg.
Durch die Vernichtungen des Krieges sind kaum mehr historische Bauten erhalten – mit Ausnahme des Hauptbahnhofs. Wolgograd versucht, aus der Not eine Tugend zu machen und zu einer modernen Stadt zu werden. Gerade in den letzten 20 Jahren ist sehr viel gebaut worden. Eine neue Wolgabrücke wird ebenso beispielsweise errichtet. Zudem gibt es zahlreiche Bildungseinrichtungen in der Stadt. Die Spuren des Krieges sind als Mahnmale aber nach wie vor allgegenwärtig: Immer wieder stößt man auf halbzerstörte Gebäude oder zerschossene Panzer.
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