WM 2018: Timo Horn hofft auf einen Platz im deutschen Kader

In Abwesenheit des verletzten Manuel Neuer, der nach einer intensiven Saison aber ohnehin die Beine hätte hochlegen dürften, hat sich Marc-Andre ter Stegen beim Confederations Cup zur Nummer zwei in der deutschen Nationalmannschaft aufgeschwungen. Der Schlussmann des FC Barcelona agierte zwar nicht fehlerfrei, erwies sich aber dennoch als Rückhalt und überzeugte vor allem mit seinem Passspiel, das ihn bei Ballbesitz zum elften Feldspieler macht. Auch bei seinem Verein scheint Ter Stegen für die neue Saison gesetzt zu sein.

Ter Stegen wird zur Nummer zwei

Nachdem vor Turnierbeginn die Reihenfolge hinter Neuer noch völlig offen war, hat ter Stegen mit Bernd Leno und Kevin Trapp zwei Konkurrenten abgehängt. Trapp machte seine Sache im Testspiel Anfang Juni in Dänemark (1:1) zwar ordentlich, erhielt aber keine weitere Bewährungschance mehr. Leno durfte derweil zum Auftakt des Confed Cups gegen Australien ran (3:2), erwischte aber einen gebrauchten Tag und war an beiden Gegentreffern maßgeblich beteiligt.

Als im Anschluss an das 1:1 gegen Chile im zweiten Gruppenspiel, bei dem ter Stegen im Tor stand, im finalen Vorrundenmatch wieder mit Trapp gerechnet wurde, sorgte Bundestrainer Joachim Löw für klare Verhältnisse, indem er ter Stegen für den Rest des Confed Cups zur Nummer eins ernannten. Diese Entscheidung dürfte gleichbedeutend damit sein, dass der ehemalige Gladbacher nun in der Hierarchie hinter Neuer kommt und im Kader für die WM 2018 letztlich nur noch ein Platz zu vergeben ist.

Zieler mit neuem Verein

Ron-Robert Zieler, der bei der WM 2014 hinter Neuer und Roman Weidenfeller als Nummer drei am Titelgewinn beteiligt war und von den Verantwortlichen für sein trotz der kaum vorhandenen Aussicht auf Einsätze hervorragendes Verhalten während der Zeit in Brasilien gelobt wurde, hat mit seinem Wechsel zum VfB Stuttgart ein Ausrufezeichen gesetzt. Zwar konnte Zieler seine Karten mit awinwm Vereinswechsel wieder verbessern, doch Leno und Trapp sind auf jeden Fall zwei Keeper, die die Nase vor dem ehemaligen Hannoveraner haben. Und es gibt in der Bundesliga noch einige weitere Kandidaten, die aufgrund ihrer sehr guten Leistungen im Verein einen Platz im WM-Kader verdient hätten.

Horn meldet Ansprüche an

Das gilt vor allem für Timo Horn, der wesentlichen Anteil daran hatte, dass der 1. FC Köln Fünfter wurde und damit nach 25 Jahren wieder auf die internationale Bühne zurückgekehrt ist. Horn, der bei den Olympischen Spielen 2016 im deutschen Tor stand und vollends überzeugen konnte, meldete nun gegenüber der “dpa“ durchaus Ansprüche an: “Ich glaube, ter Stegen hat sich erstmal als Nummer zwei festgespielt. Aber der Kampf hinter Neuer ist ausgeglichen, da sehe ich mich nicht chancenlos und muss mich nicht verstecken.“

Dass seitens Torwarttrainer Andreas Köpke in den letzten Jahren in puncto Horn öfter die fehlende internationale Erfahrung angeführt wurde, ist nun überholt. Und Horn will nun auch in der Europa League seine Klasse zeigen und sich im Hinblick auf die Nationalmannschaft noch weiter in den Fokus bringen: “Nun habe ich die Gelegenheit, international zu spielen. Die will ich nutzen, um mich zu empfehlen und Druck zu machen.“

Bleibt abzuwarten, ob man beim DFB noch einen weiteren Keeper ins Rennen um die Plätze für die Fussball Endrunde 2018 aufnimmt oder es beim bekannten Kreis bleibt. Dass Horn längst eine Nominierung verdient hätte, steht indes außer Frage.

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