Am vergangenen Wochenende fungierte Stefan Kuntz bei der Auslosung der zweiten Runde des DFB-Pokals als Glücksfee und zeichnete für einige interessante Paarungen wie allen voran das Duell Borussia Dortmund gegen Borussia Mönchengladbach verantwortlich. Schon in Kürze ist der Europameister von 1996 dann wieder in seiner eigentlichen Funktion als Trainer der U21-Nationalmannschaft gefordert.
Nachdem der alten U21 trotz der erfolgreichen Qualifikation für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio aufgrund der Niederlage im Finale der U21-Europameisterschaft 2019 gegen Spanien (1:2) die Krönung versagt geblieben ist, steht die neue Generation in den Startlöchern. Am 5. September trifft die neue U21 zunächst in einem Freundschaftsspiel in Zwickau auf Griechenland, ehe es fünf Tage später schon mit der Qualifikation für die Europameisterschaft 2021 ernst wird. Zum Auftakt der Qualifikation gastiert Deutschland in Wales.
Nur vier EM-Teilnehmer weiter dabei
Noch hat Trainer Kuntz seinen Kader nicht benannt, doch klar ist, dass aus der alten U21 mit Torhüter Markus Schubert (FC Schalke 04), Arne Maier (Hertha BSC), Johannes Eggestein (Werder Bremen) und Lukas Nmecha (VfL Wolfsburg) nur noch vier Akteure weiterhin spielberechtigt sind. Am ersten Spieltag der Bundesliga kamen neben Eggestein und Nmecha mit Dennis Geiger (TSG 1899 Hoffenheim) und Nico Schlotterbeck (SC Freiburg) zudem nur zwei Spieler zum Einsatz, die künftig für die U21 auflaufen dürfen. Kai Havertz dürfte das zwar auch, zählt aber längst zum Kreis der A-Nationalmannschaft und wird in der EM 2020 Qualifikation teilnehmen.
Auch im Wissen darum mahnte Kuntz nun im Interview mit “ran.de“ vor zu hohen Erwartungen und erinnerte an die Vergangenheit der nun geforderten Jahrgänge 1998 und jünger: „Es ist kein Geheimnis, dass jetzt die Jahrgänge kommen, die mit ihren DFB-Junioren-Nationalmannschaften in der Vergangenheit eher nicht so erfolgreich waren“, so Kuntz, der sich im Klaren darüber ist, dass die Erfolge der letzten Jahre mit dem EM-Titel 2017 und dem Finaleinzug 2019 nicht ohne Weiteres zu wiederholen sein werden.
Nichtsdestotrotz gibt es auch Hoffnungsträger. Allen voran der gerade auf Leihbasis von Manchester City zum VfL Wolfsburg gewechselte Nmecha, der vor seiner erst vor wenigen Monaten getroffenen Entscheidung für den DFB von der U16 bis zur U21 bereits 31 Junioren-Länderspiele für England bestritten hatte.
Kuntz sieht bei Nmecha noch Verbesserungsbedarf
Gegenüber dem “Kicker“ ließ Kuntz durchblicken, dem 20 Jahre alten Angreifer in der Bundesliga eine gute Rolle zuzutrauen. „Lukas ist ein absoluter Teamplayer. Er verfügt über eine sehr gute Physis, einen guten Abschluss. Wichtig ist, dass er nun schnell auf das physische Niveau der Bundesliga kommt“, so der 56 Jahre alte Fußball-Lehrer, der bei Nmecha noch beim Kopfballspiel und beim schwächeren linken Fußball Entwicklungspotential sieht.
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Auf jeden Fall stellt Kuntz Nmecha in Aussicht, für die U21 wichtig zu werden: „Wenn Lukas seine Entwicklung in Wolfsburg fortsetzt, kann er auch bei uns eine feste Größe sein.“ Zunächst freilich muss sich der gebürtige Hamburger in Wolfsburg gegen durchaus starke Konkurrenten durchsetzen. Gelingt das, ist auch der Weg ins Deutschland Trikot in die U21-Stammelf frei.