Nach dem bitteren Aus im Viertelfinale der WM 2022 in Katar gegen Frankreich (1:2) hatte Englands Nationaltrainer Gareth Southgate seine Zukunft zunächst offen gelassen und sich Bedenkzeit erbeten. Eine Woche danach gab der englische Fußballverband FA aber nun bekannt, dass der 52 Jahre Fußball-Lehrer seine Arbeit fortsetzen und auch nach der WM in der Verantwortung bleiben wird.
Kurz nachdem mehrere Medien von Southgates Entscheidung berichtet hatten, bestätigte die FA den Verbleib auch offiziell: “Wir freuen uns, bestätigen zu können, dass Gareth Southgate weiterhin Englands Nationaltrainer ist und unseren Weg zur EM 2024 begleiten wird. Gareth und Steve Holland haben immer unsere volle Unterstützung gehabt, und unsere Planung für die EM beginnt jetzt“, wurde Verbandschef Mark Bullingham zitiert, der damit zugleich verriet, dass Southgate mit seinem bewährten Team weitermachen wird.
— FA Spokesperson (@FAspokesperson) December 18, 2022
Schwierige Aufgaben in der EM-Qualifikation
Endgültig vom Tisch sind damit zwischenzeitlich aufgekommene Spekulationen unter anderem um den im September beim FC Chelsea entlassenen Thomas Tuchel als potentiellen Nachfolger. Vielmehr haben die guten Leistungen bei der WM trotz des unglücklichen Ausscheidens Southgates Standing gestärkt. Sowohl beim Verband und in der Öffentlichkeit als auch innerhalb der Mannschaft, aus der allen voran Declan Rice mit einem klaren Plädoyer für den einstigen Profi Partei ergriff und sich eine weitere Zusammenarbeit wünschte.
Diese ist nun fix, wohl zumindest bis zum Ende von Southgates aktuellem Vertrag im Jahr 2024 nach der nächsten Europameisterschaft in Deutschland. Sich für dieses Turnier zu qualifizieren, ist nun erst einmal die oberste Aufgabe der Three Lions, die bei der Auslosung der Gruppen der EM 2024 Qualifikation indes nicht wirklich Glück hatten.
Denn mit Italien wartet ein Schwergewicht und mit der Ukraine sowie Nordmazedonien sind nebst Underdog Malta zwei weitere Nationen vertreten, die das Zeug zum Stolperstein haben. Los geht es für England am 23. März 2023 gleich mit der schwierigsten Aufgabe, dem Auswärtsspiel in Italien. Drei Tage später empfängt die Southgate-Elf dann die Ukraine, sodass schon nach den ersten Spieltagen die Richtung einigermaßen klar sein sollte. Gelingen zwei Siege, sähe es angesichts dessen, dass die beiden Gruppenersten auf direktem Wege eines der EM 2024 Tickets lösen, schon sehr gut aus.
Wohl keine Rücktritte nach der WM
In den nächsten Wochen und Monaten wird sich der seit Herbst 2016 amtierende Southgate nun sicherlich einige Gedanken darüber machen, an welchen Stellschrauben gedreht werden kann, um im EM 2024 Spielplan endlich den zweiten Titel nach der WM 1966 einfahren zu können. Allzu viele Veränderungen dürfte es allerdings kaum geben.
So werden aller Voraussicht nach mit Kyle Walker, Jordan Henderson und Kieran Tripper (alle 32) auch die drei ältesten Spieler des WM-Kaders ihre Länderspielkarriere fortsetzen. Gut möglich aber natürlich, dass die seit Jahren exzellente Nachwuchsarbeit Englands in der näheren Zukunft weitere Talente nach oben spült, die es in den EM-Kader schaffen könnten.