Der Confederations Cup 2017 und damit vermutlich die letzte Auflage dieses nie unumstrittenen Turniers ist Geschichte. Mit Deutschland hat sich im Favoriten-Duell im Finale gegen Chile letztlich der Weltmeister durchgesetzt und deutlich gemacht, dass auch bei der WM im Sommer 2018 mit dem Titelverteidiger zu rechnen sein wird.
Als die deutsche Mannschaft und Chile um den Titel spielten, waren die russischen Nationalspieler längst in allen Himmelsrichtungen im Urlaub zerstreut. Für die Sbornaja war das Turnier nach einem vielversprechenden Beginn mit einem 2:0-Sieg über Neuseeland aufgrund der Pleiten gegen Portugal (0:1) und Mexiko (1:2) bereits nach der Gruppenphase beendet. Und dennoch diente der Confed Cup als Mutmacher, da sich die Mannschaft von Trainer Stanislav Tschertschessow gegen die namhaften Kontrahenten weitgehend auf Augenhöhe präsentiert hat. Keine Selbstverständlichkeit nach den schwachen Auftritten bei der EM 2016 in Frankreich, als nach nur einem Punkt aus den drei Gruppenspielen frühzeitig die Heimreise angetreten werden musste.
Einige Hoffnungsträger vorhanden
Doch Tschertschessow, der vor der EM 2016 noch Legia Warschau zum Double in Polen geführt hatte und danach als Nachfolger für den zurückgetretenen Leonid Slutzki engagiert wurde, hat mit seiner Arbeit schon einiges bewegt. Nicht zuletzt der eingeleitete Verjüngungsprozess mit den wenigen vorhandenen Talenten wie Giorgi Dzhikiya, Ilya Kutepov oder Aleksandr Golovin macht Hoffnung schon für die WM, wenngleich in Sachen Nachwuchsarbeit in Russland unverändert einiges im Argen liegt. Hoffnung macht darüber hinaus, dass im Vergleich zum Confed Cup mit den Mittelfeldspielern Alan Dzagoev und Roman Zobnin sowie Stürmer Artem Dzyuba drei in diesem Sommer verletzt ausgefallene Leistungsträger im nächsten Jahr dabei sein sollen. Einer der bei Großveranstaltungen immer mit dabei war, Altstar Kherzakov, hat hingegenmit 34 Jahrene seine aktive Karriere beendet.
3️⃣0️⃣ Tore
9️⃣1️⃣ Länderspiele#Rekord
2️⃣ WM-Teilnahmen für 🇷🇺Jetzt ist Schluss für Kerzhakov
👉https://t.co/e01tRCkjH0— FIFA (Deutsch) (@fifacom_de) July 13, 2017
Obwohl man insgeheim natürlich schon auf das Halb- oder vielleicht sogar das Finale spekuliert hatte, gibt es in Russland keinerlei Zweifel an Tschertschessow, der kurz nach dem Aus von Verbandschef Vitali Mutko auch sehr deutliche Rückendeckung erhielt: “Mir gefällt die Mannschaft, die Tschertschessow aufbaut, und ihre Einstellung“, so Mutko, mit dessen Aussagen klar ist, dass der ehemalige Schlussmann von Dynamo Dresden auch bei der WM 2018 auf der russischen Trainerbank sitzen wird.
Im November gegen Argentinien
Bis dahin hofft man natürlich im Gastgeberland noch auf eine weitere Entwicklung der Sbornaja, für die in den nächsten elf Monaten noch einige Testspiele auf dem Programm stehen. Ein echter Gradmesser dürfte dabei Mitte November die Partie gegen Vize-Weltmeister Argentinien anlässlich der Wiedereröffnung der umgebauten und künftig 81.000 Zuschauer fassenden Luschniki-Arena in Moskau werden, in dem am 15. Juli 2018 auch das Endspiel der WM stattfinden wird.
Bleibt abzuwarten, ob die Sbornaja bei ihren nächsten Auftritten dazu in der Lage ist, die bisher noch eher spärlich vorhandene WM-Euphorie im Land zu schüren. Bei den WM 2018 Wetten liegt der Gastgeber bisher eher in der hinteren Hälfte.