Auch wenn er in der am Ende erfolgreich EM-Qualifikation nur zu vier von zehn möglichen Einsätzen kam, gilt Denis Cheryshev doch als einer der Hoffnungsträger der russischen Nationalmannschaft im Hinblick auf die EM-Endrunde 2016 und auch schon auf die WM 2018 im eigenen Land.
Cheryshev unter den Youngstern im russischen Team
Im Vordergrund steht aber natürlich erst einmal die EURO, für die Trainer Leonid Sluzki angesichts einer seit Jahren vernachlässigten Nachwuchsarbeit einen sehr erfahrenen Kader nominieren dürfte. Mit 25 Jahren schon zu den jüngeren Nationalspielern Russlands gehört Cheryshev, der im Offensivbereich vor allem für die Flügelpositionen im von Sluzki bevorzugten 4-2-3-1 eine Alternative darstellt.
Allerdings drohte lange Zeit das Szenario, dass Cheryshev weitgehend ohne Spielpraxis zur Sbornaja reisen würde, da der 1,79 Meter große Linksfuß bei Real Madrid kaum zum Zuge kam, nachdem er von seiner Ausleihe zum FC Villarreal zu den Königlichen zurückgekehrt war. So reichte es im vergangenen Halbjahr lediglich zu zwei Einwechslungen in der Primera Division und zu drei Kurzeinsätzen in der Champions League. Und als Cheryshev in der Copa del Rey beim FC Cadiz von Anfang an ran durfte, sorgte er prompt für unverschuldete Negativschlagzeilen. Zwar gelang Cheryshev das frühe Führungstor, doch der 3:1-Sieg war letztlich wertlos, weil Cheryshev aufgrund einer Gelbsperre aus der Vorsaison nicht hätte eingesetzt werden dürfen. Real wurde in der Folge am grünen Tisch vom Pokal-Wettbewerb ausgeschlossen.
Wirf einen Blick auf die EM 2016 Sieger Quoten
Wechsel auf Leihbasis zum FC Valencia
Wohl auch deshalb, weil sein Name stets in Verbindung mit diesem Fauxpas der Real-Verantwortlichen gestanden hätte, drängte Cheryshev im Winter auf einen Wechsel und erhielt kurz vor Transferschluss dann doch noch das Okay. Sah es zunächst so aus, als würde Real den Russen aufgrund der drohenden Transfersperre nicht ziehen lassen, so unterschrieb Cheryshev dann in einer Kompromisslösung bis zum Ende der Saison auf Leihbasis beim kriselnden FC Valencia. Nachdem Valencia elf Liga-Spiele in Folge nicht mehr gewonnen hat, verspricht man sich von Cheryshev frischen Wind und dieser dürfte von Trainer Gary Neville gleich die Chance erhalten, sich zu zeigen.
Unabhängig davon, wie es angesichts eines noch bis 2017 laufenden Vertrages in Madrid im Sommer mit ihm weitergeht, hat es Cheryshev nun weitgehend in der eigenen Hand mit Spielpraxis und in guter Form zur EURO zu reisen. In Madrid wäre der Offensivmann hingegen angesichts der riesigen Konkurrenz selbst mit überragenden Trainingsleistungen wohl weiter nahezu chancenlos gewesen.
Russland trifft bei der Euro 2016 in Gruppe B auf England, Wales und die Slowakei.