Dass die vergangenen Wochen für Borussia Dortmund nicht den erhofften Lauf genommen haben, führen viele Beobachter auf das Fehlen von Marco Reus zurück. Der Kapitän erzielte im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen den SV Werder Bremen kurz vor der Pause per sehenswertem Freistoß noch den 1:1-Ausgleich, musste dann aber mit einer Muskelverletzung in der Kabine bleiben und konnte das Aus nach Elfmeterschießen ebenso nur als Zuschauer verfolgen die die 0:3-Hinspielpleite im Achtelfinale der Champions League bei Tottenham Hotspur und die Punktverluste in der Bundesliga gegen die TSG 1899 Hoffenheim (3:3) und beim 1. FC Nürnberg (0:0).
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— Borussia Dortmund (@BlackYellow) February 22, 2019
Und nun erfüllte sich auch die Hoffnung des BVB, im Top-Spiel gegen Bayer Leverkusen wieder auf Reus bauen zu können, nicht. Der 29-Jährige, der mit 17 Toren und zehn Vorlagen in 27 Pflichtspielen eine überragende Saison spielt, ist nach wie vor nicht voll belastbar. Wie lange Reus für sein Comeback noch benötigt, lässt sich derzeit schwer prognostizieren, zumal sich sich der BVB nur sehr zurückhaltend zum Gesundheitszustand des Offensivmannes äußert.
Länderspiel-Auftakt in drei Wochen
Mit Interesse und durchaus auch mit Sorge dürfte man derweil auch beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) verfolgen, wie es mit Reus weitergeht. Schließlich stehen in nicht mehr allzu ferner Zukunft die ersten Länderspiele im Jahr 2019 auf dem Programm. Und ob Reus am 20. März im Testspiel in Wolfsburg gegen Serbien bei 100 Prozent sein wird, ist im Moment zumindest fraglich. Diese Begegnung dürfte Bundestrainer Joachim Löw auch als Testlauf für den Start in die Qualifikation für die Europameisterschaft 2020 sehen, die direkt mit der schwierigsten Aufgabe in den Niederlanden beginnt.
Der bislang fraglos unglücklichen Länderspiel-Karriere von Reus (bisher 37 Spiele im Deutschland Trikot) droht also ein weiteres Kapitel, wenn auch nur ein kurzes. Allerdings ist nicht unwahrscheinlich, dass Bundestrainer Löw schon Ende März weiter an einer funktionierenden Stammelf feilen wird, die sich freilich bereits im Herbst zumindest teilweise herauskristallisiert hat.
Große Konkurrenz im Offensivbereich
Dass der im Herbst mit Knieproblemen angeschlagene Reus in den letzten drei Länderspielen im Jahr 2018, als Löw den zuvor nur langsam vorangetriebenen Umbruch deutlich beschleunigt hat, lediglich beim 2:2 gegen die Niederlande zu einem 27-minütigen Kurzeinsatz kam, war im Kampf um die Plätze bereits ein Handicap. Auch, weil die neu installierte Dreier-Offensive mit Serge Gnabry, Timo Werner und Leroy Sane hervorragend funktioniert hat. Und weil sich Kai Havertz als Kandidat für die Zehner-Position, die für Reus auch im DFB-Team prädestiniert wäre, empfehlen konnte.
Es wäre also nicht nur für den BVB, sondern auch für Reus selbst enorm wichtig, möglichst bald auf den Platz zurückzukehren – idealerweise bereits am Freitagabend beim FC Augsburg. Deutschland gehört übrigens trotz der verkorksten WM 2018 in Russland natürlich auch zu den EM 2020 Quali Favoriten.