Iran: Dürfen Masoud Shojaei und Ehsan Haji Safi nicht zur WM 2018?

Neben Gastgeber Russland und Rekordweltmeister Brasilien ist der Iran bislang die einzige Nation, die sicher bei der Fussball Weltmeisterschaft 2018 vertreten sein wird. Nach 1978, 1998, 2006 und 2014 hat sich der Iran zum fünften Mal und gleichzeitig zum dritten Mal in Folge für eine WM-Endrunde qualifiziert. Nachdem bislang immer die Vorrunde Endstation bedeutete, hat man natürlich ein knappes Jahr vor der Endrunde in Russland und wenige Monate vor der Auslosung der Vorrundengruppen im Dezember die Hoffnung, es erstmals ins Achtelfinale zu schaffen.

Kapitän und Vize-Kapitän vor dem Rauswurf?

Rund um die Mannschaft des portugiesischen Trainers Carlos Queiroz gibt es aktuell aber jede Menge Unruhe. Grund dafür sind die beiden Spieler Masoud Shojaei und Ehsan Haji Safi, die als Kapitän und Vize-Kapitän eigentlich fest zum Kader und zur Stammelf gehören, womöglich aber nun nicht mit nach Russland dürfen.

Shojaei und Haji Safi, der zwischen 2015 und 2016 auch 27 Partien in der 2. Bundesliga für den FSV Frankfurt bestritten hat, traten in der vergangenen Woche im Rahmen der Qualifikation zur Europa League mit Panionios Athen gegen Maccabi Tel Aviv an. Dabei ist jeder Kontakt mit Israel und somit auch israelischen Mannschaft im Iran geächtet. Bahram Ghassemi, der Sprecher des iranischen Außenministeriums erklärte nun laut der Nachrichtenagentur “IRNA“, dass im Ausland spielende iranische Fußballer sich künftig vertraglich dazu verpflichten sollten, nicht gegen Teams aus Israel aufzulaufen.

Noch keine Konsequenzen verkündet

Zuvor hatten das iranische Sportministerium und der iranische Fußballverband (FFI) das Verhalten von Shojaei und Haji Safi verurteilt und scharfe Kritik geübt. Noch aber haben beide Institutionen noch keine Konsequenzen verkündet, wobei ähnlich gelagerte Fälle in der Vergangenheit zum Ausschluss aus den nationalen Auswahlmannschaften führten.

Im Falle von Shojaei und Haji Safi, die nicht nur sportlich unverzichtbar scheinen, sondern auch bei den Fans ein großes Standing haben, droht dem Ministerium und dem Sportverband allerdings ein herber Protest seitens der Anhänger. In den sozialen Netzwerken haben sich bereits Initiativen formiert, deren Kernaussage es ist, dass die beiden Spieler lediglich ihren Job gemacht und ihre Pflicht erfüllt hätten. Generell zielen die Fans unter anderem auf Twitter darauf ab, dass Fußball nicht politisch sei und das mittlerweile seit 38 Jahren geltende Verbot des sportlichen Kontakts mit Israel nichts gebracht habe. Im Extremfall könnte dieses Verbot sogar zu einem WM-Ausschluss des Irans durch die FIFA führen. Letzteres ist zwar sehr unwahrscheinlich, doch ist auch zunehmender Aufruhr nicht auszuschließen, sollten Shojaei und Haji Safi tatsächlich mit dem Ausschluss aus dem Kreis der Nationalmannschaft bestraft werden.

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