Nach dem unglücklichen Viertelfinal-Aus nach Elfmeterschießen gegen Portugal bei der EM 2016 und einer anschließend sehr überzeugend gestalteten Qualifikation waren die Erwartungen in Polen im Vorfeld der WM 2018 nicht gering, zumal Robert Lewandowski und Co. mit den Gegnern Japan, Kolumbien und Senegal in der Gruppe H keine unlösbar scheinende Konstellation erwischt hatten.
Doch das Ende ist bekannt. Polen verlor die ersten beiden Spiele gegen den Senegal (1:2) sowie Kolumbien (0:3) und war damit bereits vorzeitig ausgeschieden. Der abschließende 1:0-Erfolg über Japan war dann nicht mehr als ein Trostpflaster, der die Einstufung der WM als große Enttäuschung nicht mehr verhinderte. Auch die WM Songs konnten danach keine Freude mehr bereiten. Nicht ganz überraschend war es danach, dass der Vertrag von Trainer Adam Nawalka nicht verlängert wurde. Nach kurzer Suche wurde dann mit dem ehemaligen Nationalspieler Jerzy Brzeczek bereits ein Nachfolger präsentiert, in dessen Händen nun der Neuaufbau einer Mannschaft liegt, die sich zunächst für die EURO 2020 qualifizieren und dann besser Abschneiden soll als bei der Weltmeisterschaft.
👋 Lukasz #Piszczek hat via Instagram seinen Rücktritt aus der polnischen Nationalmannschaft bekanntgegeben. https://t.co/O05uiopAmB pic.twitter.com/CiUpzzV6aO
— Borussia Dortmund (@BVB) August 4, 2018
Piszczek konzentriert sich auf den BVB
Der 47 Jahre alte Fußball-Lehrer, der zuletzt in der Ekstraklasa Wisla Plock trainierte, wird künftig allerdings auf Lukasz Piszczek verzichten müssen. Der mittlerweile 33 Jahre alte Rechtsverteidiger von Borussia Dortmund teilte nun via Instagram seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft mit: „Mein Abenteuer mit der Nationalmannschaft ist vorbei. Die elf Jahre waren eine besondere Zeit. Ich werde sie in angenehmer Erinnerung behalten“, so der offensivstarke Außenverteidiger, der insgesamt 65 Mal für Polen aufgelaufen war.
Der in der Vergangenheit mehrfach von Verletzungen geplagte Piszczek will sich künftig ganz auf seine Vereinskarriere konzentrieren. In Dortmund besitzt der frühere Berliner noch einen Vertrag bis 2020, hat nun aber auf der rechten Abwehrseite mit dem von Real Madrid ausgeliehenen Marokkaner Achraf Hakimi einen starken Konkurrenten erhalten. Diese Konstellation könnte freilich auch den Vorteil haben, dass Piszczek nur in komplett fittem Zustand aufläuft und nicht mit kleineren Blessuren ran muss und dann seine noch immer vorhandene Klasse nicht vollständig abrufen kann, wie es gerade im letzten Jahr öfter der Fall war.
Blaszczykowski künftig unter seinem Onkel
Nach langen Jahren mit Piszczek, Lewandowski und Jakub Blaszczykowski stellt Borussia Dortmund somit erst einmal keinen polnischen Nationalspieler mehr. Lewandowski und Blaszczykowski werden der Nationalmannschaft aber weiterhin zur Verfügung stehen. Und vor allem für Blaszczykowski sind Einsätze in nationalen Diensten künftig noch mehr etwas Besonderes als ohnehin schon, ist der 32-Jährige doch der Neffe des neuen Nationaltrainers Brzeczek. Beide pflegen ein sehr enges Verhältnis. Nicht von ungefähr hielt sich Blaszczykowski trotz Vertrages beim VfL Wolfsburg im Frühjahr unter Brzeczek bei Wisla Plock fit, um sich optimal auf die WM vorbereiten zu können.