Schon im Oktober war der Abstieg der polnischen Nationalmannschaft aus der obersten Liga der Nations League besiegelt. Nach nur einem Punkt aus den Spielen gegen Italien (1:1 auswärts und 0:1 zu Hause) sowie gegen Portugal (2:3) geht es für die Mannschaft von Trainer Jerzy Brzeczek im abschließenden Match in Portugal allerdings keineswegs nur noch ums Prestige.
Vielmehr hat Polen noch die Chance, die Nations League als einer der zehn besten Mannschaften in der Nations League Liga A zu beenden. Das ist deshalb von Bedeutung, weil jene zehn Teams bei der Auslosung der Qualifikation zur EM 2020 als Gruppenköpfe gesetzt werden und folglich zumindest auf dem Papier etwas leichtere Aufgaben erhalten.
Chegámos, Guimarães!👋 Vamos dar #TudoPorPortugal para fechar o grupo com uma vitória! 🇵🇹 pic.twitter.com/lGJjiXIttP
— Portugal (@selecaoportugal) November 18, 2018
Lewandowski bereits abgereist
Nicht mithelfen kann beim Spiel in Guimaraes allerdings Robert Lewandowski. Wie der polnische Verband am Sonntag offiziell mitteilte, hat sich der Stürmer am Knie verletzt und ist deshalb bereits abgereist. Nach Angaben des Verbandes laboriert der 30-Jährige “an einer kleinen Knieverletzung, die den Kapitän bereits seit ein paar Tagen stört.“
Um eine schwerwiegendere Blessur handelt es sich aber wohl nicht. Vielmehr soll Lewandowski nach Einschätzung der polnischen Mediziner nach einer Trainingspause von drei bis vier Tagen wieder belastbar sein. Ob es für einen Einsatz am Samstag im Heimspiel des FC Bayern München gegen Fortuna Düsseldorf reicht, ist somit noch offen. Tendenziell wird der Angreifer dann aber auflaufen können, wobei man in München kaum das Risiko eingehen wird, dass Lewandowski länger ausfällt.
Polens Coach Brzeczek muss sein Team somit im Vergleich zum enttäuschenden 0:1 im Testspiel am Donnerstag gegen Tschechien, in dem Lewandowski die vollen 90 Minuten mitgewirkt hat, in der Offensive umbauen. Für die Rolle des Mittelstürmers stehen allerdings gleich mehrere hochkarätige Alternativen parat, was auf einigen anderen Positionen im polnischen Kader nicht der Fall ist.
Milik und Piatek als starke Alternativen
Mit Arkadiusz Milik vom SSC Neapel und Krzysztof Piatek vom CFC Genua 1893 dürfen zwei Italien-Legionäre, die ihre Qualitäten in der Serie A schon hinreichend unter Beweis gestellt haben, auf einen Einsatz von Beginn an hoffen. Bleibt es beim gegen Tschechien praktizierten 4-2-3-1, muss einer der beiden indes erneut auf die Bank. Ebenso wie der erstmals nominierte Adam Buksa von Pogon Stettin, der noch auf seine Länderspiel-Premiere wartet.
Milik und Piatek wären allerdings auch als Doppelspitze vorstellbar, was Polens Offensive deutlich unberechenbarer machen würde. Miliks Vereinskollege Piotr Zielinski könnte dann vom Zentrum nach links rücken und von dort als verkappter Spielmacher in einem 4-4-2 agieren.