Paris-Wechsel für Julian Draxler der richtige Schritt?

 

Monatelang beherrschte Julian Draxler die Schlagzeilen rund um den VfL Wolfsburg. Im Sommer sorgte der Nationalspieler mit einem Interview für Aufsehen, in dem er sich öffentlich und vom Verein nicht autorisiert darüber beklagte, dass die Verantwortlichen um den mittlerweile entlassenen Manager Klaus Allofs trotz einer mündlichen Zusage, bei einem Angebot eines internationalen Spitzenklubs gehen zu können, einen Wechsel zu Paris St. Germain verhinderten.

Danach konnte Draxler, der bei der EM 2016 in Frankreich im Trikot der deutschen Nationalmannschaft noch einige gute Spiele absolviert hatte, wie schon in seinem ersten Jahr in Wolfsburg kaum wirklich überzeugen und war überdies vom Anhang schnell als Sündenbock ausgemacht, der sich aus dem eigenen Fanblock zum Teil üble Schmähungen gefallen lassen musste.

Kapitel Wolfsburg ist beendet

Julian Draxler Nationalteam

Wikimedia, M. Kranewitter

Nur logisch war deshalb, dass das Thema Vereinswechsel im Winter erneut auf den Tisch kam. Nachdem schon Allofs in den Tagen vor seiner Entlassung angedeutet hatte, bei Draxler gesprächsbereit zu sein, wurde der ehemalige Schalker an Heiligabend offiziell als Neuzugang bei Paris St. Germain vorgestellt. Mit einer Ablöse von 36 Millionen Euro erhielt Wolfsburg nahezu den eineinhalb Jahre zuvor an den FC Schalke 04 bezahlte Summe zurück und schloss das Kapitel Draxler zumindest wirtschaftlich ohne großen Schaden ab.

Draxler selbst machte derweil keinen Hehl aus seiner Vorfreude auf Paris, steht nun aber natürlich genau unter Beobachtung und muss liefern. Auch mit Blick auf die Nationalmannschaft, in der nicht zuletzt wegen der Rückkehr des lange ausgefallenen Marco Reus der Konkurrenzkampf im offensiven Mittelfeld nochmals an Fahrt aufgenommen hat. Bundestrainer Joachim Löw jedenfalls hat die Entwicklung Draxlers in Wolfsburg mit Sorgen beobachtet und wird seinen Schützling sicher darauf hinweisen, in Paris endlich auch im Vereinstrikot wieder Leistung bringen zu müssen.

Traumeinstand mit sehenswertem Tor

Gelingt es Draxler, in Paris Stammspieler und Leistungsträger zu werden, hätte der 23-Jährige aber sicher gute Chancen, bei der WM 2018 nicht nur dabei zu sein, sondern auch eine tragende Rolle zu spielen.

Zumindest der Auftakt ist nun gelungen. Bei seinem ersten Einsatz für PSG im Pokal gegen den SC Bastia wurde Draxler beim Stand von 4:0 eingewechselt und fügte sich danach blendend in das Starensemble des französischen Meisters ein. Eine Minute vor Schluss besorgte Draxler nach einem herrlichen Doppelpass mit Hartem Ben Arfa mit seinem Premierentreffer den 7:0-Endstand und wurde anschließend vom Anhang direkt gefeiert – eine lange nicht mehr gekanntes Gefühl für den fraglos hochbegabten Offensivmann, der nach wie vor eine große Zukunft vor sich hat.

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