WM & EM News

Die EM 2021 ist das nächste Fußball Großereignis, auf das sich die Fans freuen dürfen. Die EURO in 12 Ländern sollte eigentlich bereits im Sommer 2020 ausgetragen werden, musste aber aufgrund der Corona-Krise um ein Jahr verschoben werden. Hier findet ihr News und aktuelle Berichte zum Turnier und der Qualifikation.

USA: Nationaltrainer Bruce Arena tritt zurück – Nachfolge offen

Nach sieben WM-Teilnahmen in Folge seit 1990 hat die Nationalmannschaft der USA erstmals wieder die Qualifikation für eine Weltmeisterschaft verpasst. Die Fussball WM 2018 in Russland wird ohne die Auswahl der Vereinigten Staaten stattfinden, die sich unter dem Strich bis auf die Knochen blamiert hat. Denn die USA schloss die Qualifikationsgruppe in Nord- und Mittelamerika nicht nur hinter Mexiko und Costa Rica ab, die beide zumindest einigermaßen als Fußballnationen gelten, sondern auch hinter Panama und Honduras.

Ein Punkt im letzten Spiel hätte gereicht

Die Umstände, wie die USA am letzten Spieltag noch auf Rang fünf abrutschte waren mit dem irregulären Treffer für Panama gegen Costa Rica (2:1) und dem zumindest fragwürdigen Auftritt Mexikos bei der 2:3-Niederlage in Honduras zwar sicher diskutabel, doch letztendlich hätte die USA nur ihr eigenes Spiel beim abgeschlagenen Gruppenschlusslicht Trinidad & Tobago nicht verlieren dürfen. Schon ein Remis hätte sogar für die direkte Qualifikation gereicht, sodass Schuldzuweisungen an andere fehl am Platze sind.

Das weiß auch Bruce Arena, der nun seinen Rücktritt als Nationaltrainer bekannt gab und in einem Brief an die Nation klare Worte fand: „Es gibt keine Ausreden. Wir haben den Job nicht erledigt.“

Arena hatte erst im November letzten Jahres den Posten vom entlassenen Jürgen Klinsmann übernommen, es am Ende aber nicht geschafft, die Mannschaft trotz eines herausragenden Jungstars Christian Pulisic (Borussia Dortmund) in die Erfolgsspur zu bringen. Nur zwölf Punkte aus zehn Spielen sind eine ernüchternde Ausbeute, die den Ansprüchen in den USA natürlich bei weitem nicht genügen.

Bei der Auslosung der WM 2018 Gruppen wird die USA somit nicht mit von der Partie sein.

Arena nur elf Monate im Amt

Für Arena endet damit die zweite Amtszeit als US-Coach schon nach nur elf Monaten. Beim ersten Mal stand der 66 Jahre alte Fußball-Lehrer zwischen 1998 und 2006 immerhin 81-mal in der Verantwortung und schaffte bei der WM 2002 in Japan und Südkorea sogar den Einzug ins Viertelfinale, wo dann der spätere Vize-Weltmeister Deutschland (0:1) in einem sehr engen Spiel das bessere Ende für sich hatte. Anschließend trainierte Arena in der MLS die New York Red Bulls und Los Angeles Galaxy. Dabei feierte Arena mit LA Galaxy drei Meisterschaften, nachdem er zuvor schon 1995 und 1997 mit Washington D.C. United den Titel holte.

Wie es in den USA nach Arena weitergeht, ist aktuell noch offen. Alleine ein neuer Trainer wird es aber kaum richten können. Nicht von ungefähr kritisierte Ex-Nationalspieler Taylor Twellman in seiner neuen Funktion als TV-Experte grundlegende Dinge, die im US-amerikanischen Fußball im Argen liegen. Im Zuge dessen forderte Twellman, dass man sich in den USA doch ein Beispiel am Deutschland nach der EM 2000 nehmen sollte. Damals wurden in Deutschland nach dem bitteren Vorrunden-Aus bei der EURO die Weichen für die Erfolge der letzten Jahre geschaffen, indem neue Maßnahmen für die Nachwuchsförderung beschlossen wurden. Bleibt freilich abzuwarten, ob Twellmans Forderungen Gehör finden und das Qualifikations-Aus tatsächlich genutzt wird, um positive Veränderungen zu erzielen.

Chile: Umbruch nach verpasster WM?

Mit der 0:3-Niederlage in Brasilien am letzten Spieltag der südamerikanischen WM-Qualifikation hat die chilenische Nationalmannschaft die WM 2018 verpasst. Die Roja rutschte aufgrund des argentinischen Sieges in Ecuador und des 1:1-Unentschiedens zwischen Peru und Kolumbien auf den letzten Drücker auf den sechsten Platz ab und darf somit nicht einmal in den interkontinentalen Play-offs starten, die nun Peru gegen Neuseeland bestreitet, was sicherlich keine unlösbare Aufgabe darstellt.

In Chile herrscht dagegen Tristesse, nicht zuletzt wegen der Kuriosität, dass das WM-Aus letztlich auch auf einen eigenen, erfolgreichen Protest gegen die Wertung des Spiels vom September 2016 gegen Bolivien zurückzuführen ist. Dieses eigentlich torlos verlaufene Spiel wurde am grünen Tisch mit 3:0 für Chile gewertet, das dadurch zwei Punkte gut machte. Gleichzeitig allerdings wurde auch der bolivianische 2:0-Erfolg fünf Tage zuvor über Peru in ein 0:3 umgewandelt. Peru erhielt somit drei eigentlich verlorene Punkte und landete nun punktgleich sowie mit der um lediglich zwei Treffer bessere Tordifferenz vor Chile.

Schwächephase Anfang September ausschlaggebend

Verspielt hat Chile die zuvor zum Greifen nahe Teilnahme an der WMaber unter dem Strich weder durch diesen Protest noch durch die Niederlage gegen das bereits fixe WM Team aus Brasilien, sondern vielmehr am Doppelspieltag Anfang September. Innerhalb von vier Tagen wurde zunächst zu Hause mit 0:3 gegen Paraguay und dann mit 0:1 in Bolivien verloren – also gegen Teams, die schon zu diesem Zeitpunkt keine oder allenfalls noch geringe Chancen auf ein WM-Ticket hatten.

Das unerwartete Aus des Südamerika-Champions von 2015 und 2016 hat nun aller voraussichtlich nach gravierende Folgen. Während Trainer Juan Antonio Pizzi die Verantwortung übernommen und seinen Rücktritt angeboten hat, wird auch ein Umbruch in der Mannschaft kaum zu vermeiden sein.

Arturo Vidal, der das Gruppenfinale in Brasilien gelbgesperrt verpasste, hat kurz mit einem Rücktritt spekuliert. Der Profi des FC Bayern München hat sich zwar noch nicht definitiv erklärt, doch einige Verlautbarungen auf Twitter und Aussagen in jüngerer Vergangenheit, sich nach der WM 2018 auf den Verein konzentrieren zu wollen, lassen keinen anderen Schluss zu als dass Vidal beim 2:1-Sieg gegen Ecuador am vorletzten Qualifikationsspieltag zum letzten Mal das Trikot der Roja getragen hat.

Viele Leistungsträger über den Zenit hinaus

Neben Vidal könnten sich weitere Akteure der sogenannten Goldenen Generation aus der Nationalmannschaft verabschieden. Torwart Claudio Bravo (34), die Defensivkräfte Gonzalo Jara (32) und Jean Beausejour (33) sowie die Mittelfeldspieler Marcelo Diaz (30), Jorge Valdivia (33), Gary Medel (30) und Francisco Silva (31) werden tendenziell alle für eine mögliche WM-Teilnahme 2022 in Katar nicht mehr in Frage kommen. Und selbst Spieler wie Alexis Sanchez (28) und Eduardo Vargas (27), die sich aktuell noch im besten Fußballer-Alter befinden, könnten dann über ihren Zenit hinaus sein.

Chile steht somit ein Neuaufbau bevor, der mit Blick auf die bislang wenigen wirklich hochkarätigen Talente nicht einfach wird. Einer stolzen Fußballnation scheint ein steiniger Weg bevorzustehen.

DFB: Leno muss um Kaderplatz bangen

Die deutsche Nationalmannschaft hat es mit den abschließenden Siegen in Nordirland (3:1) und gegen Aserbaidschan (5:1) geschafft, erstmals eine WM-Qualifikation in einer Sechsergruppe ohne Punktverlust abzuschließen. Dabei musste Bundestrainer Joachim Löw in den vergangenen 13 Monaten seit dem Start der WM-Quali immer wieder auf wichtige Spieler verzichten. So etwa bestritten Manuel Neuer und Jerome Boateng, zwei Garanten für den Triumph bei der WM 2014, jeweils lediglich drei Qualifikationsspiele.

Insbesondere Neuer hatte mit seinen überragenden Leistungen in Brasilien großen Anteil daran, dass die deutsche WM Mannschaft zum vierte Mal Weltmeister wurde. Und die vergangenen Monate haben gezeigt, dass der seit April auf Eis gelegte Schlussmann des FC Bayern München, der sich  nicht zufällig mehrfacher Welttorhüter nennen darf, nicht ohne Weiteres zu ersetzen ist.

Leno patzt wiederholt

Marc-Andre ter Stegen hat Neuers Abwesenheit zwar genutzt, sich unter anderem beim Confederations Cup zur Nummer zwei zu entwickeln, doch auch die Nummer eins des FC Barcelona agierte nicht durchweg souverän. Das gilt erst recht für Bernd Leno, der seine Chance am Sonntag im finalen Qualifikationsspiel der DFB-Auswahl gegen Aserbaidschan nicht nutzen konnte.

Der Keeper von Bayer Leverkusen hinterließ insgesamt einen unsicheren Eindruck und erlaubte sich mehrere Abspielfehler, als unerwartet forsch attackierende Aserbaidschaner früh Druck machten. Vor allem aber gab Leno beim zwischenzeitlichen Ausgleich der Gäste keine gute Figur ab, als Ramil Sheydaev nicht nur Antonio Rüdiger schlecht aussehen ließ, sondern auch ins kurze Eck traf, das in einer solchen Situation eigentlich vom Torwart abzudecken ist.

Zuvor hatte Leno schon im Auftaktspiel des Confederations Cups enttäuscht und beide Gegentreffer beim 3:2 gegen Australien zumindest begünstigt. Nichtsdestotrotz sieht Leno im Interview mit kicker.de seine WM-Chancen völlig intakt: “Ich glaube, der Bundestrainer weiß, was er an mir hat. Ich kann mich da auch unterordnen der Mannschaft gegenüber. Ich bin ein Teamplayer und weiß um meine Position. Das weiß auch der Trainer.“

Adler träumt vom Comeback

Letztlich ist Leno aber nur einer von mehreren Kandidaten, die auf die Rolle als Nummer drei bei der WM 2018 hoffen. Kevin Trapp, der aktuell bei Paris St. Germain seinen Stammplatz verloren hat, hegt ebenso Ambitionen wie Ron-Robert Zieler, der 2014 als dritter Mann dabei war und seinen Teil zum guten Mannschaftsklima beigetragen hat. Aber auch bislang noch nicht berufene Torhüter wie Timo Horn, Loris Karius, Ralf Fährmann oder Oliver Baumann hoffen und werden auch immer wieder als WM-Kandidaten genannt.

Eher selten fällt dagegen der Name Rene Adler, ohne dessen Verletzung vor der WM 2010 der Aufstieg von Manuel Neuer zum weltbesten Schlussmann vielleicht etwas langsamer vonstatten gegangen wäre. Der mittlerweile 32 Jahre alte Adler hat im Sommer nach fünf Jahren beim Hamburger SV einen Neuanfang beim 1. FSV Mainz 05 unternommen und bislang im neuen Trikot mit guten Leistungen überzeugt. Im “Kicker“ schätzte der Routinier seine WM-Chancen nun zwar selbst als sehr gering ein, doch ein Fünkchen Hoffnung ist bei Adler vorhanden: „Man weiß aber nie, was im Fußball passiert. Wenn Jogi anrufen sollte, wäre es eine absolute Auszeichnung – da würde kaum jemand überlegen“, macht der bislang zwölffache Nationaltorwart kein Geheimnis daraus, von einem Comeback mit dem Adler auf der Brust zumindest zu träumen.

Slowenien: Trainer Srecko Katanec kündigt Rücktritt an

Bis zur vierten Minute der Nachspielzeit hielt die slowenische Nationalmannschaft am vorletzten Spieltag in Gruppe F der Qualifikation für die WM 2018 im Londoner Wembley-Stadion ein torloses Unentschieden, ehe Harry Kane für England doch noch zum späten 1:0-Sieg traf. Während die Three Lions auch ohne diesen Treffer vorzeitig das Ticket für die WM-Endrunde gelöst hätten, hatte dieses Tor Folgen für die slowenischen WM-Chancen. Das Match gibt es übrigens bei unseren Sportwetten Tipps zur WM 2018 zum Nachlesen.

Am letzten Spieltag musste man zuhause gegen Schottland ran, jedoch mussten die Slowenen auf Schützenhilfe von Malta (vs. Slowakei) hoffen. Dadurch die Slowaken jedoch souverän mit 3:0 gewannen, hatte das 2:2 gegen Schottland keine Bedeutung mehr. Die Slowakei sicherte sich den zweiten Gruppenplatz und hofft nun auf das WM Quali 2018 Playoff.

Katanec-Aus nach viereinhalb Jahren

Ungeachtet der noch vorhandenen Restchance auf die dritte WM-Teilnahme nach 2002 und 2010 hat Trainer Srecko Katanec im Anschluss an die Niederlage in Wembley angekündigt, sein Amt als Nationaltrainer mit dem Ende der WM-Qualifikation niederzulegen.

Am Sonntag gegen Schottland saß der 54 Jahre alte Fußball-Lehrer, der einst in der Bundesliga ein Jahr für den VfB Stuttgart aktiv war, somit aller Voraussicht nach das letzte Mal auf der slowenischen Bank. Seit seinem Amtsantritt im Januar 2013 bestritt Slowenien 41 Partien unter Katanec und kam dabei auf einen Schnitt von 1,32 Punkten pro Partie.

Zuvor war Katanec bereits zwischen 1998 und 2002 für die Nationalelf verantwortlich, die damals die beste in der slowenischen Geschichte war und sowohl die Qualifikation für die EM 2000 als auch für die WM 2002 schaffte. Bei der WM 2002 kam es allerdings zum Zerwürfnis mit dem damaligen Superstar Zlatko Zahovic, das letztlich Katanec‘ Rücktritt zur Folge hatte. Anschließend versuchte sich der frühere Nationalspieler Jugoslawiens mit bescheidenem Erfolg als Trainer von Olympiakos Piräus sowie der Nationalteams von Mazedonien und der Vereinigten Arabischen Emirate, ehe er am 31. Dezember 2012 offiziell ein zweites Mal vom slowenischen Verband vorgestellt wurde.

EM 2020 im Visier

Wie es nach der zweiten Ära Katanec in Slowenien weitergeht, ist aktuell noch offen. Nachdem man zumindest bis zum letzten Spieltag auf die WM-Teilnahme hoffen darf, dürfte aber die Zielsetzung für den neuen Mann klar sein. 2020 bei der in 13 europäischen Städten ausgetragenen Europameisterschaft will es Slowenien nach dann zehn Jahren Abwesenheit wieder auf die Bühne eines großen Turniers schaffen.

WM 2030: Argentinien, Paraguay und Uruguay mit Bewerbung

Aktuell läuft die entscheidende Phase in der Qualifikation für die WM Enrunde 2018 in Russland, die im kommenden Sommer die die Aufmerksamkeit von Milliarden Fußballfans rund um den Globus auf sich ziehen wird. Dass das folgende Turnier im Jahr 2022 in Katar stattfinden wird, ist auch schon bekannt und wurde nicht zuletzt wegen der aus klimatischen Gründen nötigen Verlegung in den Winter vieldiskutiert.

Wo es 2026 weitergeht, ist noch offen, wobei aber schon beschlossene Sache ist, dass dann erstmals 48 statt der bisherigen 32 Nationen an den Start gehen werden und einiges darauf hindeutet, dass die erste Mammut-WM in den USA, Mexiko und Kanada ausgetragen wird. Alle wichtigen Fakten zur WM 2018 findet ihr natürlich auch bei uns.

WM-Premiere 1930 in Uruguay

Die Erweiterung auf 48 Teilnehmer gilt natürlich auch für die WM 2030, die keine gewöhnliche sein wird. Denn im Jahr 2030 feiert die Fußball-Weltmeisterschaft ihr 100-jähriges Jubiläum. 1930 waren bei der ersten WM in Uruguay lediglich 13 Mannschaften vertreten, die zum Teil eine wochenlange Anreise per Schiff in Kauf nahmen, um sich mit den besten der Welt messen zu dürfen.

Aus heutiger Sicht sind die damaligen Gegebenheiten natürlich unvorstellbar und in vielerlei Hinsicht wird das Turnier 2030 mit der Erstauflage 100 Jahre zuvor keine Gemeinsamkeiten mehr haben. In einem nicht ganz unwesentlichen Punkt könnte die WM 2030 aber zur Reminiszenz an die Premiere werden. Denn möglicherweise wird auch die WM 2030 wieder in Uruguay stattfinden.

Alleine ist das kleine Land mit seinen lediglich 3,3 Millionen Einwohnern, aber einer großen Fußballtradition allerdings nicht mehr dazu in der Lage, eine WM mit 48 Mannschaften auszurichten. Gemeinsam mit dem benachbarten Argentinien sowie Paraguay, das nur durch einen Streifen Argentiniens von Uruguay getrennt wird, ist eine Austragung aber zu stemmen. Und erst am Mittwoch haben die Präsidenten der drei südamerikanischen Staaten in Buenos Aires ihren Willen bekräftigt, sich als Ausrichter-Trio für die WM 2030 bewerben zu wollen.

Erstmals wurde damit auch öffentlich bestätigt, dass sich Paraguay der schon länger im Raum stehenden Bewerbung von Argentinien und Uruguay anschließen wird. Zuvor hatte der paraguayische Staatschef Horacio Cartes zwar schon angekündigt, sich der Bewerbung anschließen zu wollen, doch der uruguayische und argentinische Standpunkt war noch nicht recht klar. Nun aber scheint sich, dass die drei Länder das Unternehmen WM 2030 gemeinsam in Angriff nehmen werden, wobei natürlich viele Detailfragen noch zu klären sind. Etwa, ob das Finale wie 1930 wieder in Montevideo stattfinden wird oder ob Buenos Aires zum Endspielort auserkoren wird.

Konkurrenz aus England und China?

Durchaus denkbar ist indes, dass das südamerikanische Trio bei der Bewerbung für die WM 2030 Konkurrenz bekommt. Offiziell ist zwar noch nichts, doch Spekulationen zufolge soll dann auch China seinen Hut in den Ring werfen und zudem England darüber nachdenken, Bewerbungsunterlagen einzureichen.

Schon alleine aus historischen Gründen dürften viele Fußballfans und -historiker aber schon Uruguay zumindest als Co-Gastgeber favorisieren.

Quali: Wales ohne Gareth Bale

Man lehnt sich nicht zu weit aus dem Fenster mit der Behauptung, dass Wales die Qualifikation für die EM 2016 nicht ohne Gareth Bale geschafft hätte. Der Superstar von Real Madrid erzielte auf dem Weg zur EURO nach Frankreich sieben von elf Toren für die Mannschaft von Trainer Chris Coleman. Und auch bei der Endrunde hätte es Wales ohne Bales drei Treffer und eine Vorlage schwerlich bis ins Halbfinale geschafft, wo dann der spätere Europameister Portugal Endstation war.

Umso härter trifft es die walisische Auswahl nun, dass Bale in den entscheidenden Gruppenspielen der Qualifikation für die WM 2018 in Russland verletzungsbedingt passen muss.

Als aktueller Zweiter in Gruppe D weist Wales vier Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Serbien auf, hat aber zumindest die Teilnahme an den Play-offs der besten Gruppenzweiten noch in der eigenen Hand. Dafür darf sich die Coleman-Elf aber am vorletzten Spieltag in Georgien und vor allem im abschließenden Duell mit Irland keinen Ausrutscher erlauben. Irland hat aktuell nur einen Punkt auf dem Konto und dürfte vor dem Auftritt in Wales zu Hause gegen Moldawien kaum patzen. Die wichtigsten Fakten zur WM 2018 könnt ihr euch bereits jetzt durchlesen.

Muskuläre Probleme verhindern einen Einsatz

Schon am Wochenende hatte man in Wales kein gutes Gefühl, als Bale beim 2:0-Sieg von Real Madrid gegen Espanyol Barcelona im Kader der Königlichen fehlte. Trainer Zinedine Zidane hatte freilich nicht ohne Grund auf den 28-Jährigen verzichtet, der tags darauf aber dennoch die Reise nach Cardiff antrat. Dort wurde Bale zunächst vom walisischen Verband als Spieler des Jahres ausgezeichnet und begab sich anschließend in Behandlung, wo die Ärzte aber schnell den Daumen senkten.

Die zunächst noch vorhandenen Hoffnungen, dass die muskulären Probleme nicht schwerwiegender Natur sind, zerschlugen sich bei den eingehenden Untersuchungen der Verbandsmediziner. An der Entscheidung, nicht mit nach Georgien zu fliegen, führte deshalb für Bale kein Weg vorbei. Und auch für das entscheidende Match gegen Irland wird es für den schnellen Offensivmann, der noch vergangene Woche mit einem Gala-Auftritt in der Champions League bei Borussia Dortmund (3:1 für Real Madrid) aufsteigende Form bewiesen hat, nicht reichen.

Fünf Scorerpunkte in sieben Einsätzen

Trainer Coleman nominierte für Bale Tom Bradshaw vom englischen Zweitligisten FC Barnsley nach, doch der Superstar ist für das kleine Land natürlich nicht ansatzweise gleichwertig zu ersetzen. Auch in der laufenden WM-Qualifikation hat Bale in seinen sieben Einsätzen schon wieder vier Tore erzielt und einen weiteren Treffer vorbereitet, womit Wales in acht Begegnungen nur sieben Tore ohne Beteiligung Königlichen gelangen.

WM-Qualifikation: Deutschland ohne Timo Werner – Geldstrafe nach Ausschreitungen

Mit einem Sieg oder alternativ auch einem Unentschieden am Donnerstag in Belfast gegen Nordirland will die deutsche Nationalmannschaft schon am vorletzten Spieltag der Qualifikation für die WM 2018 das Ticket für die Endrunde im Sommer 2018 in Russland lösen. Verzichten muss Bundestrainer Joachim Löw dabei allerdings nicht nur auf die Weltmeister Manuel Neuer, Sami Khedira und Mesut Özil sowie Jonas Hector und Mario Gomez, deren verletzungsbedingtes Fehlen schon länger feststand, sondern nun auch noch auf Shooting-Star Timo Werner.

Werner, der in seinen ersten acht Länderspielen bemerkenswerte sechs Tore erzielte und auf dem Weg zur Nummer eins im deutschen Sturm ist, sagte seine Reise zur DFB-Auswahl und damit seine Teilnahme an den Spielen in Nordirland sowie gegen Aserbaidschan am Montag ab. Tags zuvor hatte der 21-Jährige schon im Aufgebot von RB Leipzig beim 2:1-Sieg beim 1. FC Köln gefehlt. Grund dafür waren die während der 0:2-Niederlage in der Vorwoche am zweiten Spieltag der Champions League bei Besiktas Istanbul aufgetretenen Schwindelgefühle des Angreifers, die eine frühzeitige Auswechslung nötig machten und die am Freitag im Training erneut aufgetreten sind.

Wagner, Stindl und Müller als Alternativen

Zwar konnte nach eingehenden Untersuchungen zumindest die Entwarnung gegeben werden, dass die Probleme weder organischen noch psychischen Ursprungs sind, doch die als Ursachse ausgemachte Blockade der Halswirbelsäulenmuskulatur und des Kiefergelenks lässt aktuell einen Einsatz nicht zu. Unabhängig davon soll sich Werner noch weiteren Untersuchungen unterziehen, zumal der Verdacht besteht, dass die Blockade auf eine Überlastung zurückzuführen ist.

Trotz der Absage Werners verzichtete der Bundestrainer auf eine Nachnominierung. Mark Uth von der TSG 1899 Hoffenheim und Maximilian Philipp von Borussia Dortmund, die sich beide in den vergangenen Wochen mit starken Leistungen und Toren ins Blickfeld gespielt haben, müssen sich daher wohl mindestens bis zu den Spielen im November gedulden. Für die Position im Sturm kommen nun vor allem Sandro Wagner und Lars Stindl in Frage, wobei beide auch gemeinsam vorstellbar wären. Alternativ dazu könnte auch Thomas Müller wieder einmal in vorderster Front aushelfen, vermutlich dann unterstützt von einem hängend agierenden Stindl, der im Wechsel mit Müller aber auch immer wieder in die Spitze stoßen könnte. Hier könnt ihr euch über das aktuellle DFB Trikot informieren, das WM Trikot wird es erst kurz vor der Endrunde zu kaufen geben.

Mildes Urteil gegen den DFB

Unterdessen hat die FIFA das Urteil gegen den DFB wegen der Vorfälle am Rande des Qualifikationsspiels Anfang September, als deutsche Fans mit rechtsradikalen Parolen, dem Zünden von Feuerwerkskörpern und dem Werfen von Gegenständen negativ auffielen, bekannt gegeben. Der Weltverband verhängte eine Geldstrafe in Höhe von rund 28.000 Euro und sprach überdies eine Verwarnung aus.

Damit ist Deutschland aber sicherlich noch glimpflich davon gekommen, denn es wären auch weitaus härtere Strafen bis zu einem Zuschauerausschluss und Punktabzügen möglich gewesen. Der tschechische Verband wurde ebenfalls bestraft, allerdings nur mit 4.300 Euro Geldbuße.

WM-Qualifikation: Macht England auch ohne Dele Alli alles klar?

Nach sechs Siegen und zwei Unentschieden an den ersten acht Spieltagen führt die englische Nationalmannschaft die Tabelle in Gruppe F der Qualifikation für die WM 2018 mit fünf Punkten Vorsprung auf die Slowakei sowie sechs Zählern auf Slowenien an.

Aus den beiden finalen Gruppenspielen eben gegen Slowenien sowie in Litauen reicht den Three Lions damit schon ein Unentschieden, da der direkte Vergleich gegen die Slowakei gewonnen wurde, um ohne Umweg über die Play-offs das Ticket für die WM-Endrunde in Russland zu lösen.

Um nicht bis zum Schluss zittern zu müssen, will England natürlich schon am Donnerstag im Heimspiel gegen Slowenien alles klar machen. Dass es im Hinspiel vor knapp einem Jahr in Slowenien nur zu einem torlosen Remis reichte, dürfte aber Warnung genug sein, den vermeintlichen Underdog nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Bei den Fussball Wetten zur Weltmeisterschaft zählt England aktuell nicht zu den Top 5, die Three Lions sind aktuell eher ein Geheimtipp.

Ein Spiel Sperre und eine Geldstrafe

Nicht optimal ist sicherlich, dass Trainer Gareth Southgate auf einen seiner zentralen Spieler verzichten muss. Wie befürchtet wurde Mittelfeldmann Dele Alli von der Disziplinarkommission der FIFA wegen seines im Spiel Anfang September gegen die Slowakei gezeigten Mittelfingers gesperrt. Der 21-Jährige kam aber zumindest mit nur einem Spiel Sperre sowie einer Geldstrafe von umgerechnet rund 4.400 Euro davon, weil die Disziplinarkommission Allis Aussage folgte, dass der Mittelfinger nicht gegen Schiedsrichter Clement Turpin gerichtet war, sondern im Zuge eines Spaßes seinem Teamkollegen Kyle Walker gegolten habe.

Nichtsdestotrotz wurde die Geste von der FIFA als „unsportlich und beleidigend“ gewertet, weshalb eine Sperre ausgesprochen wurde.

In den Kader insgesamt 26 Spieler umfassenden Kader berufen wurde Alli aber trotzdem. Denn in Litauen ist der Mittelfeldstar der Tottenham Hotspurs dann wieder einsatzbereit und wird dort aller Voraussicht nach auch von Beginn an auflaufen. Ob Alli aber tatsächlich aus seinem Fehlverhalten gelernt hat, wird erst die Zukunft zeigen. Allzu sicher sollte man sich indes nicht sein, wie erst am Sonntag die unsportliche Schwalbe im Spiel bei Huddersfield Town zeigte.

Alli – kein Kind von Traurigkeit

Und es war ja nicht dass erste Mal, dass Alli, der aus schwierigen familiären Verhältnissen stammt und gerade im Jugendalter nichts geschenkt bekam, unabhängig von seiner sportlichen Klasse negativ aufgefallen ist. So etwa verpasste der exzellente Techniker den Endspurt der Saison 2015/16, in dem Tottenham aussichtsreich im Rennen um die letztlich verpasste Meisterschaft lag, wegen einer Tätlichkeit gegen Claudio Yacob von West Bromwich Albion. Und in der laufenden Saison der Champions League musste Alli zu Beginn auch zu sehen, weil er noch eine Sperre aus der vergangenen Saison der Europa League abzubrummen hatte, die wegen eines groben Fouls gegen Brecht Dejaegere von KAA Gent völlig zu Recht ausgesprochen worden war.

Australien in den Play-offs gegen Syrien der Favorit

Während in Europa Anfang Oktober die beiden letzten Spieltage in der Gruppenphase der Qualifikation für die WM 2018 auf dem Programm stehen, ist man in Asien schon einen Schritt weiter. Die mit zwei Sechsergruppen ausgespielte, finale Gruppenphase ist abgeschlossen und mit dem Iran, Japan, Saudi-Arabien sowie Südkorea haben sich jeweils die beiden Ersten direkt für die WM-Endrunde qualifiziert.

Die jeweils Dritten dürfen aber auch noch auf die Teilnahme an der WM 2018 hoffen. Am 5. und 12. Oktober ermitteln Australien und Syrien einen Play-off-Sieger, der dann in einer weiteren Ausscheidungsrunde im November gegen den Vierten der nord- und mittelamerikanischen Qualifikation einen WM-Teilnehmer ermittelt. Dass dann möglicherweise ein schwieriges Duell gegen die USA droht, gilt es für Syrien und Australien nun aber natürlich noch auszublenden.

Anstoßzeiten und Spielplan Syrien vs. Australien

Direkte WM-Teilnahme hauchdünn verpasst

Die Rollen im Vorfeld der beiden Spiele sind relativ klar verteilt. Australien, das seit der WM 2006 bei allen Endrunden vertreten war, geht trotz einer in den letzten Jahren deutlich verjüngten und nahezu runderneuerten Mannschaft als hoher Favorit in die beiden Partien. Die Socceroos hatten schon in der Gruppe Pech, denn die Mannschaft von Trainer Ange Postecoglou war als Dritter punktgleich mit dem Zweiten Saudi-Arabien und lag auch nur einen Zähler hinter Gruppensieger Japan. Und gegen Saudi-Arabien hatte Australien mit einem 2:2 auswärts und einem 3:2 zu Hause sogar den direkten Vergleich entschieden, doch letztlich gab das um zwei Treffer bessere Torverhältnis den Ausschlag zugunsten des Wüstenstaates.

Nun wird Australien aber sicher alles daran setzen, die Hürde Syrien in der letzten Runde der asiatischen WM Quali zu überspringen. Die syrische Auswahl hofft auf den ganz großen Coup in Form der allerersten WM-Teilnahme, wobei der Weg nach Russland für die unerfahrene Mannschaft natürlich noch immer weit ist. Und dass Syrien wegen der unsicheren Lage in der Heimat auf ein echtes Heimspiel verzichten muss, ist sicherlich auch kein Vorteil. Am 5. Oktober findet das Hinspiel so in Malaysia statt, ehe dann eine Woche später in Sydney vor einer sicher sehr stimmungsvollen Kulisse die Entscheidung darüber fällt, wessen WM-Traum weiterlebt.

Drei Deutschland-Legionäre sind dabei

Die insgesamt fünfte WM-Teilnahme soll Mile Jedinak mit erreichen helfen. Der Kapitän, der mit Aston Villa um die Rückkehr in die Premier League spielt, hat sich nach einer Leistenverletzung rechtzeitig fit gemeldet und soll vorangehen. Mit dabei im Aufgebot ist auch Altstar Tim Cahill, der aktuell für Melbourne City die Schuhe schnürt, in der Nationalmannschaft aber nur noch eine Jokerrolle einnimmt. Aus der Bundesliga findet sich einzig Mathew Leckie von Hertha BSC im Aufgebot, der nach dem Wechsel vom FC Ingolstadt in die Hauptstadt aber schon einige starke Spiele abgeliefert hat. Außerdem wurden die in der 2. Bundesliga aktiven Robbie Kruse (VfL Bochum) und Jamie Maclaren (SV Darmstadt 98) von Coach Postecoglou nominiert.

Saudi-Arabien: Edgardo Bauza folgt auf Bert van Marwijk

Erstmals seit der WM 2006 in Deutschland wird die Nationalmannschaft Saudi-Arabiens im kommenden Jahr in Russland wieder an einer Weltmeisterschaftsendrunde teilnehmen. Allerdings nicht mit Bert van Marwijk auf der Bank, denn trotz geschaffter WM-Qualifikation ist der Niederländer nicht mehr Trainer im Wüstenstaat.

Wie der saudische Fußballverband mitteilte, folgt Edgardo Bauza auf van Marwijk, dessen Vertrag mit dem Ende der Qualifikation für die Fußball WM 2018 ausgelaufen ist. Nachdem sich Saudi-Arabien mit einem 1:0-Heimsieg am letzten Spieltag Rang zwei vor dem punktgleichen Kontrahenten aus Australien, der nun in den Play-offs zunächst gegen Syrien und anschließend gegen den Vierten aus Nord-/Mittelamerika ran muss, sichern konnte, erfolgte die Trennung durchaus überraschend.

Van Marwijk bricht Vertragsgespräche ab

Hintergrund war offenbar, dass der saudische Verband einige Mitarbeiter des Teams um van Marwijk entließ, was der 65-Jährige nicht akzeptieren wollte und daraufhin die Gespräche über eine weitere Zusammenarbeit beendet hat.

Van Marwijk hatte das Traineramt in Saudi-Arabien im August 2015 angetreten. Zuvor war der einstige Bondscoach der Niederlande nach seiner Entlassung beim Hamburger SV im Februar 2014 eineinhalb Jahre arbeitslos. In Saudi-Arabien konnte der einmalige Nationalspieler der Niederlande seinen Ruf mit der geglückten WM-Qualifikation wieder deutlich verbessern, nachdem das Vorrunden-Aus bei der EM 2012 und die Station in Hamburg einiges an Reputation gekostet hatte. Wie es mit van Marwijk nun weitergeht, ist offen. Der erfahrene Coach dürfte aber für einiges offen sein, sowohl den Klubfußball als auch eine andere Nationalmannschaft betreffend.

Misserfolge in Argentinien und den Emiraten

Für Nachfolger Bauza ist das Traineramt in Saudi-Arabien schon von enormer Bedeutung, nachdem die beiden letzten Engagements des 57 Jahre alten Argentiniers nicht wirklich erfolgreich verlaufen sind. Nach seinem Amtsantritt als Nationaltrainer in seiner argentinischen Heimat konnte es Bauza zwar zunächst als Erfolg verbuchen, den im Anschluss an das verlorene Finale der Copa America 2016 zurückgetretenen Lionel Messi vom Comeback überzeugt zu haben, doch weil danach aus acht Länderspielen nur drei Siege folgten und die WM-Qualifikation in Gefahr geriet, musste Bauza im April schon wieder gehen. Arbeitslos war Bauza, der 1990 als Spieler mit Argentinien Vize-Weltmeister wurde, indes nicht lange. Schon kurz nach seinem Aus in der Heimat heuerte der Coach in den Vereinigten Arabischen Emiraten an, konnte dort die Erwartungen aber auch nicht erfüllen und musste nach verpasster WM-Quali im Sommer direkt wieder gehen.

Nun also versucht sich Bauza in Saudi-Arabien, wo es freilich nicht einfach werden wird, mit dem vorhandenen Spielermaterial die Erfolge einzufahren, die sich die Verbandsoberen vorstellen. Zumindest das Achtelfinale dürfte bei der WM 2018 das Ziel sein, wobei von der WM Gruppen-Auslosung abhängen wird, ob man dieses Ziel als realistisch bezeichnen kann oder nicht.