WM & EM News

Die EM 2021 ist das nächste Fußball Großereignis, auf das sich die Fans freuen dürfen. Die EURO in 12 Ländern sollte eigentlich bereits im Sommer 2020 ausgetragen werden, musste aber aufgrund der Corona-Krise um ein Jahr verschoben werden. Hier findet ihr News und aktuelle Berichte zum Turnier und der Qualifikation.

Lewandowski bleibt Polens Kapitän

Obwohl die polnische Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland weitgehend enttäuscht hat, bleibt Superstar Robert Lewandowski Kapitän der Mannschaft. In der Gruppe H wurde die Truppe Letzter hinter Kolumbien, Japan und Senegal. Unmittelbar nach dem Ausscheiden hat sich Lewandowski sehr deutlich zu Wort gemeldet weswegen viele Experten sogar mit einem Rücktritt des 29-Jährigen spekuliert haben. Nun hat der neue Nationaltrainer, Jerzy Brzeczek, aber einen Riegel vorgeschoben: Lewandowski bleibt Kapitän der Nationalelf Polens!

„Keine Revolution“

Mit dem Ausscheiden Polens bei der WM war klar, dass Adam Nawalka das Amt des Nationaltrainers räumen muss. Der 47-jährige Jerzy Brzeczek hat einen Vertrag bis 2020 unterzeichnet und soll die Mannschaft wieder auf Kurs bringen. Der ehemalige Mittelfeldspieler hat selber 43 Länderspiele für Polen absolviert und dabei vier Tore erzielt. „Ich will keine Revolution in die Wege leiten“, sagte Brzeczek bei seiner Vorstellung. Was damit gemeint ist, kann man zum aktuellen Zeitpunkt natürlich noch nicht sagen. Polen trifft übrigens in der neuen UEFA Nations League auf Italien und Portugal. Es gibt durchaus einfachere Aufgaben für einen neuen Teamchef.

Onkel von Blaszczykowski

Einer der absoluten Leistungsträger der vergangenen Jahre, Jakub Blaszczykowski, kennt seinen neuen Teamchef auch aus der Familie. Brzeczek ist der Onkel von Blaszczykowski, der derzeit beim VfL Wolfsburg unter Vertrag steht. Kapitän Lewandowski darf sich also auch nach wie vor als wichtigster Spieler seines Landes fühlen.

Der Angreifer des FC Bayern München hat bis dato 98 Länderspiele für Polen absolviert und dabei 55 Treffer erzielt. In den Jahren 2011 bis 2018 wurde der ehemalige Borussia Dortmund-Profi demnach auch Fußballer des Jahres in seinem Land. Seinen größten internationalen Erfolg feierte Lewandowski mit Polen bei der EM 2016 in Frankreich. Damals war erst gegen den späteren Europameister Portugal Schluss im Viertelfinale. Bei der EM 2012 im eigenen Land und der Ukraine war ebenfalls schon nach der Gruppenphase die Heimreise angesagt. Die WM 2018 war die erste Weltmeisterschaft für Lewandowski.

 

Mexiko: Rafa Marquez tritt mit 39 ab

Nach der WM 2018 haben schon einige Spieler, die den Fußball in ihrem Land über Jahre hinweg geprägt haben, ihren Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt. Mexikos Rafael Marquez schloss sich nun etwa Tim Cahill (Australien) oder seinem ehemaligen Teamkollegen beim FC Barcelona, Javier Mascherano (letzter Auftritt im Argentinien Trikot) an, ging aber sogar noch einen Schritt weiter und erklärte das Ende seiner aktiven Karriere.

Drei Einsätze bei der WM 2018

Kurz vor dem Ende seiner Laufbahn gelang es dem 39-Jährigen noch, einen Rekord einzustellen, den bislang sein mexikanischer Landsmann Antonio Carbajal und Deutschlands Rekordnationalspieler Lothar Matthäus hielten. Beide kamen bei fünf verschiedenen WM-Endrunden zum Einsatz, wie nun auch Marquez, der bei der WM in Russland in den ersten beiden Spielen gegen Deutschland (1:0) und Südkorea (2:1) jeweils in der Schlussphase als Stabilisator eingewechselt wurde und dann nach 90 Minuten auf der Bank beim 0:3 gegen Schweden im Achtelfinale gegen Brasilien (0:2) sogar in der Startelf stand. Trotz ordentlicher 45 Minuten war zur Pause aus taktischen Gründen und wegen der nicht mehr für eine ganze Partie ausreichenden Kräfte aber Schluss – beim Stand von 0:0 und ohne Marquez scheiterte El Tri zum siebten Mal in Folge bei einer WM im Achtelfinale.

Von 2002 in Japan und Südkorea bis zum letzten Auftritt 2018 in Russland war Marquez stets dabei, ehe nach 147 Länderspielen nun endgültig der Vorhang fiel und die WM 2018 Songs zum letzten Mal gesungen wurden. Dass Marquez noch den Rekord von Carbajal und Matthäus würde einstellen können, war noch vor wenigen Monaten keineswegs sicher. Denn nach Vorwürfen des US-Finanzministeriums, Gelder für einen mexikanischen Drogenbaron gewaschen zu haben, die der Defensiv-Allrounder stets bestritten hat, war auch eine sportliche Zwangspause die Folge, die aber noch rechtzeitig vor der WM ein Ende fand, was Trainer Juan Carlos Osorio eine Nominierung seines auch abseits des Spielfeldes als Leader wichtigen Altstars ermöglichte.

Die beste Zeit beim FC Barcelona

Auf Vereinsebene war Marquez zuletzt für Atlas Guadalajara aktiv und damit bei jenem Verein, bei dem 1996 eine große Karriere auch begonnen hatte. Über den AS Monaco (1999 – 2003) kam Marquez im Sommer 2003 zum FC Barcelona, wo der von vielen weiblichen Fans verehrte Beau seine größten Erfolge feierte. Mit den Katalanen gewann Marquez vier Mal die spanische Meisterschaft und 2006 sowie 2009 auch die Champions League.

Nach zwei Jahren bei den New York Red Bulls kehrte Marquez in die Heimat zum Club Leon zurück, ehe er 2014/15 bei Hellas Verona nochmals ein kurzes Europa-Comeback gab. Die letzten beiden Jahre verbrachte der zweifache Gold-Cup-Gewinner (2003 und 2011) dann in der Heimat bei Atlas Guadalajara.

Zu seiner Zukunft äußerte sich Marquez, bei dem eine andere Funktion im Fußball sehr gut vorstellbar wäre, bisher noch nicht konkret.

Australien: Tim Cahill tritt zurück

Zwei Tage nach dem Ende der WM 2018 hat nach bereits einigen Rücktritten zuvor unter anderem von Javier Mascherano oder Andres Iniesta der nächste namhafte Profis seine Nationalmannschaftskarriere für beendet erklärt. Am Dienstag gab Tim Cahill bekannt, nach 107 Partien und 50 Toren nicht mehr für Australien zu spielen. Eine Überraschung war die Entscheidung des mittlerweile 38 Jahre alten Angreifers freilich nicht, sondern so erwartet worden.

„Heute ist der Tag, an dem ich meine Schuhe bei den Socceroos an den Nagel hänge“, teilte Cahill via “Twitter“ mit und betonte nochmals, wie gerne er für die Socceroos aufgelaufen ist: „Worte können nicht beschreiben, was es mir bedeutet hat, mein Land zu vertreten. Ich danke allen, die mich im australischen Trikot unterstützt haben.“ Bei seinem Abschied wurden auch noch einige der WM 2018 Songs gesungen.

Nur ein Kurzeinsatz bei der WM

Um bei der WM 2018 dabei zu sein und sich nochmal auf hohem Niveau in Form zu bringen, ist Cahill im Januar extra aus seiner Heimat von Melbourne City nach England zurückgekehrt. Bei Zweitligist FC Millwall für den der trotz seiner nur 1,80 Meter sehr kopfballstarke Offensivmann bereits zwischen 1997 und 2004 zu Beginn seiner Karriere sieben Jahre lang spielte, reichte es in der Rückrunde allerdings nur noch zu zehn Einsätzen. Auch bei der WM 2018 gab Australiens Trainer Bert van Marwijk anderen Akteuren den Vorzug und wechselte Cahill nur im letzten Gruppenspiel gegen Peru noch für 37 Minuten ein. Die abschließende 0:2-Niederlage gegen die Südamerikaner, die nach zuvor nur einem Punkt aus den Spielen gegen Frankreich (1:2) und Dänemark (1:1) das australische Vorrunden-Aus besiegelte, konnte der Routinier auch nicht mehr verhindern.

Rekordtorschütze für die Ewigkeit?

Weil es bei der WM 2018 anstatt der drei möglichen Einsätze nur zu dieser einen Einwechslung reichte, hat es Cahill verpasst, zum Rekordnationalspieler Australiens zu werden. Der frühere Torhüter Mark Schwarzer, der lange an der Seite Cahills spielte, bleibt in diesem Ranking mit 109 Spielen die Nummer eins. Dafür wird Cahills Ausbeute von 50 Toren wohl so schnell nicht erreicht werden. Damian Mori und Archie Thompson, die mit weitem Abstand und 29 bzw. 28 Toren auf den Plätzen folgen, sind längst nicht mehr aktiv. Und der einzige Akteur, der an den Top-10 kratzt, ist mit Mile Jedinak ein defensiver Mittelfeldspieler, der allerdings auch erst 18 Treffer vorweisen kann und zudem in Kürze bereits 34 Jahre alt wird.

Ob Cahill, der 2006 das erste Socceroos-Tor bei einer WM-Endrunde erzielte, seine Karriere auf Vereinsebene noch fortsetzt, ist unterdessen offen. Aktuell ist der Angreifer nach Ablauf seines Vertrages bei Millwall auf jeden Fall vereinslos.

WM 2018: Belgien wird Dritter

Einen Tag vor dem großen Endspiel zwischen Frankreich und Kroatien hat sich Belgien den dritten Platz bei der WM 2018 gesichert und damit den zuvor größten Erfolg der Verbandsgeschichte, den vierten Rang bei der WM 1986, getoppt. Die Roten Teufel besiegten England im kleinen Finale am Samstagnachmittag in St. Petersburg verdient mit 2:0. Die WM 2018 Songs wurden noch einmal lautstark gesungen.

Meunier und Hazard schießen Belgien auf Platz drei

Das Spiel um Platz drei hätte aus belgischer Sicht kaum besser beginnen können. Schon in der vierten Minute brachte Rechtsverteidiger Thomas Meunier, der im Halbfinale gegen Frankreich (0:1) aufgrund einer Gelbsperre schmerzlich vermisst wurde, die Roten Teufel nach einer Hereingabe von Nacer Chadli in Führung. Mit diesem 1:0 im Rücken kontrollierte Belgien die Partie und blieb mit schnellen Kontern gefährlich, während sich England viele leichtfertige Ballverluste erlaubte und gegen eine gut organisierte belgische Mannschaft keine Lücken fand.

Nach der Pause präsentierte sich England auch dank der eingewechselten Marcus Rashford und Jesse Lingard etwas verbessert und kam zu ersten Halbchancen, ehe Eric Dier in der 70. Minute den Ausgleich auf dem Fuß hatte. Nach einem Doppelpass mit Rashford hatte Dier Keeper Thibaut Courtois schon überlupft, als Toby Alderweireld den Ball noch von der Linie kratzte. Auf der anderen Seite ließ Romelu Lukaku wie schon im ersten Durchgang nach einem Traumpass von Kevin de Bruyne mit einer schlechten Ballannahme die Chance zur Vorentscheidung liegen.

Nach einem perfekten Konter verhinderte dann auch Jordan Pickford nochmals gegen Meunier das 0:2, das aber in der 82. Minute doch fallen sollte. Bedient von de Bruyne lief Eden Hazard dem schlecht postierten Phil Jones auf und davon und markierte frei vor Pickford den Treffer zum Endstand, der auch den englischen Willen brach. Unter dem Strich war es sicherlich ein verdienter Erfolg der individuell und auch mannschaftstaktisch besseren Elf aus Belgien.

Frankreich holt sich den Titel

Nur einen Tag nach dem Spiel um Platz drei hat sich das WM Finale 2018 zugetragen. Der große WM 2018 Favorit Frankreich hat sich nach einem spannenden Spiel mit 4:2 gegen Kroatien durchgesetzt und ist aktuell auch der Favorit für die EM 2020. Damit könnte das Team das „Double“ aus den Jahren 1998 und 2000 wiederholen.

WM 2018: Wer erreicht Rang drei?

Einen Tag vor dem großen Finale zwischen Frankreich und Kroatien stehen sich England und Belgien im Spiel um Platz drei gegenüber. Beide Teams können insgesamt zwar mit dem Verlauf der WM 2018 zufrieden sein, doch natürlich war sowohl im englischen als auch im belgischen Lager die Hoffnung auf den ganz großen Wurf vorhanden, die im Halbfinale aber jeweils zerplatzt ist. Bei unserer WM 2018 Tipphilfe haben wir das auch vorausgesagt.

Belgien winkt die beste WM-Platzierung aller Zeiten

Für Belgien ging mit dem 0:1 am Dienstag gegen Frankreich sogar eine knapp zwei Jahre währende Serie ohne Niederlage zu Ende. Nach dem Viertelfinal-Aus bei der EM 2016 gegen Wales trat Roberto Martinez die Nachfolge des langjährigen Trainers Marc Wilmots an und führte sich mit einem 0:2 just gegen sein Heimatland Spanien denkbar schlecht ein. Diese Testspielpleite sollte aber bis zum WM 2018 Halbfinale die letzte Niederlage der Roten Teufel bleiben, die mit 28 von 30 möglichen Punkten nicht nur eine exzellente WM-Qualifikation spielten, sondern insgesamt 24 Partien in Folge ungeschlagen bleiben sollten. Nach 19 Siegen und fünf Unentschieden verließen Kevin de Bruyne, Romelu Lukaku, Eden Hazard und weitere Spieler im Belgien Trikot am Dienstag das Spielfeld aber auch deshalb als Verlierer, weil Frankreich eben noch eine Nuance besser und letztlich einen Tick cleverer war. Nichtsdestotrotz kann Belgien noch die beste WM der Verbandsgeschichte spielen. Bislang ist der vierte Platz bei der WM 1986 das beste Ergebnis, das mit einem Sieg am Samstagnachmittag in St. Petersburg aber getoppt werden könnte.

Meunier wieder dabei

Und nichts anderes ist das Ziel der belgischen Auswahl, die im Vergleich zur Partie gegen Frankreich wieder auf Rechtsverteidiger Thomas Meunier bauen kann, der seine Gelbsperre abgesessen hat. Nacer Chadli wird somit wieder von der rechten auf die linke Seite rücken, während Moussa Dembele seinen Platz wohl räumen muss. Dass Martinez wie beim ersten Duell mit England bei dieser WM im letzten Gruppenspiel eine B-Elf auf den Platz schickt, ist nicht zu erwarten. Auch Adnan Januzaj, dessen sehenswertes 1:0 in der Vorrunde letztlich den Gruppensieg sicherte, bleibt somit nur ein Platz auf der Bank.

Auf der anderen Seite dürfte auch Englands Coach Gareth Southgate, der bei der genannten Begegnung in der Gruppe auch zahlreichen Reservisten zum Einsatz verhalf, seine erste Elf aufbieten. Gut möglich, dass diese identisch sein wird mit der Mannschaft, die im Halbfinale gegen Kroatien gut begonnen hat und verdient in Führung gegangen ist, dann aber mit fortschreitender Spieldauer immer mehr die Kontrolle über das Geschehen verlor und sich am Ende Kroatien mit 1:2 nach Verlängerung geschlagen geben musste. Zuvor hatte England nur eines von 15 Spielen verloren – ausgerechnet das Gruppenspiel gegen Belgien, das aber aufgrund der durch gewürfelten Aufstellungen einem Muster ohne Wert gleichkam.

Eine weitere Niederlage will die englische Mannschaft nun natürlich vermeiden und zumindest noch den Sprung auf das Treppchen schaffen. Unabhängig davon, ob der erhoffte Sieg zum Abschluss gelingt, hat die WM 2018 aber reichlich Anlass geliefert, um im Mutterland des Fußballs zuversichtlich nach vorne zu schauen. Eines ist jedenfalls sicher: Von den vier verbliebenen Mannschaften werden wohl alle Fans noch einmal die WM 2018 Songs gemeinsam singen.

WM 2018: Halbfinale komplett

Aus der WM 2018 ist eine inoffizielle Europameisterschaft geworden. Nach Teil eins der Viertelfinal-Spiele sind mit Uruguay und Brasilien die beiden letzten Nicht-Europäer ausgeschieden. Während Uruguay Frankreich mit 0:2 unterlag, scheiterte Brasilien durchaus überraschend mit 1:2 an Belgien. Unsere WM 2018 Tipphilfe hat herbei einiges vorausgesagt.

Frankreich schlägt Uruguay mit 2:0

Schon vor dem Anpfiff erhielten die Hoffnungen Uruguays auf das Halbfinale einen herben Dämpfer. Edinson Cavani, im Achtelfinale mit beiden Toren beim 2:1 gegen Portugal noch der Matchwinner, fehlte aufgrund einer Wadenverletzung gänzlich im Kader. Ohne den Stürmerstar fehlte Uruguay über die gesamten 90 Minuten der letzte Punch und dem zweiten Weltklasse-Angreifer Luis Suarez sein kongenialer Partner. Die Celeste verlegte sich vielleicht auch deshalb schon früh auf Defensive und überließ der französischen Mannschaft, die dann auch nur selten Lücken fand, die Initiative.

Wie so oft bei dieser Weltmeisterschaft war es dann eine Standardsituation, die den Spielverlauf und letztlich auch das Endergebnis entscheidend beeinflusste. In der 40. Minute traf Raphael Varane nach einer Freistoß-Flanke von Antoine Griezmann per Kopf das 1:0, das der Equipe Tricolore natürlich in die Karten spielte und mehr Räume öffnen sollte. In der Praxis schaffte es Uruguay aber auch nach dem Rückstand und nach der Pause nicht, Frankreich unter Druck zu setzen. Vielmehr blieb Frankreich überlegen und mit dem 2:0 durch einen eigentlich harmlosen Distanzschuss von Griezmann, der nach einem groben Schnitzer von Keeper Fernando Muslera im Tor landete, war die Begegnung schon nach 61 Minuten entschieden. Frankreich hatte danach gegen eine harmlose Auswahl aus Uruguay keine Mühe, das 2:0 über die Zeit zu bringen.

Brasilien wacht zu spät auf

Die 42.873 Zuschauer in der ausverkauften Kasan-Arena kamen wie erhofft von Anfang an auf ihre Kosten, als sich Brasilien und Belgien ein temporeiches Duell auf sehr hohem Niveau lieferten. Brasilien hatte insgesamt ein Übergewicht, doch Belgien war mit schnellen Gegenangriffen über die herausragenden Eden Hazard und Kevin den Bruyne sowie Romelu Lukaku stets gefährlich. Die belgische Führung nach einer guten brasilianischen Anfangsphase kam indes glücklich zustande. Eine Ecke von Nacer Chadli lenkte Fernandinho in der 13. Minute mit dem Oberarm ins eigene Tor. Brasilien kam dadurch etwas aus dem Konzept und kassierte in der 31. Minute nach einem Konter durch de Bruyne sogar das 0:2.

Die Selecao benötigte auch danach Zeit, um sich zu sortieren, kam durch Distanzschüsse von Philippe Coutinho aber schon vor der Pause zu Chancen, um dann nach dem Seitenwechsel richtig aufs Gaspedal zu drücken. Doch mehrfach stand der überragende Thibaut Courtois im belgischen Tor einem frühen Anschlusstreffer im Weg. Ebenso Schiedsrichter Milorad Mazic, der in der 56. Minute bei einem Zweikampf zwischen Vincent Kompany und Gabriel Jesus auf den eigentlich fälligen Elfmeterpfiff verzichtete.

Brasilien blieb aber dran und wurde in der 76. Minute mit dem 1:2 durch den kurz zuvor eingewechselten Renato Augusto belohnt, der drei Minuten später aber die Großchance zum Ausgleich ausließ. Als Courtois in der Nachspielzeit dann einen Schlenzer von Neymar glänzend pariert hatte, war Belgien am Ziel und durfte sich zum zweiten Mal nach 1986 über den Einzug in ein WM-Halbfinale freuen.

Kroatien siegt spät

Beim dritten Halbfinal-Spiel der WM 2018 hat sich zunächst England eher mühelos gegen Schweden durchsetzen können. Obwohl der Favorit der WM 2018 Torschützenkönig Wetten, Harry Kane, nicht getroffen hat, hat er dennoch die beste Quote.

Sehr viel schwerer hat sich die kroatische Auswahl getan. Die Profis im Kroatien Trikot mussten gegen Russland im Elfmeterschießen antreten und haben am Ende mit 4:3 gewinnen können. Das zweite Halbfinale zwischen England und Kroatien steigt somit am 11. Juli 2018 um 20:00 Ortszeit.

Frankreich: Matuidi gesperrt – Pavard im Fokus

Am Freitag eröffnet die französische Nationalmannschaft mit der Partie gegen Uruguay das Viertelfinale der WM 2018. Nach Argentinien (4:3) wartet somit erneut ein Team aus Südamerika auf die Equipe Tricolore, die besonders auf den uruguayischen Supersturm mit Edinson Cavani und Luis Suarez wird achten müssen. Möglicherweise gibt es für die Fans aus Uruguay allerdings auch die letzte Chance, die WM 2018 Songs vor Ort zu singen.

https://twitter.com/equipedefrance/status/1013130018560659456

Trotz der drei Gegentore gegen Argentinien wird Frankreichs Trainer Didier Deschamps seine Mannschaft nicht groß umbauen, zumal die Offensive im Vergleich zur Vorrunde deutlich Fahrt aufgenommen hat. Eine Änderung in der französischen Startelf ist allerdings unausweichlich, weil sich Blaise Matuidi gegen Argentinien die zweite gelbe Karte und damit eine Sperre für das Viertelfinale eingehandelt hat.

Für den Mittelfeldmann von Juventus Turin, der mit Paul Pogba und N’golo Kante eine starke Dreierreihe im Zentrum bildete, ist nun wohl Corentin Tolisso der erste Nachrücker. Der 23-Jährige hatte sich mit einer guten Vorbereitung in die Mannschaft gespielt, dann aber beim Auftaktspiel gegen Australien (2:1) nur eine durchwachsene Vorstellung abgeliefert und musste deshalb zuletzt auf die Bank.

Pavard spielt sich fest

Tolisso, der im vergangenen Sommer von Olympique Lyon zum FC Bayern München gewechselt ist, wäre dann der zweite in Deutschland aktive Profi in der französischen Startelf. Der erste ist Benjamin Pavard, der im Vorfeld der WM keineswegs als Stammkraft galt, sich aber mit starken Leistungen auf der rechten Abwehrseite festgespielt hat.

Und nicht nur das. Pavard, der gegen Argentinien mit einem traumhaften Volleyschuss in den Winkel in seinem neunten Länderspiel sein erstes Tor markierte, hat sich bei der WM 2018 noch mehr als ohnehin schon in den Blickpunkt gespielt.

Bereits seit Monaten gilt der 22-Jährige als Kandidat für einen Transfer zu einem absoluten Spitzenklub, doch bisher hat der VfB Stuttgart unter Verweis auf einen bis 2021 laufenden Vertrag sämtlichen Wechselabsichten einen Riegel vorgeschoben. Und daran wird sich in diesem Sommer wohl auch nichts änder, obwohl Pavard recht offen eingeräumt hat, seine Zukunft bei einem in der Champions League vertretenen Klub zu sehen.

„Aktuell gehe ich davon aus, dass er in der kommenden Saison beim VfB spielen wird. Das ist unser ganz großes erklärtes Ziel“, erklärte Stuttgarts Sportvorstand Michael Reschke erst kürzlich gegenüber dem “Kicker“ und betonte, Pavard auch für 50 Millionen Euro nicht abgeben zu wollen.

Pavard 2019 zum FC Bayern?

Wie inzwischen aber medial durchgesickert ist, besitzt der in Stuttgart meist als Innenverteidiger eingesetzte Defensivmann aber ab dem Sommer 2019 eine Ausstiegsklausel, die ihm dann ohne Zustimmung des VfB einen Wechsel für festgeschriebene 35 Millionen Euro ermöglichen soll.

Das bestätigt Reschke zumindest zwischen den Zeilen: „Wir sind bereit, eine Lösung für den 1. Juli 2019 zu finden, mit einem Klub, der sauber und korrekt mit uns zusammenarbeitet.“ Gemeint sein dürfte damit der FC Bayern München, der sich im Rennen um Tolisso in der Pole Position befinden soll.

Frankreich und Uruguay im Viertelfinale

Innerhalb weniger Stunden haben sich mit Lionel Messi und Cristiano Ronaldo die beiden wohl unbestritten besten Fußballer der zurückliegenden Dekade von der WM 2018 verabschieden müssen. Während Messis Argentinien Frankreich mit 3:4 unterlag, zogen Ronaldos Portugiesen gegen Uruguay mit 1:2 den Kürzeren.

Frankreich mit spektakulärem 4:3 gegen Argentinien

Als erstes gelang Frankreich der Einzug ins Viertelfinale. Nach sehr unterhaltsamen 90 Minuten und sieben Toren setzte sich die Equipe Tricolore in Kasan mit 4:3 gegen Argentinien durch, womit der Weg des Vize-Weltmeisters von 2014 diesmal schon deutlich früher zu Ende ist.

Frankreich erwischte den besseren Start und ging schon nach 13 Minuten durch einen von Marcos Rojo im Argentinien Trikot an Kylian Mbappe verursachten und von Antoine Griezmann verwandelten Elfmeter in Führung, tat danach aber zu wenig und ließ Argentinien ins Spiel kommen. Die Albiceleste brachte offensiv zwar lange wenig zustande, doch kurz vor der Pause fasste sich Angel di Maria ein Herz und traf sehenswert aus 25 Metern zum 1:1-Ausgleich in den Winkel. Nach dem Seitenwechsel legte Argentinien sogar nach, als Gabriel Mercado (48.) einen Schuss von Lionel Messi entscheidend ins französische Tor ablenkte.

Die Freude über die 2:1-Führung währte im argentinischen Lager aber nicht lange. Nur neun Minuten später glich Benjamin Pavard mit einer herrlichen Volleyabnahme zum 2:2. Beflügelt von diesem Ausgleich drehte Frankreich nun richtig auf und der herausragende Mbappe sorgte mit einem Doppelpack in der 64. und 68. Minute für die Vorentscheidung. Argentinien war zwar das Bemühen anzumerken, nochmal ins Spiel zurückzufinden, doch als der eingewechselte Sergio Aguero in der dritten Minute der Nachspielzeit nach Flanke von Messi zum 3:4 traf, war es schon zu spät. Es scheint nun so, als bliebe Messis Karriere zumindest im Trikot der argentinischen Nationalmannschaft unvollendet.

Effektiver Cavani erlegt Portugal

Wie Frankreich erwischte auch Uruguay einen sehr guten Start. Nach einem Flügelwechsel von Edinson Cavani auf Luis Suarez brachte dieser den Ball scharf in die Mitte, wo der in der Zwischenzeit eingelaufene Cavani per Kopfball zum 1:0 vollstreckte. In der Folge konzentrierte sich Uruguay auf die Defensive, die gewohnt engmaschig aufgezogen war und Portugal kaum Räume ließ. Der Europameister hatte zwar ein klares optisches Übergewicht, fand aber nur selten Lücken. Auch Weltfußballer Ronaldo blieb blass und wurde bei Ballbesitz direkt von mehreren Akteuren attackiert. Dennoch gelang Portugal aber nach 55 Minuten der durchaus verdiente Ausgleich, als Pepe nach einer kurz ausgeführten Ecke und einer Flanke von Raphael Guerreiro mit dem Kopf zur Stelle war.

Zu diesem Zeitpunkt rechneten die meisten Beobachter damit, dass die Partie nun zugunsten Portugals kippen würde. Doch just in dieser Phase und nur sieben Minuten nach dem Ausgleich schlug erneut Cavani eiskalt zu. Nach einem Zuspiel von Rodrigo Betancour traf der wenig später angeschlagen ausgewechselte Torjäger zum 2:1, das es Uruguay ermöglichte, wieder auf komplette Defensive umzuschalten. Und obwohl Portugal im Endspurt alles versuchte, brachten die Südamerikaner den knappen Erfolg einigermaßen souverän über die Zeit.

Zu den WM 2018 Songs gelangst du übrigens gleich hier.

WM 2018-Achtelfinale komplett

Das Achtelfinale bei der WM 2018 ist komplett. Während am letzten Vorrundenspieltag in Gruppe G nur noch die Frage war, ob Belgien oder England als Erster oder Zweiter weiterkommen würden, sicherten sich in Gruppe H Kolumbien und Japan die beiden letzten Tickets für die Runde der letzten 16.

Gruppe G: Adnan Januzaj mit dem goldenen Tor – Tunesien besiegt Panama

Nachdem beide gegen Panama und Tunesien mehr oder problemlos gewonnen hatten, traten England und Belgien am Donnerstagabend im direkten Duell um den Gruppensieg an, der für beide allerdings nicht übermäßig wichtig zu sein schien. Denn während Englands Trainer Gareth Southgate seine Mannschaft auf acht Positionen veränderte, rotierte Belgiens Coach Roberto Martinez sogar neunmal. Nach einem durchaus flotten Beginn verflachte die Partie relativ rasch und es war beiden anzumerken, dass es um nicht mehr viel geht bzw. dass der zweite Platz wegen des vermeintlich einfacheren Weges ins Finale und deutlicher weniger Reisestrapazen sogar attraktiver gewesen wäre.

Für das Tor des Tages sorgte letztlich Adnan Januzaj, der in der 51. Minute nach einem Haken im englischen Strafraum sehenswert und zugleich unhaltbar zur belgischen Führung traf. England hatte zwar durch Marcus Rashford noch Chancen zum Ausgleich, doch das ganz große Aufbäumen der Three Lions gegen die Niederlage war nicht zu spüren, sodass es am Ende beim belgischen 1:0-Erfolg blieb. Die WM 2018 Quoten hatten dieses Ergebnis nicht unbedingt vorausgesagt.

Im zweiten Gruppenspiel, das den Charakter eines besseren Freundschaftsspiels hatte, setzte sich Tunesien gegen Panama mit 2:1 durch und feierte so den ersten WM-Sieg seit 40 Jahren. Nachdem ein abgefälschter Distanzschuss von Jose Luis Rodriguez Panamas Führung nach 33 Minuten bedeutet hatte, drehte Tunesien die Partie im zweiten Durchgang durch Treffer von Fakhreddine Ben Youssef (51.) und Wahbi Khazri (66.).

Gruppe H: Japan profitiert von der Fairplay-Wertung

Japan und der Senegal haben die Gruppe H mit jeweils vier Punkten und 4:4-Toren abgeschlossen. Weil der direkte Vergleich mit 2:2 auch unentschieden endete, musste am Ende die Fairplay-Wertung entscheiden, die aufgrund der weniger kassierten gelben Karten für Japan sprach und dem Senegal ein äußerst bitteres Vorrunden-Aus bescherte.

Bitter vor allem auch deshalb, weil den Löwen von Teranga im letzten Spiel gegen Kolumbien ein Remis gereicht hätte, um aus eigener Kraft weiterzukommen. Und es sah auch lange danach aus, als könnte der Senegal das benötigte Unentschieden einfahren. Doch in der 74. Minute gelang Yerry Mina nach einer Ecke die Führung für Kolumbien, die die Südamerikaner letztlich bis zum Schlusspfiff verteidigen konnten und so ins Achtelfinale einzogen.

Wie der Senegal kassierte auch Japan im letzten Gruppenspiel eine 0:1-Niederlage gegen die schon zuvor ausgeschiedene Auswahl Polen. Eine Partie auf schwachem Niveau wurde wie so oft bei dieser Weltmeisterschaft durch eine Standardsituation entschieden. Nach einer Freistoßflanke von Rafal Kurzawa traf Innenverteidiger Jan Bednarek zum goldenen Tor für Polen, das sich somit noch halbwegs versöhnlich aus Russland verabschieden konnte.

WM 2018: Argentinien verzichtet auf Mauro Icardi

Schon zwei Wochen bevor der FIFA ein endgültiger Kader für die WM 2018 genannt werden muss, hat Argentinien sein zunächst noch 35 Akteure umfassendes Aufgebot auf die schon finalen 23 Spieler reduziert. Trainer Jorge Sampaoli strich bereits vor Beginn der unmittelbaren WM-Vorbereitung zwölf Akteure, für die der Traum von der Weltmeisterschaft in Russland damit vorzeitig geplatzt ist.

Neben Torhüter Nahuel Guzman (Tigres UANL) müssen Ramiro Funes Mori (FC Everton), German Pezzella (AC Florenz), Leandro Paredes (Zenit St. Petersburg), Diego Perotti (AS Rom), Lautaro Martinez (Racing Club), Enzo Perez (River Plate), Pablo Perez (Boca Juniors), Guido Pizarro (FC Sevilla), Rodrigo Battaglia (Sporting Lissabon), Ricardo Centurion (Racing Club) und Mauro Icardi (Inter Mailand) das Turnier von zu Hause aus verfolgen.

Icardi trotz starker Trefferquote nicht dabei

Gerade der Verzicht auf Icardi sorgt für reichlich Diskussionsstoff, hat der Angreifer seine Extraklasse doch mit 29 Toren in 34 Spielen der gerade beendeten Saison der Serie A eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Doch der 25-Jährige gilt auch aufgrund seines Privatlebens abseits des Platzes als schwierig und gehört dem Vernehmen nach nicht zu den von Superstar Lionel Messi besonders geschätzten Mitspielern. Anders als Sergio Agüero, Paulo Dybala und Gonzalo Higuain, die nun zusammen mit Messi die Offensivoptionen darstellen und nicht zu Hause die WM 2018 Songs singen.

Sampaoli ging bei der Bekanntgabe des Kaders nicht im Einzelnen auf die zwölf Gestrichenen ein, ließ aber mit einer allgemeinen Aussage aufhorchen, die nicht wenige Beobachter vornehmlich auf Icardi münzten: „Mein größtes Ziel ist es, aus den ganzen Individualisten eine homogene Mannschaft zu formen, um bei der WM erfolgreich zu sein.“ Das könnte im Umkehrschluss heißen, dass Sampaoli die Befürchtung hegte, Icardi könnte für den Teamgeist gefährlich werden, insbesondere natürlich als Ersatzspieler.

Nur noch acht Vize-Weltmeister von 2014 im Aufgebot

Wie bei Titelverteidiger Deutschland hat sich mit Blick auf den endgültigen Kader auch bei Vize-Weltmeister im Vergleich zur WM 2014 einiges getan. Von den 23 Spielern, die vor vier Jahren in Brasilien für Argentinien an den Start gingen, sind nur noch acht dabei. Diese acht gehören zudem zu den Auserwählten aus bemerkenswerten 55 Spielern, die Coach Sampaoli in seiner noch nicht einmal ein Jahr währenden Amtszeit ausprobiert hat.

Der endgültige Kader Argentiniens:

Tor: Franco Armani (River Plate), Wilfredo Caballero (FC Chelsea), Sergio Romero (Manchester United)
Abwehr: Marcos Acuna (Sporting Lissabon), Cristian Ansaldi (FC Turin), Federico Fazio (AS Rom), Javier Mascherano (Hebei China Fortune), Gabriel Mercado (FC Sevilla), Nicolas Otamendi (Manchester City), Marcos Rojo (Manchester United), Eduardo Salvio (Benfica Lissabon), Nicolas Tagliafico (Ajax Amsterdam)
Mittelfeld: Ever Banega (FC Sevilla), Lucas Biglia (AC Mailand), Angel Di Maria (Paris St. Germain), Manuel Lanzini (West Ham United), Giovani Lo Celso (Paris St. Germain), Maximiliano Meza (Independiente), Cristian Pavon (Boca Juniors)
Angriff: Sergio Agüero (Manchester City), Paulo Dybala (Juventus Turin), Gonzalo Higuain (Juventus Turin), Lionel Messi (FC Barcelona)