WM & EM News

Die EM 2021 ist das nächste Fußball Großereignis, auf das sich die Fans freuen dürfen. Die EURO in 12 Ländern sollte eigentlich bereits im Sommer 2020 ausgetragen werden, musste aber aufgrund der Corona-Krise um ein Jahr verschoben werden. Hier findet ihr News und aktuelle Berichte zum Turnier und der Qualifikation.

Indien: Trainer Constantine zurückgetreten

Die Vorrunde des Asien-Cups in den Vereinigten Arabischen Emiraten ist noch nicht beendet, aber dennoch haben bereits drei der 24 an den Start gegangenen Nationen einen Trainerwechsel hinter sich. Nachdem sich Thailand von Milovan Rajevac und Syrien von Bernd Stange getrennt hatten, traf Stephen Constantine bei Indien aus eigenem Antrieb zurück. Indien hatte sich auch nicht für die WM 2018 in Russland qualifiziert.

Das Achtelfinale nur hauchdünn verpasst

Im Auftaktspiel feierte Indien noch einen 4:1-Sieg über Thailand, das unter Rajevac-Nachfolger Sirisak Yodyardthai aber die Kurve bekommen und den Sprung ins Achtelfinale geschafft hat. Dagegen kassierte Indien nach dem Traumstart ins Turnier gegen die Vereinigten Arabischen Emirate (0:2) und gegen Bahrain (0:1) zwei Niederlagen. Insbesondere die Pleite gegen Bahrain war überaus unglücklich. Erst in der Nachspielzeit erzielte Jamal Rashid per Elfmeter das goldene Tor, wodurch Indien in der Tabelle auf den letzten Platz abrutschte. Ein Remis hätte der indischen Auswahl dank des gewonnenen Direktvergleichs gegen Thailand sogar zum zweiten Platz und zum sicheren Weiterkommen gereicht.

Trainer Constantine, der seinen Dienst zum 1. Januar 2015 angetreten hatte, erklärte kurz nach der Begegnung seinen Rücktritt: “Ich war vier Jahre lang hier. Mein Ziel war es vom ersten Tag an, dass wir uns für den Asian Cup qualifizieren. Das haben wir geschafft und einige Rekorde gebrochen“, so der 56 Jahre alte Engländer, dem anzumerken war, dass es keine einfache Entscheidung ist. Allerdings sieht Constantine nun den Moment gekommen, um eine neue Herausforderung in Angriff zu nehmen: “Ich denke, mein Zyklus geht hier zu Ende. Ich habe das geschafft, was von mir verlangt wurde und noch etwas mehr und nun ist es Zeit, weiterzugehen.“

Nachfolge und Zukunft von Constantine noch offen

Der indische Verband akzeptierte den Rücktritt Constantines und bedankte sich für die erfolgreiche Zusammenarbeit der letzten Jahre. Die Qualifikation für die WM 2018 hatte Indien zwar klar verpasst, doch unter Constantine 2015 durch ein 2:1 nach Verlängerung im Finale gegen Afghanistan die Südasienmeisterschaft gewonnen und sich zum erst vierten Mal überhaupt für die Endrunde der Asienmeisterschaft qualifiziert. Und im Vergleich zur letzten Endrundenteilnahme 2011, als nach der Gruppenphase drei Niederlagen und 3:13-Tore zu Buche standen, hat sich Indien deutlich besser präsentiert.

Wer die Nachfolge Constantines als indischer Nationaltrainer antreten wird, ist derzeit noch offen. Ebenso, wie es mit Constantine selbst weitergeht. Vor seinem Engagement in Indien war Constantine unter anderem schon Trainer von Malawi, Nepal und Ruanda sowie bei kleineren Vereinen auf Zypern und in Griechenland.

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Katar: Trainiert Arsene Wenger bei der WM 2022 den Gastgeber?

Bei den aktuell in den Vereinigten Arabischen Emiraten laufenden Asienmeisterschaften hat die Auswahl Katars mit einem 2:0-Sieg gegen den Libanon einen guten Start hingelegt, womit gute Chancen auf das Erreichen der K.o.-Phase vorhanden sind. Dieser Erfolg unterstrich eine allgemein positive sportliche Entwicklung der Auswahlmannschaft des WM-Gastgebers von 2022. Bereits im Herbst hatte Katar mit überraschenden Siegen in den Testspielen gegen Ecuador (4:3) und in der Schweiz (1:0) sowie einem Unentschieden gegen Island (2:2) auf sich aufmerksam gemacht.

Um bei der WM im eigenen Land eine gute Rolle spielen zu können und nicht schon nach der Vorrunde die Segel streichen zu müssen, ist aber dennoch noch einiges an Arbeit nötig. Im Zuge dessen sucht der Verband Katars offenbar auch noch nach dem passenden Trainer für die WM-Mission. Dabei hat das kleine Land mit den großen finanziellen Möglichkeiten allem Anschein nach eine namhafte Lösung im Sinn. Während der aktuelle Nationalcoach, der Spanier Felix Sanchez Bas, international weitgehend unbekannt ist, läuft im Hintergrund offenbar die Suche nach einem neuen Trainer von Weltformat. Auch vor der WM 2018 in Russland war der Franzose Wenger bereits bei diversen Ländern im Gespräch.

Zidane und Jardim sagen ab

Laut einem Bericht von “Sky“ soll Katar unter anderem bei Zinedine Zidane angefragt haben, der seit seinem freiwilligen Aus bei Real Madrid nach dem dritten Champions-League-Titel im Sommer 2018 ohne Job ist. Der Franzose hat aber ebenso kein Interesse am Nationaltrainer-Job im Wüstenstaat wie der Portugiese Leonardo Jardim, der nach vier erfolgreichen Jahren im Herbst beim AS Monaco entlassen wurde.

Nun gibt es nach Informationen von “France Football“ aber einen neuen Wunschkandidaten, der bis zur WM 2022 aus der Mannschaft Katars ein international konkurrenzfähiges Team formen soll. Demzufolge wirbt der katarische Verband um die Dienste von Arsene Wenger, der bis zum Ende der Saison 2017/18 22 Jahre lang die Geschicke des FC Arsenal bestimmte.

Wenger seit Sommer 2018 ohne Job

Danach wurde der 69 Jahre alte Franzose unter anderem mit Paris St. Germain und kurzzeitig auch mit dem FC Bayern München in Verbindung gebracht, ist aktuell aber nach wie vor arbeitslos. Beenden will Wenger seine lange Trainerkarriere indes noch nicht, sich zugleich aber auch nicht vorschnell auf ein neues Engagement einlassen. Vielmehr wartet der erfahrene Coach, der stets großen Wert auf einen gepflegten und technisch anspruchsvollen Fußball legt, auf das richtige Angebot für die Rückkehr auf die Trainerbank.

Und in diesem Zusammenhang geht Wengers Blick offenbar durchaus auf die WM 2022, die der gebürtige Elsässer in einem Interview bei “BeIN Sports“ zumindest als „interessant“ bezeichnet hat. In diesem Zusammenhang verriet Wenger auch, von einem toll geplanten Turnier auszugehen, bei dem die Gastgeber “unter großem Druck“ stehen werden – möglicherweise ja mit Wenger als Chefcoach. Möglich wäre auch, dass Wenger auch zur EM 2020 einen neuen Job hat.

Mexiko: Gerardo Martino neuer Nationaltrainer

Die mexikanische Nationalmannschaft startet mit einem neuen Trainer ins Jahr 2019. Wie der Verband FMF mitteilte, übernimmt ab sofort Gerardo Martino das Kommando bei “El Tri“, der damit die Nachfolge von Juan Carlos Osorio antritt, dessen Vertrag nach dem Aus im Achtelfinale bei der WM 2018 in Russland gegen Brasilien nicht verlängert worden war. In den vergangenen Monaten seit der WM fungierte der Brasilianer Ricardo Ferretti wie schon Ende 2015 als Interimscoach, verlor allerdings fünf von sechs Spielen bei lediglich einem Sieg gegen Costa Rica.

Der 56 Jahre alte Martino wurde in Mexiko-Stadt offiziell vorgestellt und teilte der Öffentlichkeit in diesem Rahmen seine Ziele für die kommenden Jahre mit: “Mein Ziel ist es, mit Ehrlichkeit und Respekt zu arbeiten. Wir können mit diesen Spielern in Mexiko und denen, die in den Ligen in aller Welt spielen, ein großes Team aufbauen.“

Zum dritten Mal Nationaltrainer

Für Martino ist Mexiko bereits die dritte Station als Nationaltrainer. Von 2006 bis 2011 machte sich der Argentinier als Coach von Paraguay einen Namen und war von August 2014 bis Juli 2016 auch Trainer seines Heimatlandes. Mit Argentinien verlor Martino allerdings gleich zweimal das Finale der Copa America, jeweils im Elfmeterschießen gegen Chile, und trat anschließend zurück. Zwischen den Stationen Paraguay und Argentinien trainierte der frühere Profi den argentinischen Traditionsverein Club Atlético Newell’s Old Boys und war in der Saison 2013/14 für den FC Barcelona verantwortlich. Abgesehen vom eher unbedeutenden spanischen Superpokal blieben Martino allerdings mit Landsmann Lionel Messi und Co. Titel versagt.

Besser lief es dafür zuletzt bei Atlanta United. Mit einem 2:0-Sieg im Finale gegen die Portland Timbers feierte Atlanta unter dem Kommando von Martino die Meisterschaft in der nordamerikanischen Major League Soccer (MLS). Dennoch lehnte Martino eine Verlängerung seines am Jahresende auslaufenden Vertrages ab und heuerte nun beim mexikanischen Verband an.

Vertrag wohl bis zur WM 2022

Details zur Vereinbarung mit dem erfahrenen Fußball-Lehrer teilte der Verband bislang indes nicht mit. In mexikanischen Medien wird allerdings berichtet, dass Martino ein Arbeitspapier bis zum Jahr 2022 und damit bis zur nächsten Weltmeisterschaft in Katar unterschrieben haben soll. Dann lautet das große Ziel, eine erfolgreiche Qualifikation vorausgesetzt, endlich wieder einmal das Achtelfinale zu überstehen. Denn bei den letzten sieben Weltmeisterschaften überstand Mexiko zwar stets die Vorrunde, scheiterte dann aber immer im Achtelfinale.

Das erste Turnier steht für Martino und Mexiko aber schon im Sommer auf dem Programm. Beim CONCACAF Gold Cup 2019 in den USA (18. Juni bis zum 18. Juli 2019) startet “El Tri“ gemeinsam mit dem Gastgeber als Favorit und will nach dem Halbfinal-Aus 2017 gegen Jamaika diesmal wieder den Titel holen.

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Asien-Cup: Japan mit Muto statt Asano

Mit dem Eröffnungsspiel zwischen dem Gastgeber und Bahrain beginnt am Samstag die 17. Auflage der Asienmeisterschaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Erstmals gehen dann analog zur Europameisterschaft 2016 und zum Afrika-Cup im Sommer 2019 24 statt der bisherigen 16 Teilnehmer an den Start. Vornehmlich wegen der Erweiterung feiern mit Kirgisistan, den Philippinen und dem Jenen drei Nationen ihre Premiere beim asiatischen Kontinentalturnier.

Fehlen werden dagegen einige Stars, die den Fußball in Asien in den vergangenen Jahren geprägt haben. So tritt Japan ohne die langjährigen Eckpfeiler Shinji Kagawa, Shinji Okazaki und Keisuke Honda sowie auch deshalb mit einer deutlich verjüngten Mannschaft an. Titelverteidiger Australien muss nicht nur auf den nach der WM 2018 endgültig zurückgetretenen Altstar Tim Cahill auskommen, sondern auch auf den verletzten Spielmacher Aaron Mooy verzichten. Und Heung-Min Son, der wohl größte Star, den der asiatische Fußball aktuell zu bieten hat, reist erst mit Verspätung zum Turnier an.

Son erst gegen China dabei

Im Vertrauen darauf, dass seine Kollegen die beiden ersten Aufgaben gegen die Debütanten Philippinen (7. Januar) und Kirgisistan (11. Januar) auch ohne ihren besten Offensivspieler meistern werden, wird Son erst in der Vorbereitung auf das dritte und letzte Vorrundenspiel am 16. Januar gegen China zum Aufgebot Südkoreas stoßen. Zuvor wird der 26-Jährige voraussichtlich noch drei Pflichtspiele im Trikot der Tottenham Hotspurs bestreiten. Nach der dritten Runde im FA-Cup bei den Tranmere Rovers (4. Januar) stehen die Spurs vor zwei Top-Spielen. Zunächst trifft Tottenham im Halbfinal-Hinspiel des League Cup auf den FC Chelsea (8. Januar) und erwartet dann in der Premier League Manchester United (13. Januar) zum Verfolger um einen Platz in der Champions League.

Anschließend aber müssen die Spurs mehrere Partien ohne Son auskommen, sofern Südkorea wie erwartet beim Asien-Cup bis zum Schluss mitmischt. Das Derby beim FC Fulham (20. Januar), das Rückspiel beim FC Chelsea (22. Januar) sowie die Heimspiele gegen den FC Watford (30. Januar) und Newcastle United (2. Februar) werden ohne Son stattfinden, wenn es Südkorea ins Endspiel schafft. Bei einem Aus im oder vor dem Halbfinale (28. und 29. Januar) wäre ein Mitwirken gegen Newcastle zumindest im Bereich des Möglichen.

Muto bei Newcastle zuletzt kaum im Einsatz

Während Son nachreist, fällt der Asien-Cup für Takuma Asano komplett ins Wasser. Der Angreifer von Hannover 96 gehörte zwar zum Mitte Dezember bekannt gegebenen Kader von Trainer Hajime Moriyasu, wurde nun aber verletzungsbedingt aus dem Aufgebot gestrichen und ist bereits mit Hannover ins Trainingslager nach Malaga gereist, wo der 24-Jährige zunächst ein Aufbautraining absolviert.

Für Asano wurde Yoshinori Muto nachnominiert. Der Angreifer, der bei Newcastle United nach seinem Wechsel vom 1. FSV Mainz 05 auf die Insel in den vergangenen Wochen nur noch selten zum Zug gekommen ist, kann den Asien-Cup auch dazu nutzen, Spielpraxis zu sammeln und Selbstvertrauen zu tanken.

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Asien-Cup 2019: Zwölf Deutschland-Legionäre dabei

Während in der Bundesliga noch der Ball ruht, steigt in den Vereinigten Arabischen Emiraten vom 5. Januar bis zum 1. Februar 2019 der Asien-Cup. Erstmals sind analog zur letzten Auflage der Europameisterschaft 2016 in Frankreich 24 Nationen statt der bisherigen 16 Teilnehmer vertreten und kämpfen um die Fußballkrone Asiens.

Natürlich mit dabei ist Titelverteidiger Australien. Die Socceroos zählen auch diesmal wieder zum Favoritenkreis, wenngleich Spielmacher Aaron Mooy (Huddersfield Town) verletzungsbedingt nicht zur Verfügung steht. Dafür sind mit Mathew Leckie von Hertha BSC und Robbie Kruse vom VfL Bochum zwei Akteure dabei, die ihr Geld in Deutschland verdienen. Leckie ist nach einem kurz vor Weihnachten erlittenen Muskelfaserriss zwar für die ersten Spiele fraglich, soll aber im Turnierverlauf noch eine wichtige Rolle spielen.

Südkorea mit den meisten Deutschland-Legionären

Neben den beiden Australiern reisen zehn weitere Spieler, die bei deutschen Vereinen unter Vertrag stehen, in die Vereinigten Arabischen Emirate. Die meisten Deutschland-Legionäre stellt Südkorea und damit ausgerechnet das Land, das bei der WM 2018 mit dem 2:0-Sieg im letzten Gruppenspiel maßgeblich für das deutsche Vorrunden-Aus verantwortlich war. Mit Dong-Won Ji und Ja-Cheol Koo stellt der FC Augsburg zwei südkoreanische Auswahlspieler ab, während das übrige Trio in der 2. Bundesliga aktiv ist. Hee-Chan Hwang vom Hamburger SV, Chung-yong Lee vom VfL Bochum und Jae-Sung Lee von Holstein Kiel werden ihren Vereinen zum Jahresauftakt der zweiten Liga, der vom 29. bis 31. Januar im Rahmen einer englischen Woche stattfindet, möglicherweise fehlen. Und zwar vermutlich schon dann, wenn es ihre Teams bis ins Viertelfinale schaffen, das am 24. und 25. Januar ausgetragen wird. Die in der Bundesliga aktiven Asien-Cup-Teilnehmer verpassen den Start vom 18. bis 20. Januar auf jeden Fall, endet die Vorrunde doch erst am 17. Januar.

Der SV Werder Bremen und Hannover 96 müssen somit im ersten Pflichtspiel des neuen Jahres auf Yuya Osako bzw. Genki Haraguchi verzichten, die im Kader Japans stehen, das zusammen mit Australien und Südkorea den engsten Favoritenkreis bildet. Im aus Vereinssicht schlechtesten Fall des Einzugs eines abgestellten Akteurs ins Asien-Cup-Endspiel droht sogar ein Ausfall für die ersten drei Bundesliga-Spieltage nach der Winterpause.

Drei “Deutsche“ bei Underdogs

Eher gering scheint derweil die Gefahr, dass der FC Erzgebirge Aue Ende Januar auf John-Patrick Strauß verzichten muss, der mit den Philippinen beim Asien-Cup als Außenseiter startet. Sicher keine Pflichtspiele verpassen werden unterdessen Vitalij Lux vom SSV Ulm 1846 und Viktor Maier vom SC Wiedenbrück, für die mit Kirgisistan das Überstehen der Vorrunde auch schon ein großer Erfolg wäre. Da die Regionalligen Südwest und West erst Mitte bzw. Ende Februar den Betrieb wiederaufnehmen, wären Lux und Maier selbst bei einer nicht zu erwartenden Finalteilnahme rechtzeitig zurück.

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Deutschland: Zweifel an Joachim Löw bleiben

Die deutsche Nationalmannschaft hat fraglos kein gutes Jahr hinter sich. Das Vorrunden-Aus bei der WM 2018 in Russland und der Abstieg aus der obersten Division der UEFA Nations League waren zwei einschneidende Negativerlebnisse, die auch den Druck auf Bundestrainer Joachim Löw haben steigen lassen. In den letzten Spielen des Jahres gewann Löw zwar mit einem Verjüngungskurs zuvor verloren gegangenen Boden zumindest etwas zurück, doch in der breiten Öffentlichkeit ist man in Deutschland offenbar nicht mehr restlos vom 58 Jahre alten Fußball-Lehrer überzeugt.

Nur ein gutes Drittel der Deutschen weiter von Löw überzeugt

Zu diesem Schluss muss man nach Betrachtung einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur kommen. Dabei gaben 41 Prozent der befragten Bundesbürger an, Löw nicht mehr für den richtigen Trainer für die deutsche Nationalmannschaft zu halten. Nur 35 Prozent vertrauen dagegen weiterhin auf Löw, während sich 24 Prozent kein Urteil erlauben wollten und auf eine Meinungsäußerung verzichteten.

Beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) freilich genießt Löw unverändert großes Vertrauen und soll den bereits eingeleiteten personellen Umbruch weiter vorantreiben. Zugleich ist aber in einer Gruppe mit der Niederlande, Weißrussland, Estland und Nordirland die Qualifikation für die EM 2020 absolute Pflicht, zumal dafür bereits der zweite Platz ausreicht. Um in der öffentlichen Wahrnehmung wieder Pluspunkte zu sammeln, muss Löw mit seinem Team aber die Niederlande, die in der Nations League letztlich die Nase vorne hatte, aber hinter sich lassen und idealerweise zudem mit attraktivem, offensiven Fußball Kredit zurückgewinnen.

Einige Routiniers weiterhin eingeplant

Bereits festgelegt hat sich Löw unterdessen darauf, dass es nur mit jungen Spielern nicht funktionieren wird. “Die Jungen müssen sich schon noch finden. Wir brauchen eine eingespielte Elf“, zitiert der “Kicker“ den Bundestrainer, der auch künftig auf eine Achse aus erfahrenen Spielern bauen will. Als feste Größen der alten Garde sind Torwart Manuel Neuer und Regisseur Toni Kroos auch in den kommenden Jahren fest eingeplant. Für andere altgediente Nationalspieler und Weltmeister von 2014 wie Jerome Boateng, Mats Hummels oder Thomas Müller könnte es hingegen zunehmend eng werden, nachdem schon die letzten Länderspiele im Jahr 2018 deutliche Anzeichen dafür lieferten, dass diese Akteure nicht mehr unumstritten sind.

Vielmehr wird die deutsche Mannschaft mit Spielern wie Joshua Kimmich, Leroy Sane, Serge Gnabry oder Kai Havertz ein neues, deutlich jüngeres Gesicht erhalten. All diese fraglos hochveranlagten Jungprofis zu einer schlagkräftigen Einheit zu formen, die bei der EM 2020 Qualifikation eine deutlich bessere Rolle spielen kann als die DFB-Auswahl bei der WM 2018 ist nun die oberste Aufgabe von Löw. Meistert der Bundestrainer diese, dürften die nächsten Umfrageergebnisse auch wieder freundlicher aussehen.

Australien doch mit Aaron Mooy zum Asien-Cup

Auch der australische Fußball-Verband hat nun sein Aufgebot für die Asien-Meisterschaften, die vom 5. Januar bis zum 1. Februar 2019 in den Vereinigten Arabischen Emiraten stattfinden, bekannt gegeben. Trainer Graham Arnold, der nach dem Vorrunden-Aus bei der WM 2018 wie geplant die Nachfolge des Niederländers Bert van Marwijk angetreten hatte, nominierte 23 Spieler und sorgte dabei für eine Überraschung. Mit der UEFA Nations League und natürlich auch der EM 2020 Qualifikation der Verband nichts zu tun.

Denn zum Kader der Socceroos zählt unerwarteterweise auch Aaron Mooy. Der 28-Jährige vom englischen Premier-League-Klub Huddersfield Town, der auch eine gute WM gespielt hat, ist zwar vermutlich der individuell stärkste australische Spieler, allerdings derzeit verletzt. Erst vor kurzem hatte Huddersfield Town mitgeteilt, dass Mooy mit einem Innenbandriss im Knie rund acht Wochen ausfallen und deshalb auch nicht zum Asien-Cup reisen werde. Der australische Verband will sich aber die Möglichkeit offen halten, den Spielmacher mit zum Turnier zu nehmen.

Zum einen plant man in Australien zunächst eigene Untersuchungen und zum anderen besteht bis sechs Stunden vor Anpfiff der ersten Begegnung am 6. Januar gegen Jordanien die Möglichkeit, für verletzte Akteure einen anderen Spieler nachzunominieren. Nicht ausgeschlossen, dass Australien deshalb die Tür für Mooy möglichst lange offen lässt, in der Hoffnung auf ein rechtzeitiges Comeback des Mittelfeldspielers, dessen Mitwirken vor allem in einer späteren Phase des Turniers wichtig werden könnte.

Die Vorrunde, in der Australien nach dem Spiel gegen Jordanien noch auf Palästina (11.1.) und Syrien (15.1.) trifft, sollte auch ohne Mooy keine allzu große Hürde darstellen. Wenn es danach aber gegen andere asiatische Top-Teams wie Japan, Südkorea oder den Iran gehen sollte, wäre Mooy mit seiner Klasse sicherlich Gold wer.

In Arnolds Kader stehen inklusive Mooy 20 Legionäre. Lediglich Josh Risdon (Western Sydney Wanderers), Rhyan Grant (Sydney FC) und Chris Ikonomidis (Perth Glory) verdienen ihr Geld in der heimischen A-League. Während mit Robbie Kruse vom VfL Bochum und Mathew Leckie von Hertha BSC lediglich zwei Deutschland-Legionäre im Aufgebot stehen, sind gleich acht Akteure auf der Insel aktiv – je vier in England und Schottland.

Der australische Kader im Überblick:

Tor: Mitchell Langerak (Nagoya Grampus), Mathew Ryan (Brighton & Hove Albion), Daniel Vukovic (KRC Genk)

Abwehr: Aziz Behich (PSV Eindhoven), Milos Degenek (Roter Stern Belgrad), Alex Gersbach (Rosenborg Trondheim), Rhyan Grant (Sydney FC), Matthew Jurman (Al-Ittihad Jeddah), Josh Risdon (Western Sydney Wanderers), Trent Sainsbury (PSV Eindhoven), Mark Milligan (Hibernian Edinburgh)

Mittelfeld: Mustafa Amini (Aarhus GF), Chris Ikonomidis (Perth Glory), Jackson Irvine (Hull City), Massimo Luongo (Queens Park Rangers), Aaron Mooy (Huddersfield Town), Tom Rogic (Celtic Glasgiow)

Angriff: Martin Boyle (Hibernian), Robbie Kruse (VfL Bochum), Mathew Leckie (Hertha BSC), Awer Mabil (FC Midtjylland), Jamie Maclaren (Hibernian Edinburgh), Andrew Nabbout (Urawa Red Diamonds)

DFB zweifelt nicht am Bundestrainer

Mit dem 3:0-Erfolg gegen Russland und einem trotz des in letzter Minute aus der Hand gegebenen Sieges guten Auftritt auch gegen die Niederlande (2:2) hat die deutsche Nationalmannschaft ein unter dem Strich freilich dennoch verkorkstes Jahr 2018 zumindest einigermaßen versöhnlich abgeschlossen. Die deutlich verbesserten Leistungen mit einer verjüngten Mannschaft im November waren indes im Hinblick auf die Zukunft wichtig und insbesondere auch für Bundestrainer Joachim Löw, der vor allem nach der 0:3-Niederlage im Oktober in der Nations League in den Niederlanden doch arg unter Beschuss geraten war.

Am Rande der Gala “Sportler des Jahres“ in Baden-Baden blickt Löw nun auf ein unbefriedigendes Jahr zurück und räumte offen ein, an Dingen wie dem Vorrunden-Aus bei der WM 2018 in Russland noch immer ein wenig zu knabbern zu haben: “Solche Niederlagen sind schwer zu ertragen, schwer zu verkraften. Man weiß, die ganze Nation ist enttäuscht, man hat viele Fehler gemacht. Das ist geblieben“, zitiert die “Sport Bild“ den 58-Jährigen, der die Enttäuschungen der jüngeren Vergangenheit aber auch als Ansporn nimmt, es in der Zukunft wieder besser zu machen: “Wir wollen natürlich besser sein, dieses Jahr waren wir bei allen Wettbewerben nur Statisten. Das muss sich natürlich im nächsten Jahr wieder verbessern.”

Löw blickt zuversichtlich nach vorne

Und Löw ist durchaus guter Dinge, dass es mit der DFB-Elf wieder aufwärts geht: “Aus Niederlagen lernt man ja manchmal am meisten. Ich glaube, wir haben unsere Lehren gezogen und können uns auf das nächste und übernächste Jahr wieder freuen“, so der Bundestrainer, der in diesem Zusammenhang auch die letzten Länderspiele des Jahres als Mutmacher heranzieht: “Die letzten zwei, drei Spiele war wieder eine klare Steigerung, neue Energie und neue Dynamik zu erkennen.“

Unterdessen kann sich Löw auf den Rückhalt von Seiten des Verbandes verlassen. Der gerade 60 Jahre alte gewordene Vize-Präsident Dr. Rainer Koch sprach dem Bundestrainer gegenüber der “dpa“ das volle Vertrauen aus: „Unser Bundestrainer ist der bestmögliche, um den Umbruch hinzubekommen. Dazu bekenne ich mich.“

EM 2020 als klares Ziel

Zudem verriet Koch, dass es auch innerhalb der DFB-Spitze trotz der enttäuschenden WM und dem schwachen Abschneiden in der Nations League keine Zweifel am vorhandenen Führungspersonal gab und gibt. So habe niemand angezweifelt, „dass es der beste Weg ist, den Umbruch mit Joachim Löw und Oliver Bierhoff zu bewältigen“, erklärte Koch, der sich durch die Spiele im November in seiner Einschätzung bestätigt fühlt.

Zugleich ließ Koch aber keinen Zweifel am Ziel, sich für die EM 2020 zu qualifizieren. Dabei wünscht sich der DFB-Vize im Auftaktspiel gegen die Niederlande am 24. März gleich einen Sieg, “am besten einen überzeugenden.“ Und damit dürfte Koch definitiv auf einer Wellenlänge mit Löw liegen.

Höwedes hakt DFB-Team ab

Noch ist nicht klar, wer am 21. März der erste Gegner der deutschen Nationalmannschaft im neuen Jahr sein wird. Fest steht zwar inzwischen, dass die Partie in Wolfsburg stattfinden wird, doch gegen wen die DFB-Auswahl dann testen wird, ist noch nicht bekannt. Allerdings laufen wohl Bemühungen um einen hochkarätigen Testgegner. Spekuliert wird insbesondere über Argentinien oder Brasilien.

Ein echter Prüfstein wäre dabei durchaus sinnvoll, beginnt doch nur drei Tage später die Qualifikation zur EM 2020 mit der schwierigen Aufgabe in den Niederlanden. Ob Bundestrainer Joachim Löw, der sich zuvorderst einen starken Testspiel-Gegner zum Jahresauftakt wünscht, dann viele Gelegenheiten für Experimente haben wird, ist fraglich. Dennoch wird bereits gemutmaßt, wer nach der Winterpause in der Nationalmannschaft erstmals eine Chance bekommen könnte. Gehäuft fallen in diesem Zusammenhang die Namen Maximilian Eggestein (SV Werder Bremen) und Lukas Klostermann (RB Leipzig).

Da Costa setzt auch offensiv Akzente

Klostermann gilt vor allem auch deshalb als Kandidat, weil durch die Versetzung von Joshua Kimmich der Stammplatz auf der rechten Abwehrseite neu zu vergeben ist. In den letzten Spielen durfte auf dieser Position Thilo Kehrer ran, der sich allerdings in der Innenverteidigung ebenso wohler fühlt wie Matthias Ginter, der auch als Kandidat gilt. Ein gelernter Rechtsverteidiger wäre derweil Danny da Costa, der mit Eintracht Frankfurt sowohl in der Bundesliga als auch in der Europa League eine starke Saison spielt. Der 25-Jährige, der von der U17 bis zur U21 alle Nachwuchsnationalmannschaften des DFB durchlaufen hat, trug auch mit offensiven Akzenten zu den Erfolgen bei. In fünf Spielen der Europa League traf der in Neuss geborene Defensivmann mit angolanischen Wurzeln zweimal und bereitete in 14 Bundesliga-Spielen immerhin zwei Treffer vor.

Vor allem besticht da Costa mit seiner Schnelligkeit, die es dem früheren Leverkusener und Ingolstädter ermöglicht, die gesamte rechte Außenbahn zu beackern. Aufgrund der starken Leistungen in den letzten Wochen und Monaten wird da Costa immer wieder auch als potentieller Kandidat für den Bundestrainer gehandelt, betonte nun aber im „Kicker“, sich mit dem Thema Nationalmannschaft nicht zu beschäftigen. “Um dahin zu kommen, muss man über einen längeren Zeitraum sehr, sehr konstant gewesen sein“, sieht sich da Costa selbst noch nicht als Kandidaten für die DFB-Elf, räumt aber zumindest ein, grundsätzlich schon eines Tages den Bundesadler auf der Brust tragen zu wollen: „Gleichwohl ist die Nationalelf ein Traum, den jeder Fußballer hat.“

Benedikt Höwedes will nicht offiziell zurücktreten

Bereits gelebt hat diesen Traum Benedikt Höwedes in 44 Einsätzen im Deutschland Trikot mit dem Weltmeistertitel 2014 als großem Highlight. Sowohl bei der WM 2014 als auch bei der EM 2016 in Frankreich war der heute 30-Jährige Stammspieler, ist nun aber schon länger außen vor. Seit März 2017 und einem Einsatz in Aserbaidschan (4:1) wurde der Innenverteidiger nicht mehr nominiert und rechnet selbst auch nicht mehr mit einem Anruf des Bundestrainers: „Ohne die Verletzungen hätte ich gute Karten gehabt, bei der WM dabei zu sein. Aber perspektivisch haben wir jetzt einfach zu viele gute junge Kandidaten für meine Position. Das muss und kann ich akzeptieren.“

Offiziell zurücktreten will der seit dem zurückliegenden Sommer für Lokomotive Moskau aktive Defensivspieler zwar nicht, doch hat Höwedes für sich bereits einen Schlussstrich gezogen: “Das Thema Nationalmannschaft ist mit Sicherheit beendet.“

Angesichts der vielen jungen Spieler wie Antonio Rüdiger, Niklas Süle, Jonathan Tah oder auch die bereits erwähnten Ginter und Kehrer eine realistische Sichtweise von Höwedes, der in den Geschichtsbüchern seinen Platz als deutscher Linksverteidiger beim Gewinn der WM 2014 sicher hat.

Afrika-Cup 2019 nicht in Kamerun – Springt Marokko ein?

Im nächsten Jahr findet nicht nur die U21 Europameisterschaft 2019 statt, sondern auch der Afrika-Cup. Erstmals findet dieser nicht zu Beginn des Jahres statt, womit die im Spielbetrieb stehenden europäischen Vereine nicht auf ihre afrikanischen Akteure verzichten müssen. Stattdessen wird trotz der dann zu erwartenden hohen Temperaturen im Sommer gespielt. Angesetzt ist die 32. Auflage der afrikanischen Kontinentalmeisterschaft für den Zeitraum vom 15. Juni bis 13. Juli. Während sich an den Terminen aller Voraussicht nach nichts mehr ändern wird, ist nun aber plötzlich wieder offen, wo das Turnier ausgetragen wird.

Wesentliche Verzögerungen als Grund für den Entzug

Denn wie der afrikanische Fußballverband CAF nun mitteilte, wurde dem eigentlich als Gastgeber vorgesehenen Kamerun die Ausrichtung entzogen. Als Grund nannte der Verband enorme Verzögerungen bei den Vorbereitungen, die freilich schon seit längerem absehbar waren. Die Entscheidung des CAF gegen eine Austragung auf kamerunischen Boden kommt daher nicht mehr gänzlich überraschend, wurde doch bereits seit Monaten über einen möglichen Ausrichterwechsel spekuliert. Nachdem die CAF-Exekutive im September schon „wesentliche Verzögerungen bei der Schaffung der notwendigen Infrastruktur“ kritisiert hatte, deckten Medienberichte weitere organisatorische Pannen auf, de nun verhindern, dass die Afrikameisterschaft erstmals seit 1972 wieder in Kamerun stattfindet.

Der CAF steht nun vor der nicht einfachen Aufgabe, in relativ kurzer Zeit einen neuen Gastgeber finden zu müssen. Bis zum Ende des Jahres soll nach einer erneuten Ausschreibung aber bereits klar sein, wo das Turnier stattfindet. Sicher ist damit, dass das Turnier nur in einem Land stattfinden kann, das über eine entsprechende Infrastruktur und ausreichend geeignete Stadien verfügt.

Marokko gilt als Favorit

Möglich wäre natürlich ein Rückgriff auf die Gastgeber der letzten Turniere. 2012 teilten sich Gabun und Äquatorialguinea die Ausrichtung der Afrikameisterschaft. 2013 war Südafrika der Gastgeber, der natürlich auch dank der WM 2010 noch über die passenden Strukturen verfügen würde. 2015 sprang Äquatorialguinea relativ kurzfristig für Marokko ein, das damals von einer Ebola-Epidemie geplagt wurde. Und 2017 war wiederum Gabun zur Stelle, als Libyen aufgrund der Nachwirkungen eines Bürgerkriegs das Turnier nicht wie geplant veranstalten konnte.

Favorit ist indes keiner der letzten drei Gastgeber, sondern Marokko. Das nordafrikanische Land ist im Sommer zum wiederholten mit der Bewerbung für eine Weltmeisterschaft gescheitert. Die WM 2026 wird nicht in Marokko, sondern in den USA, Kanada und Mexiko gespielt. Doch Marokko ist auch wegen der WM-Bewerbungen gut aufgestellt und wäre bereit, zum zweiten Mal nach 1988 wieder die Afrikameisterschaft zu veranstalten. Ob Marokko aber tatsächlich kandidiert, ist zumindest offiziell noch nicht sicher. Aktuell ist auch das Thema EM 2020 Qualifikation sehr spannend. Alle Informationen dazu und auch über die EM 2020 Stars kannst du hier nachlesen.