Auch wenn die 2. Bundesliga nicht ganz so sehr im Rampenlicht steht, gibt es auch im Unterhaus des deutschen Fußballs eine Reihe von Spielern, die sich Hoffnungen darauf machen, bei der WM 2018 in Russland auf dem Platz stehen zu dürfen. Neben den Schweden Sebastian Andersson (1. FC Kaiserslautern), Christoffer Nyman (Eintracht Braunschweig) und Mikael Ishak (1. FC Nürnberg) gilt dies auch für zwei Akteure, die schon in jungen Jahren nach Deutschland gekommen sind, aber nordafrikanische Wurzeln haben und deshalb auf die WM-Teilnahme mit Marokko und Tunesien hoffen dürfen.
Während Aziz Bouhaddouz, Angreifer in Diensten des FC St. Pauli, bereits elf Länderspiele für Marokko bestritten hat und gute Chancen hat, auf den WM-Zug aufzuspringen, steht Enis Hajri vom MSV Duisburg erst bei vier Spielen für Tunesien, wittert nach einer bislang ansprechenden Saison im Trikot der Zebras aber dennoch seine Chance auf eine Nominierung.
Hajri als Stabilisator und Antreiber
„Nach unserem Spiel gegen Aue hat sich der tunesische Verband gemeldet. Wir müssen jetzt einmal schauen, wie sich die Matches bis zur Länderspielpause entwickeln. Das wäre natürlich ein Traum“, verriet Hajri, der im März schon 35 Jahre alt wird, dem “Kicker“. Dass das fortgeschrittene Alter gute Leistungen nicht verhindert, hat der Defensiv-Allrounder indes in den vergangenen Monaten zur Genüge gezeigt. Erst als Trainer Ilia Gruev den Routinier ab dem neunten Spieltag als Rechtsverteidiger einbaute, ging es mit Duisburg aufwärts. Hajri stabilisierte die Defensive, erwies sich mit seinem Drang nach vorne aber zugleich als Schwungrad für die Offensive und machte so offenbar auch die Verantwortlichen des tunesischen Verbandes auf sich aufmerksam, die Spieler mit Erfahrung gut brauchen können. Eine WM hat zwar auch Hajri noch nicht erlebt, im Laufe seiner Karriere aber von China über Tunesien und Bulgarien bis natürlich zur 2. Bundesliga schon einige Erfahrungen sammeln können.
Trotz der Kontaktaufnahme durch den Verband macht Hajri aber nicht den Fehler, in Träumen zu schwelgen und zeigt sich eher realistisch: „Ich soll mir nicht zu große Hoffnungen machen, an erster Stelle kommen natürlich erst einmal die Spieler, die die Quali geschafft haben.“ Dass dieser Kreis um einen Routinier aus der 2. Bundesliga ergänzt wird, ist freilich auch nicht ausgeschlossen.
Bouhaddouz tankt in der Vorbereitung Selbstvertrauen
Aziz Bouhaddouz muss derweil in der Rückrunde zulegen, nachdem ihm in der Hinserie in zwölf Spielen kein Treffer gelungen ist. Dass der 30-Jährige, der in den letzten Monaten auch von Verletzungen zurückgeworfen wurde, im Testspiel des FC St. Pauli gegen den chinesischen Top-Klub um Anthony Modeste das goldene Tor zum 1:0-Sieg erzielt hat, darf man als positives Signal werten.
Und dass Bouhaddouz weiß, wo das Tor steht, hat der 1,88 Meter große Angreifer schließlich auch auf St. Pauli mit 15 Toren in der Saison 2016/17 bereits gezeigt, die ihm im Herbst 2016 letztlich auch zum Debüt in der Nationalmannschaft verhalfen. Anfang letzten Jahres war Bouhaddouz auch beim Afrikacup im Einsatz:
Schade! Aziz #Bouhaddouz hat das Auftaktspiel mit Marokko beim #CAN2017 gg. die DR Kongo mit 0:1 verloren. Aziz spielte durch. #fcsp pic.twitter.com/rWVB8vaa1E
— FC St. Pauli (@fcstpauli) January 16, 2017
Die letzten Länderspiele im Jahr 2017 hat Bouhaddouz zwar verpasst, aber dennoch alle Möglichkeiten, mit einer guten Rückserie samt einigen Toren in Russland dabei zu sein.
Hier findet ihr alle Infos zu den Trikots zur WM 2018.