Als sich Mario Götze am 14. November 2017 nach einjähriger Abstinenz im DFB-Trikot zurückmeldete und als Joker in seinem 25-minütigen Kurzeinsatz den Ausgleich durch Lars Stindl zum 2:2-Endstand im Test gegen Frankreich vorbereitete, war nicht abzusehen, dass das 63. Länderspiel zugleich für lange Zeit – womöglich sogar für immer – das letzte bleiben würde.
Dank Ausstiegsklausel nach Frankfurt
Der WM-Held von 2014, der mit seinem goldenen Tor im Finale des Endspiels gegen Argentinien auf ewig einen festen Platz in den Fußball-Geschichtsbüchern haben wird, fand nach seinem letzten Länderspiel bei Borussia Dortmund nicht mehr zu alter Form und verschwand 2020 nach seinem Vertragsende beim BVB erst einmal weitgehend aus dem Blickfeld der deutschen Fans.
Denn Götze entschied sich für einen überraschenden Wechsel zur PSV Eindhoven, wo der Edeltechniker unter seinem Landsmann Roger Schmidt in etwas neuer Rolle als Ballverteiler schnell zum Leistungsträger avancierte. Als am Ende der Saison 2021/22 im Finale des KNVB-Pokals ein 2:1-Sieg gegen Ajax Amsterdam gelang und damit ein Titelgewinn glückte, war indes nicht nur der Abschied von Trainer Schmidt zu Benfica Lissabon, sondern auch das Ende von Götze Intermezzo in den Niederlanden absehbar.
Ihr wolltet ihn. Da habt ihr ihn! 🔥
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— Eintracht Frankfurt (@Eintracht) June 21, 2022
Eine im eigentlich bis 2024 laufenden Vertrag verankerte Ausstiegsklausel räumte dem fünffachen deutschen Meister die Möglichkeit ein, den Verein für rund vier Millionen Euro zu verlassen. Benfica Lissabon mit Förderer Schmidt warb vehement um Götze, dem sich zudem die Option USA bot. Letztlich entschied sich der mittlerweile 30-Jährige aber für ein Engagement bei Eintracht Frankfurt. Nicht zuletzt aus familiären Gründen, aber auch wegen der Aussicht, mit der SGE in der Champions League spielen und sich auf höchstem Niveau präsentieren zu können.
Die Königsklasse dürfte Götze auch dazu nutzen wollen, sich wieder für die Nationalmannschaft interessant zu machen. Schließlich ist die Weltmeisterschaft 2022 im November und Dezember in Katar die möglicherweise letzte Chance, eine Weltmeisterschaft zu spielen. Denn ob Götze beim Turnier 2026 in den USA, Kanada und Mexiko mit dann 34 Jahren überhaupt noch aktiv ist, lässt sich im Moment nicht seriös prognostizieren.
Große Konkurrenz beim DFB
Bei der Eintracht ist Götze mutmaßlich wie in Eindhoven als Zehner eingeplant, wobei abzuwarten bleibt, ob die SGE wie bisher mit Dreierkette, jeweils zwei Schienenspielern und zwei Sechsern sowie einer flexiblen Dreieroffensive agieren wird. Denkbar wäre dank der übrigen Neuzugänge Randal Kolo Muani und sehr wahrscheinlich Lucas Alario auch eine Doppelspitze mit Götze dahinter, ebenso ein 4-2-3-1 mit Götze im Zentrum einer offensiven Dreierreihe hinter einem Mittelstürmer.
In der Nationalmannschaft freilich wäre auf der Zehner-Position die Konkurrenz mit Thomas Müller, Kai Havertz, Marco Reus und auch Jamal Musiala enorm, noch mehr, sollte auch Florian Wirtz nach seinem Kreuzbandriss rechtzeitig fit werden. Götze wird deshalb bei der Eintracht schon herausragend auftreten müssen, um es noch in den DFB-Kader für die WM in Katar zu schaffen.
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