Der Skandal um den Fußballweltverband FIFA weitet sich aus! Wie die Schweizer Staatsanwalt bestätigte, wird nun ein Strafverfahren gegen den scheidenden FIFA-Präsidenten Joseph Blatter eingeleitet. Mit dem Rücken zur Wand denkt der 79-Jährige dennoch nicht an einen Rücktritt. Somit will Blatter zumindest bis zur FIFA-Wahl am 28. Februar im Amt bleiben.
Dubiose Zahlungen an Platini im Fokus
Vergangene Woche hatte die Schweizer Bundesanwaltschaft ein Verfahren gegen den FIFA-Boss wegen des „Verdachts der ungetreuen Geschäftsbesorgung“ sowie eventueller „Veruntreuung“ eingeleitet. Der Verdacht steht im Raum, dass der 80-Jährige mit der Caribbean Football Union einen für die Fifa ungünstigen Vertrag über TV-Rechte abgeschlossen habe, hieß es weiter. Präsident der CFU war damals niemand geringerer als der ebenfalls wegen Korruption angeklagte Jack Warner.
Weiters steht eine dubiose Zahlung Blatters an UEFA-Präsident Michel Platini im Fokus der Ermittler. Der Franzose kassierte 2011 ein Honorar von zwei Millionen Franken, für Dienste die er angeblich von 1999 bis 2002 geleistet haben soll. Die Zahlung wirkt deshalb so dubios, da einerseits die angeblichen Leistungen bereits neun Jahre zurücklagen und andererseits, da dieses „Beratungshonorar“ kurz vor der FIFA-Prädidentschaftswahl 2011 überwiesen wurde und Platini in Folge auf eine Kandidatur gegen Blatter verzichtete.
Die Affäire könnte das Ende der Träume von Platini auf die Nachfolge von Blatter sein. Beiden Funktionären droht eine Suspendierung seitens der FIFA-Ethikkommission. Dem nicht genug: Sollten sich die Anschuldigungen bekräftigen drohen Blatter, wie auch Platini eine mehrjährige Haftstrafe von bis zu 5 Jahren.
Blatter und Platini sind sich keiner Schuld bewusst
Indes zeigen sich die Angeklagten nach außenhin weiterhin gelassen. „Präsident Blatter sprach heute vor der FIFA-Belegschaft und informierte sie, dass er mit den Behörden kooperiert. Weiterhin betonte er, nichts Illegales und Unangemessenes getan zu haben und dass er Präsident der FIFA bleiben werde“, lässt der Schweizer über seine Anwälte ausrichten.
Auch Platini sieht kein Fehlverhalten von seiner Seite und lässt in einem Schreiben verlautbaren: „Dieses Einkommen habe ich den zuständigen Behörden vollumfänglich und wie gesetzlich vorgesehen deklariert (…) und nachdem erste Teilbeträge bezahlt worden waren, erfolgte im Februar 2011 die Auszahlung des ausstehenden Betrags in der Höhe von zwei Millionen Franken“, schrieb Platini.
Der Krimi im Korruptionsskandal rund um den krisengeschüttelten Weltverband geht also weiter.
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