Favoritencheck Afrika Cup 2015

Wie immer vor großen Turnieren stellt sich natürlich auch im Vorfeld des Afrika-Cups 2015 in Äquatorialguinea die Frage nach den Favoriten, die diesmal nicht ganz einfach zu beantworten ist. Allein ein Blick auf die Quoten der Buchmacher zeigt, dass es den einen Top-Favoriten nicht gibt. Vielmehr zählen die Wettanbieter fünf bis sechs Mannschaften zum engeren Kreis der Titelanwärter, in den natürlich wie anno 2012 mit Sambia auch diesmal wieder ein Außenseiter eindringen und für eine große Überraschung sorgen kann.

Während mit dem ausgeschlossenen Marokko, Nigeria und Ägypten drei große afrikanische Fußballnationen gar nicht am Start sind, konzentrieren wir uns bei unserem Ausblick auf die fünf Teams, denen die Buchmacher die besten Chancen auf den Titel einräumen:

Die Topfavoriten beim Afrika Cup 2015

Elfenbeinküste

Elfenbeinküste Nationalmannschaft

Abb.1: Die Elfenbeinküste startet als Topfavorit

Wie bei allen afrikanischen Kontinentalmeisterschaften geht die Elfenbeinküste auch diesmal als einer der ganz heißen Kandidaten ins Rennen. Dabei haben die Ivorer trotz einer Reihe von exzellenten Individualisten seit dem Afrika-Cup 1992 nichts gewonnen. Seit 2006 standen die Elefanten zwar stets im Viertelfinale, haben den großen Wurf aber unter anderem bei zwei Finalpleiten stets verpasst. Auch bei den WM-Teilnahmen 2006, 2010 und 2014 enttäuschte die Elfenbeinküste und scheiterte als Geheimfavorit immer schon in der Vorrunde. Aktuell befindet sich das Team im Umbruch und tritt in Äquatorialguinea erstmals ohne langjährige Leader wie Didier Drogba und Didier Zokora an. Allein die Namen Yaya Toure, Gervinho, Wilfried Bony oder Seydou Doumbia machen aber deutlich, dass noch immer große Qualität im Team von Trainer Herve Renard steckt.

Hier bekommst du einen Überblick zum Kader der Elfenbeinküste beim Afrika Cup 2015

Algerien

Als Außenseiter selbst in der Gruppe gestartet, gehörte Algerien bei der WM 2014 zu den positiven Überraschungen und zwang im Achtelfinale selbst den späteren Weltmeister Deutschland in die Verlängerung, ehe dann nach einer unglücklichen Niederlage doch das Aus kam. Dennoch haben die Fennecs in Brasilien reichlich Selbstvertrauen getankt und gehen in Äquatorialguinea als Mitfavorit an den Start. Mit dabei sind im Team des neuen Trainers Christian Gourcuff die prägenden Figuren der WM wie Sofiane Feghouli, Islam Slimani und Yacine Brahimi sowie eine Reihe hochveranlagter Akteure wie Nabil Bentaleb oder Ishak Belfodil, von denen in der Zukunft noch einiges zu erwarten ist. Weil der letzte Titelgewinn aus dem Jahr 1990 stammt, sind Motivation und Hoffnung auf ein Ende der Durststrecke riesig.

Ghana

Seit langem zählt Ghana zu den herausragenden Fußball-Nationen Afrikas. Abedi Pele und Anthony Yeboah waren erste Stars, die in Europa für Furore sorgten, was mittlerweile für den Großteil des aktuellen Kaders gilt. Nach dem knapp verpassten Halbfinal-Einzug bei der WM 2010 und dem im gleichen Jahr verlorenen Afrika-Cup-Finale setzte es bei der WM 2014 das Aus nach der Vorrunde und bei den Afrikameisterschaften 2012 und 2013 stand am Ende jeweils nur Platz vier. Nichtsdestotrotz muss man die Black Stars immer auf der Rechnung haben, selbst wenn lange Jahre dominierende Akteure wie Michael Essien gar nicht mehr dabei oder über ihren Zenit hinaus sind. Kapitän Asamoah Gyan ist aber noch immer ein torgefährlicher Angreifer und die beiden Brüder Jordan und Andre Ayew, die Söhne von Abedi Pele, sind hochveranlagte Vertreter einer immer stärker aufkommenden neuen Generation.

Ghanas Kader beim Afrika Cup siehst du hier 

Kamerun

Kamerun Nationalmannschaft

Abb1.: Die unbezähmbaren Löwen wollen hoch hinaus

Nachdem Kamerun bei den Weltmeisterschaften 2010 und 2014 jeweils sang- und klanglos nach der Vorrunde die Heimreise antreten musste, hat sich der etwas überraschend im Amt gebliebene Trainer Volker Finke dazu entschieden, einen längst fälligen Neuaufbau einzuleiten. So ist der Großteil des WM-Kaders, allen voran Samuel Eto’o, in Äquatorialguinea nicht mehr dabei. Kamerun tritt dafür mit einem sehr jungen Kader a, in dem der Schalker Eric Maxim Choupo-Moting einer der Hoffnungsträger ist, während viele andere Nominierte den Durchbruch im Verein noch gar nicht geschafft haben. Die 19-jährigen Joseph Ebogo und Mouegni Bagnack etwa spielen beim FC Barcelona im Profi-Team keine Rolle, wurden aber dennoch berufen. Unter den Favoriten ist Kamerun alles in allem der Außenseiter, der mit einem bei den letzten großen Turnieren fehlenden Teamgeist aber positiv überraschen könnte.

Wirf einen Blick auf den Kader von Kamerun beim Africa Cup of Nations

Tunesien

Die Nordafrikaner sind seit 1994 ununterbrochen bei allen Endrunden dabei und holten 2004 den Titel. Seitdem kam Tunesien aber nicht mehr über das Viertelfinale hinaus und verpasste auch die Qualifikation für die Weltmeisterschaften 2010 und 2014. Dennoch zählen die vom Niederländer Ruud Krol trainierten “Adler von Karthago“ zum Kreis der Titelkandidaten, was vor allem auch daran liegt, dass die heimische Liga die stärkste in ganz Afrika ist. Daher spielen auch nur vergleichweise wenige Akteure in Europa wie die beiden dominierenden Offensivkräfte Amine Chermiti und Yassine Chikhaoui beim FC Zürich oder Verteidiger Aymen Abdennour, der mit dem AS Monaco in der Champions League Gruppensieger wurde. Weil aber die ganz großen Stars fehlen, muss Tunesien als geschlossene Einheit auftreten, um bei der Titelvergabe ein Wörtchen mitreden zu können.

Die Quoten zum Afrika Cup 

Abb.1: Wikimedia, Roger Gorączniak (CC BY 3.0) 
Abb.2: Wikimedia, mustapha_ennaimi (CC BY 2.0)