Ein Jahr vor der Weltmeisterschaft in Russland hat die deutsche Nationalmannschaft ihre Stellung als Nummer eins der Welt mit dem Gewinn des Confederations Cups untermauert. Und das, obwohl Bundestrainer Joachim Löw bei der Nominierung seines Kaders auf beinahe alle Stammkräfte verzichtet und eine sehr junge bzw. unerfahrene Mannschaft zusammengestellt hat.
Die insgesamt 21 Akteure, die in Abwesenheit der nominierten, aber verletzungsbedingt nicht mitgereisten Leroy Sane und Diego Demme in Russland dabei waren, haben die vergangenen Wochen definitiv zur Eigenwerbung genutzt. Und nachdem parallel dazu auch noch die deutsche U21 die Europameisterschaft in Polen gewonnen hat, steht Löw bei der Nominierung seines WM-Kaders vor zahlreichen Luxusproblemen. Bei den WM 2018 Wetten ist Deutschland nun auch der Top-Kaniddat auf den Titel.
Draxler als Bester Spieler des Turniers ausgezeichnet
Ein Großteil des Aufgebots ist allerdings sicherlich reserviert für langjährige Leistungsträger wie Manuel Neuer, Mats Hummels, Jerome Boateng, Toni Kroos, Mesut Özil Sami Khedira oder Thomas Müller, die beim Confed Cup alle fehlten und einen ungewohnt langen Sommerurlaub verbringen konnten.
Kapitäne unter sich ✈️⚽️😅 Danke, @Lufthansa_DE für den angenehmen Flug zurück nach Deutschland. #DieMannschaft pic.twitter.com/qY47lii6Mx
— DFB-Team (@DFB_Team) July 3, 2017
Nüchtern betrachtet bleiben für die Helden des Confed Cups nicht allzu viele Plätze. Die Außenverteidiger Jonas Hector und Joshua Kimmich, die ohnehin zum Stamm gehören, dürften im Sommer 2018 in Russland ebenso dabei sein wie Julian Draxler, der sich als Übergangskapitän zu einem Führungsspieler aufschwang und nicht unverdient als Bester Spieler des Turniers ausgezeichnet wurde. Marc-Andre ter Stegen hat derweil trotz einiger Wacker wohl die Stellung als Nummer zwei hinter Neuer erobert, während Bernd Leno und Kevin Trapp mit Herausforderern wie Timo Horn oder vielleicht auch Oliver Baumann um die Rolle als dritter Keeper kämpfen müssen.
Goretzka einer der großen Gewinner
Einer der größten Gewinner des Confed Cups unter vielen Gewinnern ist Leon Goretzka, der sich mit herausragenden Leistungen im zentralen Mittelfeld zu einem starken Konkurrenten für die bislang gesetzten Kroos, Khedira und Özil gemausert hat. Auch Timo Werner und Lars Stindl, die jeweils drei Treffer erzielten, gehören zu den Spielern, die beim Confed Cup besonders viel Eigenwerbung betreiben konnten. Werner dürfte gerade im Vergleich mit Sandro Wagner, der am Ende nicht mehr zum Zuge kam, Pluspunkte gesammelt haben und könnte durchaus auch gegenüber Mario Gomez die Nase vorne haben.
Shkodran Mustafi, neben Draxler und Matthias Ginter einer von nur drei Weltmeistern im Confed-Cup-Kader, besitzt auch gute WM-Chancen. Ebenso Antonio Rüdiger, der die EM 2016 nur wegen eines kurz zuvor erlittenen Kreuzbandrisses verpasste.
Aber auch Spieler wie Sebastian Rudy, Kerem Demirbay oder Amin Younes konnten sich empfehlen. Selbiges gilt freilich auch für einige Akteure der U21 wie Serge Gnabry, die zum Teil schon bei der A-Elf dabei waren. Insgesamt kann Löw wohl aus 40 bis 50 Spielern auswählen, wobei es im Wesentlichen vermutlich nur um vier bis sechs freie Plätze geht und der Rest schon so gut wie vergeben ist.