Deutschland bei der EM 2016 ohne Ilkay Gündogan

Gut einen Monat vor Beginn der Europameisterschaft 2016 muss Weltmeister und Mitfavorit Deutschland einen personellen Nackenschlag verkraften. Denn wie Borussia Dortmund mitteilte, hat sich Ilkay Gündogan am Dienstag im Training eine schwere Knieverletzung zugezogen, die ein Mitwirken des 25 Jahre alten Mittelfeldspielers nicht nur im Saisonfinale und im Endspiel um den DFB-Pokal am 21. Mai gegen den FC Bayern München unmöglich macht, sondern auch eine EM-Teilnahme.

Gündogan hat sich im Training die Kniescheibe ausgerenkt und muss damit rund drei Monate lang pausieren. Eine bittere Nachricht für Bundestrainer Joachim Löw, der sich in seinem ersten Kommentar aber gefasst zeigte: „Das ist natürlich ein Rückschlag für uns alle. Wünschen wir ihm, dass er bald wieder zurückkehrt.“

Richtig bitter ist der Ausfall für Gündogan selbst, der sich 2013 gerade in der Nationalelf festgespielt hatte, als ihn eine langwierige Nervenwurzel-Entzündung im Rücken 14 Monate außer Gefecht setzte. Gündogan verpasste damit auch die WM 2014, bei der der in Bochum geborene Deutsch-Türke ansonsten sicher im Kader gestanden hätte.

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Platzt der Wechsel nach Manchester?

Möglich, dass die erneute Verletzung nun nicht nur Gündogans EM-Teilnahme verhindert, sondern auch Auswirkungen auf die Zukunftsplanungen des Mittelfeldregisseurs hat. Längst durchgesickert ist, dass Manchester City mit seinem neuen Trainer Pep Guardiola großes Interesse an Gündogan hat, dessen Vertrag beim BVB 2017 ausläuft. Beide Vereine sollen sich auch schon in Gesprächen über die Ablöse befunden haben, wobei eine erste Offerte aus Manchester über angeblich 18 Millionen Euro in Dortmund auf wenig Gegenliebe gestoßen ist. Die Borussia soll sich rund 30 Millionen Euro vorstellen, von denen 15 Prozent an Gündogans Ex-Klubs VfL Bochum und 1. FC Nürnberg weitergereicht werden müssten.

Welche Auswirkungen haben die Verletzungen auf die Deutschland Wetten zur Euro 2016?

Auch diese beiden Vereinen bangen aufgrund der neuerlichen Verletzung nun um das Zustandekommen des Wechsels, der nicht mehr sicher scheint. Die Verhandlungsposition des BVB hat sich auf jeden Fall nicht verbessert und womöglich müssen nun in Sachen Ablöse Abstriche akzeptiert werden.

Abb.1: Michael Kranewitter (CC BY-SA 4.0)

Gündogans EM-Aus dürfte die Sorgenfalten bei Bundestrainer Löw nicht kleiner werden lassen, sind doch just auf der so wichtigen Position im defensiven Mittelfeld bereits Fragezeichen vorhanden. So ist offen, ob Bastian Schweinsteiger nach einer Ende März erlittenen Innenbandblessur und einer generell schwachen Saison bei Manchester United rechtzeitig in Form kommt.

Khedira ebenfalls verletzt

Und auch Sami Khedira ist derzeit wegen einer Wadenzerrung nicht einsetzbar. Denkbar, dass der Sechser das italienische Pokalfinale mit Juventus Turin gegen den AC Mailand am 21. Mai verpasst.

Wie haben sich die Quoten auf den EM 2016 Sieger geändert?

Sehr wahrscheinlich ist, dass Löw in seinen vorläufigen EM-Kader am 17. Mai die eine oder andere Alternative für das zentrale Mittelfeld nominiert, die dann bei der Endrunde nicht zwingend dabei sein wird. Doch da Toni Kroos erst am 28. Mai noch das Finale der Champions League mit Real Madrid gegen Atletico Madrid spielt, müsste die Vorbereitung ansonsten ohne zentralen Mittelfeldspieler begonnen werden.

Akteure wie Christoph Kramer, Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Julian Weigl oder auch Mahmoud Dahoud dürfen daher auf eine Nominierung hoffen.

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