Deutschland: Joachim Löw nominiert drei Neulinge

Wenige Tage nach der Verkündung seiner Vertragsverlängerung um zwei weitere Jahre bis 2020 hat Bundestrainer Joachim Löw den Kader der deutschen Nationalmannschaft für die letzten beiden Länderspiele des Jahres am 11. November in San Marino und am 15. November in Italien bekannt gegeben. Und mit einigen Namen sorgte Löw dabei durchaus für Überraschung.

Schon im Vorfeld war durchgesickert, dass der mit dem FC Arsenal unter hoher Belastung stehende Mesut Özil in beiden Spielen geschont wird und Thomas Müller nach dem WM-Qualifikationsspiel in San Marino die Heimreise antreten und sich das Testspiel in Italien von der Couch aus ansehen darf. Auch Toni Kroos und Sami Khedira werden nur gegen San Marino spielen und dann zu ihren Klubs Real Madrid und Juventus Turin zurückkehren. „Eine Winterpause wie in der Bundesliga haben die Spieler in den internationalen Topligen in dieser Form nicht. Daher ist es gut, in Einzelfällen gerade diesen Spielern, die sowohl im Verein als auch bei uns regelmäßig spielen, auch mal eine Pause einzuräumen“, begründete Löw den (Teil-)Verzicht auf seine in England, Spanien und Italien aktiven Legionäre.

Sane bei der U21

Abb.1: Mesut Özil beim Eckball (Steindy, CC BY-SA 3.0)

Absprachegemäß fehlen laut Löw auch André Schürrle und Antonio Rüdiger im Kader, die nach jeweils längeren Verletzungspausen bei ihren Vereinen trainieren und sich die Reisestrapazen ersparen sollen. Leroy Sane wurde derweil nominiert, allerdings nur für die U21.

Im Gegenzug gehören neben den schon in der A-Elf eingesetzten Leon Goretzka, Max Meyer und Julian Brandt, Jonathan Tah und Julian Weigl drei weitere noch für die U21 spielberechtigten Akteure erstmals zum Kader von Joachim Löw.

Serge Gnabry, Yannick Gerhardt und Benjamin Henrichs haben sich in den Augen des Bundestrainers mit ihren Leistungen in den letzten Wochen und Monaten eine Nominierung verdient, die es aber vermutlich eher nicht gegeben hätte, wenn zwei Pflichtspiele gegen gute Gegner auf dem Programm stünden. Doch gegen Fußballzwerg San Marino kann Löw ohne Angst, die Partie zu vergeigen, ebenso Dinge ausprobieren wie im genau dafür gedachten Test gegen Italien.

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Neue Alternativen für die Außenverteidigung?

Während sich Gnabry mit seinen Leistungen bei der Olympia-Auswahl und im Trikot des SV Werder Bremen für eine Chance im Offensivbereich empfohlen hat, ist die Nominierung von Gerhardt und Henrichs sicher dem Fakt geschuldet, dass beide Außenverteidigerpositionen dünn besetzt sind und es an Alternativen zu Jonas Hector links sowie Joshua Kimmich rechts mangelt. Gerhardt, der im Sommer für 13 Millionen Euro vom 1. FC Köln zum VfL Wolfsburg gewechselt ist und eigentlich im zentralen Mittelfeld ausgebildet wurde, überzeugte vor allem in der U21 als Linksverteidiger und könnte nun seinem ehemaligen Vereinskollegen Hector Konkurrenz machen. Der erst 19-jährige Henrichs hat bei Bayer Leverkusen schon auf beiden Seiten der Viererkette gute Spiele abgeliefert, obwohl auch er eigentlich zentraler Mittelfeldspieler ist. Dank dieser Flexibilität   hat Henrichs gute Chancen, sich im Nationalteam festzuspielen. Immer vorausgesetzt natürlich, dass die Leistungen stimmen.

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