Deutschlands Plan B: Mit Jonathan Tah zur EM 2016?

Obwohl Jerome Boateng mit seinem zum Rückrundenstart des FC Bayern München beim Hamburger SV (2:1) erlittenen Muskelbündel- und Sehnenriss im linken Adduktorenbereich wohl weit bis in den April hinein, vielleicht auch bis Mai ausfallen wird, rechnet Bundestrainer Joachim Löw für die EM 2016 fest mit seinem Abwehrchef.

„Jerome ist eine Kämpfernatur und arbeitet top professionell, er hat den Willen und die Einstellung, alles dafür zu tun. Er braucht nun auch Geduld und sollte sich nicht unter Druck setzen. Wir werden ihn unterstützen“, erklärte Löw nach Bekanntwerden der Schwere von Boatengs Verletzung gegenüber “Sport 1“.

Alternative Höwedes ebenfalls verletzt

Wiki, Michael Kranewitter

Allerdings muss sich der Bundestrainer natürlich auch Gedanken über den Fall der Fälle machen, der schon bei der kleinsten Komplikation im Heilungsverlauf des vielleicht derzeit besten Abwehrspielers der Welt eintreten könnte. Gesucht werden müsste dann ein neuer Partner im Abwehrzentrum für Mats Hummels, wobei mit Benedikt Höwedes eine der ersten Alternativen auch noch wochenlang verletzungsbedingt pausieren muss. (Hier gehts zur Übersicht der Verletzten EM 2016 Spieler)

Während eine Rückkehr des nach der WM 2014 zurückgetretenen Per Mertesacker ausgeschlossen scheint, dürfen sich mit Shkodran Mustafi (FC Valencia), Antonio Rüdiger (AS Rom) und Matthias Ginter (Borussia Dortmund) einige Akteure Chancen ausrechnen, die schon zum Kader gehörten, aber meist als Rechtsverteidiger eingesetzt wurden.

Ein weiterer Kandidat als Boateng-Ersatz ist dessen Münchner Teamkollege Holger Badstuber, der nach von Verletzungen durchzogenen Jahren aber erst noch auf sein Top-Niveau hinarbeitet.

Welche Auswirkungen hat der eventuelle Ausfall von Jerome Boateng auf die Deutschland EM 2016 Wetten?

Tah mit bemerkenswerter Entwicklung

Bundestrainer Löw sucht darüber hinaus nach weiteren Alternativen und scheint sich insbesondere für Jonathan Tah zu interessieren, der im Trikot von Bayer Leverkusen eine rasante Entwicklung hinter sich hat. Schon als Jugendspieler des Hamburger SV galt der heute 19-Jährige als Riesentalent und zeigte seine Qualitäten in der Saison 2014/15 erstmals als Leihspieler in der 2. Bundesliga bei Fortuna Düsseldorf. Trotz einer schwächeren Rückrunde überwies Bayer Leverkusen im Sommer 2015 rund 7,5 Millionen Euro für den 1,94 Meter großen Abwehrspieler an den HSV und dürfte diese Investition nie bereut haben.

Denn sowohl in der Bundesliga als auch in der Champions League erfüllte Tah seine defensiven Aufgaben stets zuverlässig und glänzte überdies mit einem hervorragenden Aufbauspiel. Eine Qualität, die der Bundestrainer besonders schätzt und die Tah womöglich sogar noch vor der EM eine Chance im Nationalteam verschafft. Mittel- bis langfristig gehört dem Leverkusener Youngster ohnehin die Zukunft.

Die mobile Version verlassen