Mit einem phasenweise begeisternden 4:0-Sieg über West Ham United hat der FC Liverpool einen perfekten Start in die neue Saison hingelegt und direkt zum Auftakt seine Ambitionen unterstrichen. Nach hohen Investitionen in Neuzugänge wie Alisson Becker, Naby Keita, Fabinho oder Xherdan Shaqiri von umgerechnet insgesamt 182 Millionen Euro wollen die Reds auf nationaler Ebene den souveränen Vorjahresmeister Manchester City angreifen und nach Möglichkeit auch in der Champions League, in der es im Endspiel im Mai gegen Real Madrid eine bittere 1:3-Niederlage setzte, wieder sehr weit kommen.
Klopp – „Bundestrainer? Ich würde darüber nachdenken“ https://t.co/c0QQSbHClC
— BILD (@BILD) August 12, 2018
Die Erwartungen in Liverpool sind gestiegen
Entsprechende Erfolge wären auch für Trainer Jürgen Klopp wichtig, der sich zum einen natürlich an den hohen Ausgaben, zum anderen aber auch an seinen Aussagen bei Amtsantritt, Titel nach Anfield holen zu wollen, messen lassen muss. In seiner vierten Saison in Liverpool wird von Klopp nun vor allem medial erwartet, endlich wieder eine Trophäe zu holen, idealerweise natürlich die erste Meisterschaft seit 1990.
Davon könnte auch die Zukunft Klopps abhängen, der in Liverpool noch einen Vertrag bis 2022 besitzt (nächstes Großereignis: EM 2020) und sowohl bei den Fans als auch innerhalb des Vereins sehr geschätzt wird. Trotz dieses Standings muss der 51-Jährige die zuletzt deutlich gestiegenen Erwartungen erfüllen und würde wohl auch wackeln, wenn es am Ende ein enttäuschendes Jahr wird. Das will Klopp freilich nicht hoffen und zeigte sich schon vor dem Auftaktspiel gegen West Ham überzeugt von seinem Kader, trat indes auch ein Stück weit als Mahner auf: “Die Qualität der Spieler ist vorhanden, aber die Qualität einer Mannschaft hängt davon ab, ob die Spieler ihr Potential ausschöpfen können.“
Klopp steht aktuell nicht zur Verfügung
Gefragt wurde Klopp zuletzt nicht nur nach den Chancen Liverpools in der neuen Saison, sondern von der “Welt am Sonntag“ auch nach seiner persönlichen Zukunftsplanung und in diesem Zusammenhang mit einem möglichen Job als Bundestrainer beim DFB. Für den Moment schloss der frühere Dortmunder Meistertrainer sehr klar aus, die deutsche Nationalmannschaft zu übernehmen. “Ob ich mir in der aktuellen Situation, in der ich noch vier Jahre an den FC Liverpool gebunden bin, Gedanken mache, nur weil Deutschland gerade eine schlechte WM gespielt hat? Nein. Ich stehe nicht zur Verfügung.“
Grundsätzlich ist ein Engagement als Bundestrainer aber durchaus vorstellbar, wie Klopp betonte, sofern dann die Voraussetzungen passen: “Sollte ich irgendwann einmal gefragt werden, und ich wäre verfügbar, dann würde ich darüber nachdenken.“
Wann dieser Zeitpunkt kommt, ist völlig offen. Sollte Deutschland nach der verkorksten WM 2018 aber auch schwach in die UEFA Nations League starten, die mit Frankreich und der Niederlande zwei dicke Brocken bereit hält, wären neuerliche Diskussionen um Bundestrainer Joachim Löw nicht die ganz große Überraschung. Und im Zuge dessen dürfte dann auch wieder der Name Klopp fallen.