Während sich Joachim Löw bei seiner letzten Kadernominierung als Bundestrainer für die EM 2021 dafür entschieden hat, die zwei Jahre zuvor ausgemusterten Thomas Müller und Mats Hummels zurückzuholen, blieb Jerome Boateng im vergangenen Sommer unberücksichtigt.
Das 76. und bislang letzte Länderspiel des mittlerweile 33 Jahre alte Innenverteidiger, ein 0:3 in der Nations League in den Niederlanden, datiert vom 18. Oktober, doch die Hoffnung auf eine Rückkehr in die DFB-Auswahl, etwa für die WM 2022, hat Boateng noch lange nicht aufgegeben.
"Ich habe noch einige Jahre auf Topniveau vor mir."
Wäre Jerome Boateng einer für die WM 2022? pic.twitter.com/TZUmMdIeVu
— Sky Sport (@SkySportDE) March 12, 2022
Rüdiger und Süle aktuell erste Wahl
“Ich habe die Nationalelf nicht abgehakt. Ich habe weiterhin guten Kontakt zu Hansi, wir sind im Austausch. In unserem Sport ist alles möglich. Hansi kennt meine Qualitäten“, betonte der Weltmeister von 2014 im Interview mit der “Welt am Sonntag“, zeigte sich trotz seiner engen Verbindung zum neuen Bundestrainer Hans-Dieter Flick aber auch realistisch: “Wir haben viele gute Verteidiger in der Nationalmannschaft, die mit ihren Klubs in der Champions League spielen“, weiß Boateng um die qualitativ und quantitativ große Konkurrenz im Abwehrzentrum.
Zur ersten Besetzung im Zentrum einer Viererkette haben sich in den ersten Monaten unter Flick Antonio Rüdiger und Niklas Süle entwickelt, wobei mit Matthias Ginter, Jonathan Tah, Thilo Kehrer, Robin Koch, Lukas Klostermann und dem aufstrebenden Nico Schlotterbeck einige Alternativen vorhanden sind. Und auch Hummels, der weiterhin auf Flicks Zettel steht, zählt unverändert zu den Kandidaten für das WM Team 2022 oder auch für die Nations League 2022/23, die ja im Juni und September zuvor stattfindet.
Die WM in Katar beginnt am 18. November 2022. Zum vollständigen WM Spielplan 2022 kommst du hier. Wer am Persischen Golf zu den Top-Favoriten der WM zählt, haben wir dir ebenfalls verlinkt.
Karriereende noch kein Thema
Für Boateng scheint der Weg zurück folglich relativ weit, mit der obersten Voraussetzung, dass die Leistung im Verein stimmt. Bei Olympique Lyon fehlte der langjährige Profi des FC Bayern München zuletzt einige Male aufgrund von Schambeinproblemen im Kader, war zuvor aber gesetzt und gerade zu Beginn der Saison auch ein absoluter Leistungsträger.
Und nichts anderes ist auch der Anspruch des Routiniers, der noch lange nicht an ein Ende seiner Karriere denkt: “Ich habe noch einige Jahre auf Topniveau vor mir“, so Boateng, der auch die Hoffnung hat, den persönlichen Trophäenschrank noch um den einen oder anderen Pokal erweitern zu können: “Mein Traum ist es, weitere Titel zu gewinnen. In welchem Land ist für mich dabei nicht entscheidend. Im Ausland Titel zu gewinnen ist etwas sehr Besonderes“, ließ Boateng zwischen den Zeilen auch anklingen, dass eine erneute Veränderung im Sommer zumindest im Bereich des Möglichen liegt.