Am Samstag war Leon Bailey wieder einmal zur Stelle und brachte Bayer Leverkusen beim Hamburger SV mit dem Führungstreffer auf die Siegerstraße. Der 20-Jährige nutzte einen Stockfehler von HSV-Verteidiger Douglas Santos eiskalt aus, umkurvte noch Keeper Christian Mathenia und schoss zu seinem bereits neunten Saisontreffer im 20. Einsatz ein. Hinzu kommen noch fünf direkte Vorlagen sowie diverse weitere, überragenden Szenen, die den schnellen Offensivmann schon jetzt zu einem der Spieler dieser Saison machen. Die Frage die sich nun stellen wird ist, ob er nun erstmals das WM Trikot für England überstreifen wird.
Mi a drop a bomb!💥💣💥 Man Shoulda Fi Fling! #GENNABOUNCE🕺🏽🕺🏽 pic.twitter.com/pAlAWnDy71
— Leon Bailey ✞ (@leonbailey) February 17, 2018
Baileys Leistungen sind natürlich auch andernorts nicht unbeobachtet geblieben. So wurde der Anfang 2017 vom KRC Genk verpflichtete und erst ein halbes Jahr später richtig durchgestartete Jamaikaner zuletzt unter anderem mit dem FC Chelsea, dem FC Barcelona und auch dem FC Bayern München in Verbindung gebracht. Dass Leverkusen für Bailey in nicht allzu ferner Zukunft eine Ablöse in zumindest annähernd dreistelliger Millionenhöhe erzielen kann, gilt als nicht unwahrscheinlich. In der kommenden Sommertransferperiode will Leverkusen Bailey indes noch nicht ziehen lassen und sitzt angesichts eines bis 2022 laufenden Vertrages, der dem Vernehmen nach auch keine Ausstiegs-Klausel enthalten soll, am längeren Hebel.
Belgien, Deutschland oder England?
Möglicherweise erhält Bailey aber im Sommer die Gelegenheit, sich auf ganz großer Bühne noch mehr als ohnehin schon in den Blickpunkt zu schießen. Einsätze für die A-Nationalmannschaft Jamaikas hat der meist als Linksaußen eingesetzte Linksfuß bislang abgelehnt und es ist nicht davon auszugehen, dass sich daran etwas ändern wird. Spekuliert wurde deshalb in den letzten Monaten darüber, dass Bailey aufgrund seiner Zeit in Genk für Belgien auflaufen könnte oder aber sogar mit der deutschen Nationalmannschaft liebäugeln könnte, wobei eine Einbürgerung in Deutschland aber frühestens 2020 möglich wäre. In seinem Heimatland, Jamaika, werden die WM 2018 Songs aber ohnehin gesungen werden. Die Frage ist wie sich Bailey entscheiden wird.
Nun aber berichtet der britische “Mirror“ noch von einer weiteren Option. Weil zwei Großeltern Baileys englische Pässe besitzen sollen, könnte der Leverkusener zumindest theoretisch auch für England auflaufen. Aus der Theorie könnte aber bald mehr werden, denn wie das Blatt weiter vermeldet, soll sich Englands Nationaltrainer Gareth Southgate um die Dienste Baileys bemühen. Sollte Bailey relativ zeitnah eine entsprechende Entscheidung treffen, wäre eine Nominierung für den WM-Kader der Three Lions sicherlich nicht utopisch. Und da Bailey nie ein Geheimnis daraus gemacht hat, eine Vorliebe für den Fußball auf der Insel zu haben und eines Tages in der Premier League spielen zu wollen, wäre es nicht gänzlich überraschend, würde sich der Flügelspieler für England entscheiden.
Jamaika keine wirkliche Alternative
In Leverkusen will man Baileys Entscheidung nicht beeinflussen, wie Sportdirektor Rudi Völler in “Bild“ betonte: “Ich weiß das noch aus meiner Zeit als Bundestrainer – solche Entscheidungen sind für junge Spieler oft nicht leicht. Sie müssen sich wohl fühlen. Wir als Verein sehen das völlig gelassen.“
Allerdings darf man davon ausgehen, dass man es in Leverkusen weitaus lieber sehen würde, wenn Bailey für England oder Belgien spielen würde anstatt für Jamaika. Schon alleine deshalb, weil die Reise zu Länderspielen dann deutlich kürzer ausfallen. Für sein Geburtsland zu spielen, ist für Bailey indes wegen der vergleichsweise niedrigen Qualität der Mitspieler und dem Vernehmen nach auch wegen der oft nicht komplett professionellen Rahmenbedingungen aber ohnehin keine Option. Bailey sollte sich indes schnell entscheiden, da im Fall einer WM-Teilnahme auch die Panini WM 2018 Sticker von ihm gedruckt werden müssen.