Mit zwei 3:0-Siegen gegen Honduras und Jamaika hat die argentinische Nationalmannschaft ihre letzten beiden Testspiele vor der Nominierung des Kaders für die WM 2022 in Katar erfolgreich gestaltet und dabei ihre starke Verfassung abermals unterstrichen.
Auch wenn die beiden Gegner nicht dem obersten Regal angehörten, präsentierte sich eine spielfreudige Albiceleste, für die Lionel Messi bei seinen Länderspielsiegen Nummer 99 und 100 jeweils einen Doppelpack schnürte. Dabei kam der Superstar von Paris St. Germain gegen Jamaika erst in der zweiten Pause in die Partie. Dennoch genügte Messi die Einsatzzeit, um sein persönliches Trefferkonto in 164 Länderspielen auf 90 zu erhöhen.
Me enorgullece contarles que hemos arreglado la continuidad de Lionel Scaloni como DT de Argentina hasta el mundial de 2026. Seguimos apostando al proyecto integral de selecciones. Hay Scaloneta para rato!! pic.twitter.com/64Cvg6EmSN
— Chiqui Tapia (@tapiachiqui) September 28, 2022
Seit über drei Jahren und 35 Spielen ungeschlagen
Messi ist natürlich bei seiner mutmaßlich letzten WM wieder der große Hoffnungsträger, doch es gibt auch genügen weitere Gründe, warum man sich in Argentinien ernsthafte Chancen ausrechnen darf, erstmals seit 1986 wieder den Titel zu holen. So ist die Albiceleste seit nunmehr 35 Länderspielen, konkret seit dem 0:2 im Halbfinale der Copa America 2019 gegen den ewigen Brasilien, ungeschlagen.
Damals war Lionel Scaloni rund ein Jahr als Nationalstrainer im Amt und damit schon länger als ihm bei seiner Installation als Nachfolger von Jorge Sampaoli, mit dem die argentinische Auswahl bei der WM 2018 in Russland in einem spektakulären Achtelfinale am späteren Weltmeister Frankreich (3:4) gescheitert war, zugetraut worden war. Doch Scaloni, der zu aktiven Zeiten immerhin sieben A-Länderspiele absolvierte, hat es in den vergangenen Jahren geschafft, eine funktionierende Mannschaft zu formen, die mit dem Gewinn der Copa America 2021 zudem eine Durststrecke von 28 Jahren ohne Titel beenden konnte.
In WM 2022 Gruppe B trifft man auf Mexiko, Polen und Saudi-Arabien. Der Aufstieg ins WM-Achtelfinale 2022 ist also auf jeden Fall zu erwarten. Die Argentinier gelten aber auch als WM-Favorit auf den Titel in Katar.
Nur vier Nationaltrainer länger im Amt
Nun soll Scaloni auch bei der WM den großen Wurf schaffen, aber auch darüber hinaus den Weg vorgeben. Denn wie der argentinische Verbandspräsident Claudio Tapia im Anschluss an den Sieg gegen Jamaika bekannt gab, wurde der bislang nur bis zum Ende des Jahres und damit bis zur WM 2022 datierte Vertrag Scaloni bis 2026 verlängert. “Ich bin stolz, Ihnen mitteilen zu können, dass wir die Kontinuität von Lionel Scaloni als Chefcoach von Argentinien bis zur Weltmeisterschaft 2026 arrangiert haben“, wird Tapia in den Medien zitiert.
Hinter Guillermo Stábile (1939 bis 1960), César Menotti (1974 bis 1982), Carlos Bilardo (1983 bis 1990) und Marcelo Bielsa (1998 bis 2004) ist Scaloni bereits jetzt der argentinische Nationaltrainer mit der fünftlängsten Amtszeit. Erfüllt der 44-Jährige seinen nun verlängerten Vertrag, lägen nur noch Stabile und Menotti vor ihm.