Argentinien: Santiago Ascacibar darf auf WM-Ticket hoffen

Als der VfB Stuttgart im vergangenen Sommer für einen hierzulande weitgehend unbekanntes Talent aus Argentinien rund acht Millionen Euro Ablöse an Estudiantes de la Plata überwies, zweifelten nicht wenige Beobachter an der Sinnhaftigkeit dieses Transfers. Doch Santiago Ascacibar benötigte nicht lange, um die Skeptiker in und um Stuttgart vollends von sich zu überzeugen. Der mittlerweile 21 Jahre alte Mittelfeldspieler machte von Beginn an mit einem ebenso kompromisslosen und aggressiven wie spielerisch ansprechenden Auftreten auf sich aufmerksam und gilt längst als Glücksgriff. Nun könnte er auch sein Debüt im Argentinien Trikot geben.

Inzwischen taxiert das Portal “transfermarkt.de“ den Marktwert des ehemaligen Kapitäns der argentinischen U20-Auswahl auf 15 Millionen Euro und selbst einem Weltklub wie Real Madrid wurde im Herbst schon grundsätzliches Interesse nachgesagt. Das Stuttgarter Interesse, Ascacibar nach nur einem Jahr schon wieder abzugeben, dürfte sich freilich in engen Grenzen halten, zumal zumindest für den Sommer 2018 nichts über eine Ausstiegsklausel im bis 2022 datierten Vertrag bekannt ist.

Wechsel zu Top-Verein?

Allerdings besteht nun die Möglichkeit, dass sich Ascacibar in Kürze sogar auf ganz großer Bühne präsentieren darf. Denn nachdem sich mit Lucas Biglia (AC Mailand) ein fest zum Kader der Nationalmannschaft gehörender Sechser zwei Lendenwirbel gebrochen hat und die WM 2018 zu verpassen droht, gilt der junge Stuttgarter als heißer Kandidat für die Schließung dieser Lücke.

Laut argentinischen Medien soll Nationalcoach Jorge Sampaoli die Verantwortlichen des VfB Stuttgart bereits darüber informiert haben, eine WM-Nominierung Ascacibars in Erwägung zu ziehen, was man im Schwabenland vermutlich mit gemischten Gefühlen sehen würde. Zum einen wäre es für den VfB ein gutes Jahr nach der Rückkehr aus der 2. Bundesliga natürlich eine Ehre, einen Spieler für einen der Mitfavoriten auf den WM-Titel abstellen zu können, doch zum anderen würde Ascacibar dadurch automatisch ins Blickfeld vieler anderer Vereine rücken und überdies den Start der Vorbereitung auf die neue Saison verpassen.

Zukunftsaktie

Für Ascacibar, der in seinem ersten Jahr in Deutschland bislang auf 27 Einsätze in der Bundesliga kommt, dabei 25 Mal in der Startelf stand und immerhin einen Treffer vorbereitete, wäre es die erstmalige Nominierung für die A-Nationalmannschaft, die nach Einschätzung vieler Experten in Argentinien aber ohnehin nur eine Frage der Zeit ist. Denn der nun fragliche Biglia ist bereits 32 Jahre alt und Javier Mascherano, der sowohl in der Innenverteidigung als auch im defensiven Mittelfeld spielen kann, noch ein Jahr älter.

Im Zuge eines Generationenwechsel galt Ascacibar schon länger als heißer Kandidat für ein Debüt in der Albiceleste nach der WM 2018 – nun ist nicht auszuschließen, dass ihn der Ruf von Coach Sampaoli schon früher ereilt. Zu den WM 2018 Songs geht es übrigens hier.

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