Im Januar hat der Rat der FIFA trotz der Kritik vor allem aus Europa beschlossen, dass die Weltmeisterschaft ab dem Jahr 2026 mit 48 anstatt der bisherigen 32 Teilnehmer ausgetragen wid. Fest steht auch schon, dass es dann statt der bislang acht Gruppen mit jeweils vier Teams 16 Vorrundengruppen mit jeweils drei Mannschaften geben wird, aus denen sich die beiden Erstplatzierten für ein Sechzehntelfinale qualifizieren. Danach geht es dann im K.o.-System weiter.
Alle Verbände profitieren
Offen ist bisher noch, wie sich das Teilnehmerfeld an den WM-Endrunden ab 2026 zusammensetzen wird. Der FIFA-Ratsausschuss hat sich in den vergangenen Wochen diesem Thema aber angenommen und nun seinen Vorschlag bezüglich der Aufteilung der Startplätze offiziell vorgestellt. Demnach sollen künftig alle Konföderationen mehr Startplätze erhalten. Am meisten würden Asien und Afrika profitieren. So sind ab 2026 acht feste Teilnehmer aus Asien vorgesehen, nachdem der Verband AFC bisher nur 4,5 Startplätze hatte. Und aus Afrika würden statt der bisherigen fünf Teilnehmer neun Nationen direkt teilnehmen.
Auch der Verband CONCACAF, dem Nord- und Mittelamerika sowie die Karibik angehören, dürften sich über einen stattlichen Zuwachs von 3,5 auf sechs feste Plätze freuen. Vergleichsweise in geringem Umfang würde Südamerika mit sechs anstatt von 4,5 Startplätzen profitieren. Ein weiterer Gewinner wäre Ozeanien, das bisher keinen direkten Teilnehmer stellte und dessen Teams beinahe regelmäßig in den interkontinentalen Play-offs scheiterten. Ob 2026 würde sich ein Team aus Ozeanien aber direkt qualifizieren, was nahezu einer Wild-Card für Neuseeland entsprechen dürfte.
Auch Europa erhielte gemäß dem Vorschlag des FIFA-Ratsausschusses mehr Startplätze. 16 statt der bisherigen 13 Nationen des alten Kontinents wären ab 2026 dabei, womit ein Drittel des Teilnehmerfeldes von der UEFA gestellt würde.
Zwei Startplätze über Play-offs
Übrig bleiben bei dieser Rechnung zwei Startplätze, die die FIFA mittels Play-offs ausspielen möchte. An diesem Play-off-Turnier soll aus allen Konföderationen mit Ausnahme von Europa ein Team teilnehmen. Den sechsten Startplatz erhält eine Nation aus dem Verband des WM-Gastgeberlandes. In puncto Gastgeber ist auch noch interessant, dass dessen Startplatz dem jeweiligen Verband abgezogen wird. Findet die WM 2026 beispielsweise in den USA statt, dürfte der Verband CONCACAF neben der Auswahl der Vereinigten Staaten nur noch fünf weitere Startplätze über die Qualifikation ausspielen. Gibt es mehrere Gastgeber, entscheidet der FIFA-Rat darüber, wie viele Teams automatisch qualifiziert sind. Nicht ausgeschlossen, wenn auch ziemlich unwahrscheinlich ist damit eine WM ohne eine Mannschaft des Gastgebers.
Entschieden werden soll über den Vorschlag des Ausschusses am 9. Mai 2017. Zwei Tage danach startet der 67. FIFA-Kongress in Manama (Bahrain). Das nächste internationale Turnier, die Weltmeisterschaft 2018, wird von 14. Juni bis 15. Juli in Russland über die Bühen gehen.