Rheinenergiestadion in Köln als EM 2024 Spielort

Köln zählt zu den bekanntesten Städten Deutschlands – auch im Ausland. Der Dom ist so bekannt, dass er beispielsweise sogar Eingang in die japanische Fußball-Animeserie Captain Tsubasa fand. Rein sportlich war dies durchaus nicht unbegründet. Der 1. FC Köln zählt zu den großen deutschen Traditionsvereinen, war drei Mal deutscher Meister und vier Mal Pokalsieger.

Diese Titel liegen allerdings schon lange zurück. Der letzte Erfolg datiert aus dem Jahr 1983. Trotzdem ist Köln bis heute fußballerisch eines der Zentren Deutschlands – nicht zuletzt auch durch die Nähe zu anderen großen Vereinen wie Borussia Mönchengladbach, Bayer Leverkusen oder Fortuna Düsseldorf. So war es keine Frage, dass im Juni und Juli 2024 auch in der Rheinmetropole Spiele der EM 2024 stattfinden werden. Austragungsort wird das Rheinenergiestadion sein, das wir hier vorstellen möchten.

Das RheinEnergieStadion (offiziell Stadion Köln) als Spielort der EURO 2024 in Köln

Stadion Köln (Quelle: Wikipedia, Raimond Spekking, CC BY-SA 4.0)

Das Rheinenergiestadion in Köln: Die wichtigsten Fakten zur EURO 2024-Spielstätte auf einen Blick

  • Eröffnet: 31. Januar 2004
  • Kapazität: 46.922 Plätze
  • Kosten: 117,5 Millionen Euro
  • EM-Spiele: 4 Gruppenspiele, 1 EM-Achtelfinale

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Die Geschichte des Rheinenergiestadions in Köln

Die offizielle Eröffnung des Rheinenergiestadions fand 2004 statt. Die Geschichte der Arena reicht allerdings bis in die 1920er Jahre zurück. Durch den Versailler Vertrag mussten in Köln nach dem Ersten Weltkrieg zahlreiche Festungs- und sonstige Militäranlagen abgerissen werden. Die neuen Grünflächen fielen der Stadt zu. Der damalige Oberbürgermeister und spätere Bundeskanzler Konrad Adenauer regte deshalb an, einen Sportpark Müngersdorf zu bauen, der den Menschen in der Stadt als Sport- und Freizeitmöglichkeit offenstehen würde. Der Plan überzeugte, weshalb die Stadt noch einige weitere Grundstücke erwarb.

Geplant waren zwei große Stadien sowie diverse kleinere Sportanlagen – beispielsweise ein Schwimmbad. Das Müngersdorfer Stadion war dabei das Herzstück der Anlage. Es ist nicht bekannt, ob Adenauer mit einer Olympia-Bewerbung liebäugelte. Aber die Vielzahl der Angebote lässt darauf schließen. Von der Eröffnung des Sportparks 1923 bis zur Eröffnung der Berliner Olympiaanlage 1936 war der Müngersdorfer Sportpark das größte entsprechende Angebot in Deutschland.

Neubau zu teuer – keine Option für WM 1974

Zur WM 1974 in Deutschland sollte das ursprüngliche Stadion abgerissen werden, was einst 80.000 Menschen Platz bot, doch inzwischen deutlich baufällig war. An gleicher Stelle sollte deshalb eine komplett neue Arena entstehen. Diese war dem Stadtrat von Köln jedoch zu teuer, weshalb stattdessen das Westfalenstadion in Dortmund als WM-Spielstätte errichtet wurde.

In der Folge wurde neu kalkuliert und es kam zu einem kostengünstigeren Neubau, der zwingend notwendig war. Neben dem FC spielte in dieser Zeit auch Fortuna Köln in der Bundesliga. Die baufällige Arena war deshalb jede Woche unter Hochbetrieb im Einsatz und litt erkennbar darunter. Für die Bauzeit wichen beide Vereine in die Müngersdorfer Radrennbahn aus. Der ursprüngliche Sportpark bewährte sich so noch ein letztes Mal.

1975 konnte das neue Müngersdorfer Stadion eröffnet werden. Anschließend wurde der Außenbereich modernisiert. Beispielsweise bekam das Stadion einen neuen Bahnhof für die S-Bahn. Deshalb sprach nichts dagegen, dass Köln doch noch zur Ehre kommen würde, ein großes Turnier mitauszurichten. Die Arena war eine der Spielstätten der EM 1988.

Umbau: Eine Tribüne nach der anderen

Als klar wurde, dass Deutschland auch die WM 2006 austragen dürfte, beschloss Köln gemeinsam mit dem FC abermals einen Neubau. Dieser erfolgte Tribüne für Tribüne, um den regulären Spielbetrieb möglichst lange aufrechterhalten zu können. Die Arbeiten zogen sich deshalb rund drei Jahre in die Länge. 2004 konnte die neue Arena schließlich eröffnet werden, die fortan Rheinenergiestadion hieß. Der regionale Energiekonzern hatte durch den Kauf der Namensrechte den Umbau wirtschaftlich möglich gemacht.

Vor der WM 2006 fungierte das Stadion auch als Austragungsort des Confed Cups 2005. Hier fand außerdem in diesem Jahr der Eröffnungsgottesdienst des Weltjugendtags statt. Seit 2010 ist das Stadion darüber hinaus der Schauplatz der Endspiele des DFB-Pokals der Frauen. 2019/20 wurde das Endspiel der Europa League in Köln ausgetragen. Abseits des Fußballs fungierte das Stadion darüber hinaus auch schon als Schauplatz für den Footballs (Heimspiele der Cologne Centurions von 2004 bis 2007), für das Eishockey (DEL Wintergame 2019 und geplant für 2022) sowie für diverse Konzerte. Die Gay Games werden zudem ebenfalls häufiger in Köln ausgetragen. 2010 fanden die Eröffnungs- sowie die Abschlussveranstaltung dieses Events im Rheinenergiestadion statt.

Das ist der EM 2024 Spielort Köln

Köln ist mit rund 1,1 Millionen Einwohnern die größte Stadt Nordrhein-Westfalens. Im Deutschland-Ranking liegt sie damit auf dem vierten Platz. Neben Berlin, Hamburg und München ist sie zudem die einzige deutsche Metropole, die mehr als eine Million Einwohner zählt. Köln gehört zudem zu den Metropolregionen Rhein-Ruhr und Rheinland mit zehn bzw. neun Millionen Einwohnern. Der Flughafen der Stadt heißt offiziell Köln/Bonn, zählt aber zur Metropole. Der Name wurde gewählt, um Reisenden eine gute Hilfe zu geben, wie sie schnell in die damalige Bundeshauptstadt Bonn kommen könnten, deren Stadtgebiet sich fast nahtlos an das von Köln anschließt.

Sportlich ist es nicht nur FC mit dem Rheinenergiestadion, der herausragt. Auch das Eishockey nimmt eine prominente Stellung ein. Die Kölner Haie, die in der Lanxess Arena spielen, konnten acht Mal die deutsche Meisterschaft gewonnen. Im Basketball konnten Kölner Mannschaften ebenfalls einige Erfolge feiern. Der beste Verein der Stadt ist die SG Rheinstars Köln.

 

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