Deutsche Fußballfans dürften ganz besonders dem Juni und dem Juli 2024 entgegenfiebern. Schließlich findet dann die Europameisterschaft 2024 in ihrem Land statt. Vielen Deutschen haben die Bilder von der WM 2006 noch im Kopf und sie hoffen auf ein weiteres schwarz-rot-goldenes Sommermärchen. Viele der Fans dürften dabei nicht nur Zuhause und beim Public Viewing mit den Mannschaften mitfiebern wollen, sondern auch im Stadion mit EM 2024 Tickets.
Eine entsprechende Anlage, die sich auf die besten Mannschaften des Kontinents und deren Anhänger freut, ist die Merkur Spiel-Arena in Düsseldorf, die nach einem bekannten Glücksspielanbieter benannt ist. Sie verfügt über ein verschließbares Dach und schützt Besucher so vor Wind und Wetter, sollte es während der Partie so gar nicht sommerlich zugehen.
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Die Düsseldorf Arena: Die wichtigsten Fakten zur EURO 2024 Spielstätte
- Eröffnet: 18. Januar 2005
- Kapazität: 46.264 Zuschauer
- Kosten: 218 Millionen Euro
- EM-Spiele: 3 Gruppenspiele, 1 EM-Achtelfinale, 1 EM-Viertelfinale
Die Geschichte der Merkur Spiel-Arena in Düsseldorf
Ursprünglich stand in Düsseldorf das Rheinstadion. Dieses genügte rund um die Jahrtausendwende jedoch nicht mehr den hohen Anforderungen. Nicht nur Fortuna Düsseldorf trug hier seine Spiele aus, sondern auch der Profi-Football-Verein Rhein Fire. Es war zudem ebenfalls Schauplatz von Konzerten und sonstigen Sportevents. Die 1925 gebaute Arena konnte dem einfach nicht mehr gerecht werden.
Sie wurde für das neue Stadion abgerissen, das nicht nur über ein verschließbares Dach verfügen sollte, sondern auch über eine ausfahrbare Bühne, eine Fußbodenheizung, eine Luftheizung und Gasstrahler. Für Konzerte kann die Kapazität durch die Bühne auf mehr als 66.000 Zuschauer erhöht werden. Die Bauarbeiten dauerten von 2002 bis 2004 und verschlangen insgesamt rund 200 Millionen Euro. Spätere Modernisierungen schlugen noch einmal mit knapp 20 Millionen Euro zu Buche.
Eröffnung vor der Eröffnung
Im September 2004 nahm Fortuna Düsseldorf das neue Stadion für seine Spiele in Betrieb. Damals hieß es noch LTU Arena. Diesen Namen trug die Anlage bis 2009. Ab diesem Jahr bis 2018 hieß das Stadion Esprit Arena. Seit damals ist die heutige Bezeichnung gültig. Aber zurück zur Fortuna und ihrem ersten Spiel, das die Düsseldorfer mit 2:0 gegen Union Berlin gewinnen konnten. Es war eine Eröffnung vor der Eröffnung.
Der offizielle Startschuss wurde erst am 18. Januar 2005 gegeben. An diesem doch etwas merkwürdig anmutenden Phänomen lässt sich gut erkennen, dass die heutige Merkur Spiel-Arena eben nicht als reine Fußballstadion vorgesehen war (und ist), sondern, dass es sich um eine Mehrzweckhalle handelt.
Weitere Benutzungen der Merkur Spiel-Arena
Sport war allerdings von Beginn an eine der wichtigsten Nutzungen der Anlage. Von 2005 bis 2007 nutzte Rhein Fire sie für die eigenen Heimspiele. 2005 und 2006 wurde hier der World Bowl ausgetragen. Im Fußball nutzte Bayer Leverkusen das Stadion im Jahr 2009 für die eigenen Heimspiele als die BayArena umgebaut wurde.
Von 2019 bis 2021 trug hier zudem auch der KFC Uerdingen seine Partien aus. 2015 wurde im Stadion das DEL Winter Games ausgetragen. 2018 und 2020 war es Schauplatz der World Club Dome Winter Edition. 2010 und 2011 durfte das Düsseldorfer Stadion zudem das Roce of Champions austragen. 2008 war die Arena überdies Schauplatz der TV total Stock Car Crash Challenge, die zugegeben nur noch mit viel gutem Willen in den Sportbereich fällt.
Nicht sportliche Veranstaltungen waren vom ersten Tag an wichtig. 2005 führte hier der Weltjugendtag eine Veranstaltung durch. Die elektronische Tanzveranstaltung Sensation gastierte von 2007 bis 2010 sowie 2012 in der Arena. Sie wäre auch 2011 hier gewesen, doch das Stadion wurde zu dieser Zeit als Austragungsort für den Eurovision Song Contest gebraucht. Bis heute zählt das Foto mit dem blauen Banner der Veranstaltung zu den bekanntesten Aufnahmen, die es von der Arena überhaupt gut. 2019 waren dann wieder die Jugend und die Kirche zu Gast: Im Stadion fand der internationale Jugendtag der Neuapostolischen Kirche statt.
Das ist der EM 2024 Spielort Düsseldorf
Düsseldorf ist die Hauptstadt des größten deutschen Bundeslands Nordrhein-Westfallen. Die rheinische Metropole zählt rund 622.000 Einwohner. Hinter dem benachbarten Köln, dem Düsseldorf eine Art humorvolle Hassliebe entgegenbringt (beide Städte nennen sich gegenseitig „verbotene Stadt“), ist es die zweitgrößte Stadt Nordrhein-Westfallens.
Deutschlandweit ist Düsseldorf die siebtgrößte Stadt. Sie zählt zudem Metropolregion Rhein-Ruhr mit etwa zehn Millionen Einwohnern sowie zur Metropolregion Rheinland mit etwa 8,6 Millionen Einwohnern.
Düsseldorf wurde im Mittelalter gegründet und orientierte sich dabei an der Lage ehemals römischer Siedlungen. Das neue Dorf wurde nach dem kleinen Fluss benannt, an dem es lag, der Düssel. Der spätere Aufstieg war nicht vorgesehen, da Köln in der unmittelbaren Nachbarschaft zu bedeutend schien. Trotzdem wurde Düsseldorf in der frühen Neuzeit erst bergische Residenz- und schließlich sogar Landeshauptstadt.
Sportlich stehen der Fußball und das Eishockey im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der Düsseldorfer. Fußballerisches Flaggschiff ist die Fortuna. Die benachbarten Mannschaften Köln, Leverkusen und Schalke haben aber auch viele Anhänger. Spieler und Verantwortliche dieser Teams haben zudem nicht selten ihre Heimat in Düsseldorf gefunden. Beim Eishockey ist es die Düsseldorfer EG, die herausragt. Sie zählt zu den erfolgreichsten Mannschaften Deutschlands.
In diesen Stadien wird bei der Europameisterschaft in Deutschland auch gespielt: