Ende des Jahres 2014 hat die UEFA das offizielle Maskottchen für die EM 2016 in Frankreich präsentiert. Mit freundlichem Lächeln, Superman-Kutte und im Tikot der Equipe Tricolore mit der Nummer 16 wird Super Victor dargestellt. Im Stade Velodrome von Marseille wurde das Maskottchen vor der Partie zwischen Frankreich und Schweden offiziell vorgestellt.
Bei der Namengebung konnten sich die Fans zwischen Driblou, Goalix und Super Victor entscheiden. Über 100.000 Personen nahmen an der Wahl teil und sprachen sich letztendlich für Super Victor aus.
Bonjour à tous ! Moi c’est #SuperVictor. Et toi, comment t’appelles-tu ? #MascotteDay pic.twitter.com/5pvqWQY8AW
— Super Victor (@supervictor) 30. November 2014
Das EM Maskottchen im Wandel der Zeit
Im Jahr 1980 wurde die Fußball-Europameisterschaft in Italien ausgetragen. Erstmals vertrauten die Organisatoren dabei auf ein Maskottchen als Paten und Publikumsliebling für das Turnier. Die Italiener, die wenig Vorlauf hatten, um zu überlegen, welche Figur passen konnten, trafen eine fantastische Wahl, die bis heute sehr gelobt wird: „Pinocchio“, der legendäre hölzerne Junge, der zum Leben erwacht und auf die harte Tour das Sprechen der Wahrheit erlernen musste, wurde zum Maskottchen. Die Fans liebten ihn – 16 Jahre, nachdem erstmals eine WM ein Maskottchen erhalten hatte, konnte sich der Brauch so auch bei der EM durchsetzen.
Die tierischen Anfänge der EM Maskottchen
Nach Pinocchio folgte eine Ära der Tiere: In Frankreich war 1984 der Hahn „Peno“ als Nationaltier das Maskottchen des Turniers. Deutschland vertraute 1988 dem Kaninchen „Bernie“. Dieses fand offenbar in Schweden großen Anklang, denn 1992 gab es wieder ein Kaninchen als Maskottchen. Besonders kreativ war man bei der Namensgebung in Skandinavien allerdings nicht: Das Tier wurde schlicht „Kaninchen“ genannt.
Wirf zwischendurch einen Blick auf die Historie des EM-Balls
Die Engländer waren in dieser Disziplin vier Jahre später zweifelsfrei besser: Maskottchen 1996 wurde „Goaliath“ ein Löwe. Man darf wohl annehmen, dass diese Wahl etwas mit dem Wunsch zu tun hatte, die „Three Lions“ würden dafür sorgen, dass der EM Pokal im Land bleiben würde – diesbezüglich versagte „Goaliath“ bekanntlich. Der Löwe kam trotzdem an, denn 2000 vertrauten auch die Niederlande und Belgien auf dieses Tier. Der Name war dabei Programm: „Benelucky“ – das Tier wünschte also den beiden Gastgebern Glück.
Maskottchen zur Fußball Europameisterschaft
2004 entschieden sich die Portugiesen zum ersten Mal seit 1980 gegen ein Tier. Der kleine Junge „Kinas“ wurde zum Maskottchen. Den Planern von Österreich und der Schweiz, die 2008 die EM gemeinsam ausrichteten, war dieser zu einsam. Das Maskottchen sollte ausdrücken, dass zwei Länder das Turnier ausrichteten und das Fußball ein Sport sei, den man gemeinsam ausüben müsse, um richtig Spaß zu haben und stark zu sein. Die Zwillinge „Trix und Flix“ wurden so zum Maskottchen.
Man sah sie fast nur dabei, wie sie Fußball spielten. In der Ukraine und in Polen, welche die EM 2012 ausrichteten, fand man die Idee so gut, dass man sie zugleich kopierte und ebenfalls auf Fußball spielende Zwillinge vertraute. Diesmal hießen sie „Slavek und Slavko“. Allerdings gab es einige Kritik, denn man hatte sich optisch doch sehr stark an „Trix und Flix“ orientiert. Das Maskottchen für die EM in Frankreich im Jahr 2016 soll bald präsentiert werden – gut möglich, dass man dann noch einmal eine völlig Neuheit zu sehen bekommt.
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Abb1: Wikimedia, Roger Gorączniak (CC BY 3.0)