Beginnend mit dem 1960 und 1964 noch inoffiziellen Europapokal der Nationen hat sich das Teilnehmerfeld an den Endrunden der alle vier Jahre mit dem Abstand von zwei Jahren zur Weltmeisterschaft stattfindenden Europameisterschaft von vier über acht und 16 bis auf 24 Mannschaften erweitert, die
Ausgetragen wurde die EM bis zum Jahr 2000 immer in einem einzigen Gastgeberland. 2000 feierten dann die Niederlande und Belgien, die das Turnier erstmals gemeinsam ausrichteten, Premiere. Seitdem fand nur noch die EM 2004 in Portugal in einem Land statt. 2008 teilten sich Österreich und die Schweiz die Austragung und 2012 fungierten Polen sowie die Ukraine als Gastgeber.
Halbfinale und Finale im gleichen Stadion
Zum 60. Geburtstag des Turniers hat die UEFA nun eine völlig neue Austragungsform beschlossen, die nach jetzigem Stand eine einmalige Sache bleiben wird. Um einerseits ganz Europa an dem Jubiläum teilhaben zu lassen, andererseits aber auch deshalb, weil nur wenige Nationen die Ausrichtung einer EM mit 24 Teilnehmern in finanzieller Hinsicht stemmen können, wird die EM 2020 quer über den Kontinent verteilt in 13 Städten in 13 europäischen Ländern stattfinden. In zwölf dieser 13 Städte sollen jeweils drei Gruppenspiele und eine Partie des Achtel- oder Viertelfinales stattfinden. Die beiden Halbfinals und das Finale sollen dann in einer 13. Stadt ausgetragen werden, wo keine Gruppenspiele stattfinden, die aufgrund der Bedeutung der letzten drei Begegnungen aber dennoch von Anfang an im Blickpunkt stehen wird.
Während sich für die Pakte mit drei Gruppenspiele und eine K.O.-Begegnung 19 Städte beworben haben, finden die Finalspiele entweder im Londoner Wembley-Stadion oder in der Allianz Arena in München statt. Nachfolgend die übrigen 17 Bewerberstädte (Deutschland und England haben sich mit München und London auch für die Gruppenspiele beworben, sollte der jeweils andere den Zuschlag für die Finalspiele erhalten):
Das sind die Berwerberstädte für die EM 2020
- Amsterdam (Amsterdam Arena)
- Baku (Baku Olympiastadion)
- Bilbao (San Mamés)
- Brüssel (Neues Nationalstadion)
- Budapest (Neues Nationalstadion)
- Bukarest (Arena Națională)
- Cardiff (Millennium Stadium)
- Dublin (Aviva Stadium)
- Glasgow (Hampden Park)
- Jerusalem (Teddy-Kollek-Stadion)
- Kopenhagen (Parken)
- Minsk (Traktar-Stadion)
- Rom (Olympiastadion Rom)
- Sankt Petersburg (Gazprom-Arena)
- Skopje (Philip-II-Arena)
- Sofia (Wassil-Lewski-Nationalstadion)
- Stockholm (Friends Arena)
Gerade Länder wie Aserbaidschan mit Baku, Mazedonien mit Skopje oder Weißrussland mit Minsk hätten mangels der nötigen Anzahl an Stadien ansonsten kaum die Chance darauf, jemals Gastgeber einer Europameisterschaft zu sein.
Türkei hofft auf EM 2024
Als noch nicht bekannt war, dass die UEFA ein über den Kontinent verteiltes Turnier plant, hatten Aserbaidschan und Georgien sowie Irland, Schottland und Wales jeweils eine gemeinsame Bewerbung in Erwägung gezogen. Außerdem hatte die Türkei angekündigt, ihren Hut in den Ring werfen zu wollen. Die Türkei hat sich nun aber zurückgezogen und verzichtet auch auf eine Kandidatur für die Gruppenspiele. Vielmehr hofft man am Bosporus nun auf die Ausrichtung der EM 2024. Darüber hinaus haben auch 13 andere Länder ihre ursprüngliche Bewerbung für die drei Gruppenspiele und ein K.o.-Spiel schon wieder zurückgezogen. Darunter auch große Länder mit guter Infrastruktur und neuen Stadien wie Frankreich, Portugal oder Polen.
Wo die Spiele der EM 2020 letztlich stattfinden werden, wird das Exekutivkomitee der UEFA im September 2014 entscheiden. Schon jetzt ist klar, dass alle 54 Mitgliedsländer der UEFA in der Qualifikation ran müssen und kein Gastgeber gesetzt ist.
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Abb1: Wikimedia, Richard Bartz (CC BY-SA 2.5)