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Joachim Löw ein Thema beim FC Bayern München?

In den nächsten Monaten warten schwierige Entscheidungen auf Bundestrainer Joachim Löw, der aus einem Kreis von rund 40 Top-Spielern 23 Akteure auswählen muss, die Deutschland im Sommer bei der WM 2018 mit dem Ziel Titelverteidigung vertreten werden. Zumindest auf dem Papier geregelt ist dagegen die Zukunft von Löw selbst, der im Herbst 2016 einen Vertrag bis 2020 unterschrieben hat.

Mit der damaligen Entscheidung hat der DFB die Lehren aus der WM 2010 gezogen, in die Löw mit auslaufendem Vertrag gegangen war. Sowohl vor und während als auch bis zur letztlich doch erfolgten Unterschrift auch nach diesem Turnier waren die Spekulationen um Löws Zukunft stetiger Begleiter der DFB-Auswahl, womit zumindest teilweise der Fokus vom Wesentlichen abgelenkt war. Für Löw, der das Deutschland Trikot selbst nie getragen hat, könnte die Zeit als DFB-Coach schon bald vorbei sein.

Ausstiegsklausel in Löws Vertrag

Doch obwohl sein Vertrag bis 2020 läuft, wird auch jetzt wieder gemutmaßt, dass Löws Mission beim DFB mit der WM 2018 enden könnte. Zum einen dann, wenn tatsächlich die Titelverteidigung gelingt, wobei Löw zuletzt mehrfach anklingen hat lassen, dass ihn auch der Gewinn einer Europameisterschaft sehr reizt. Zum anderen aber auch dann, wenn es in Russland nicht so gut läuft wie erhofft und die deutsche Elf womöglich schon relativ frühzeitig die Segel streichen muss.

Laut dem gewöhnlich gut informierten Journalisten Raphael Honigstein (u.a. Süddeutsche Zeitung) könnte es aber auch zu einem Szenario kommen, dass Löw wegen eines Angebots des FC Bayern München von einer dem Vernehmen nach im Vertragswerk verankerten Ausstiegsklausel Gebrauch macht. Gegenüber dem Portal “fussball.com“ sagte Honigstein, davon zu wissen, dass sich der FC Bayern mit Löw beschäftige.

Allerdings glauben die Münchner Verantwortlichen nicht wirklich, Löw im Sommer loseisen zu können. Überdies wäre es nicht möglich, dass der 57-Jährige die Nationalmannschaft bei der WM bis zum Schluss betreut und gleichzeitig die Vorbereitung auf die neue Saison in München plant und anleitet.

Heynckes will wohl nicht mehr

Die Spekulationen um Löw werden sich freilich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht mit ins WM-Turnier ziehen. Der FC Bayern wird kaum so lange mit der Bekanntgabe des neuen Trainers warten, da andernfalls auch die Personalplanungen für die kommende Spielzeit nicht mit dem angestrebten Tempo vorangetrieben werden könnten.

Aktuell ist Jupp Heynckes die Wunschlösung der Münchner Macher um Uli Hoeneß auch für die kommende Saison. Doch der 72-Jährige, der im Oktober nach der Entlassung von Carlo Ancelotti als Helfer in der Not eingesprungen ist, zeigt weiterhin wenig Bereitschaft dazu, über die laufende Spielzeit hinaus zu bleiben. “Dazu gibt es eigentlich nichts mehr zu sagen. Ich kann mir vorstellen, dass der Leser, Zuhörer oder Zuschauer nicht mehr mit dem Thema konfrontiert werden möchte. Das ist vergebene Liebesmüh und ich finde, man sollte das Thema ad acta legen“, fand Heynckes auf der Pressekonferenz vor dem Spiel beim 1. FSV Mainz 05 klare Worte.

Intern freilich hofft man in München dennoch weiter, Heynckes zum Weitermachen bewegen zu können. Als Alternativen gelten Thomas Tuchel, Jürgen Klopp und Julian Nagelsmann sowie auch Joachim Löw.

Italien spekuliert auf Conte-Entlassung

Die italienische Nationalmannschaft ist nach wie vor auf der Suche nach einem neuen Trainer, während der Verband nach einem Präsidenten sucht. Bei den Fans ist zumindest für kurze Zeit ein wenig Hoffnung aufgekeimt. Wie unter anderem britische „Daily Star“ berichtet, wartet das Land auf die Entlassung von Antonio Conte beim FC Chelsea um ihn also Nationalcoach zurückholen. Für die WM 2018 in Russland hat das freilich keinen Einfluss, aber für die Zeit danach.

Antonio Conte Pressekonferenz

Wikimedia, Clément Bucco-Lechat (CC BY-SA 3.0)

Umstritten in London

Conte hat zwar den FC Chelsea in der Vorsaison souverän zum Meistertitel geführt, findet sich nun aber Kritik ausgesetzt. Zu groß sei die Diskrepanz zwischen den „Blues“ und Manchester City in dieser Saison. Dem Blatt zufolge sollen auch die Spieler mit dem harten Training unter dem Italiener unzufrieden sein. Im Weltmeisterland von 2006 ist man allerdings guter Dinge. Nachdem Conte im Juli 2014 überraschend bei Juventus Turin hingeworfen hatte, hat er das Amt der Squadra Azzurra übernommen. Bei der EM 2016 in Frankreich  ist Italien erst im Viertelfinale im Elfmeterschießen an Deutschland gescheitert. Spätestens seit dieser Leistung hat man in Italien großen Respekt vor dem ehemaligen Profi, der das Italien Trikot selber 21 Mal getragen hat.

Weitere Star-Trainer im Rennen

Dass sich der italienische Fußballverband im Moment neu erfindet ist nicht wirklich ein Geheimnis. Jedoch möchte man einen erfahrenen Trainer mit viel internationaler Reputation. Neben Conte sollen demnach noch Carlo Ancelotti, Massimiliano Allegri, Fabio Capello und auch Luciano Spaletti auf der Shortlist stehen. Wie bereits erwähnt muss vorher aber geklärt werden, wer diese Entscheidung überhaupt treffen kann, da es ja im Moment nicht einmal einen Präsidenten gibt. Bei der WM 2014 ist Italien übrigens schon in der Gruppenphase gescheitert, da man sich in der Gruppe mit England, Costa Rica und Uruguay nicht durchsetzen konnte. Auch wenn die Italien-Fans sicherlich traurig sein werden, dass ihr Land in Russland nicht dabei sein wird, können wir vielleicht mit den WM Songs ein wenig Trost verschaffen.

 

Italiens Verband steckt weiter in der Krise

Im Fußball-Land Italien hängt aktuell der Haussegen schief. Nach der blamablen Nicht-Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2018 in Russland gibt es nun die nächste Krise in der Krise. Der Fußballverband FIGC hat es nicht geschafft einen der vier Kandidaten zum neuen Präsident zu machen. Der bisherige Chef des Verbands, Carlo Tavecchio, ist nach dem Ausscheiden im WM 2018 Play-Off gegen Schweden zurückgetreten.

Verband braucht einen Aufpasser

Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, muss der Verband nun einen Kommissar ernennen, der den nächsten Wahldurchgang überwachen soll. Das Italienische Olympische Komitee CONI wird diesen Kommissar am Donnerstag bekanntgeben. Giovanni Malago, der Vorsitzende des CONI, gilt eigentlich schon als fix.

Als Nachfolger für Tavecchio hätten eigentlich Cosimo Sibilia, Präsident der italienischen Amateurliga (LND), Drittligapräsident Gabriele Gravina, oder der Leiter der Spielergewerkschaft (AIC), Damiano Tommasi werden sollen. Tommasi selbst sprach nach der Wahl von einer Blamage.

Neu-Anfang dringend benötigt

Nachdem WM-Play-Off gegen Schweden wurde es amtlich, dass Italien erstmals seit über 60 Jahren nicht bei einer Weltmeisterschaft dabei sein wird. Für Spieler wie Andrea Barzagli, Daniele De Rossi und Giorgio Chiellini war es gleichzeitig das letzte Länderspiel im Italien Trikot. Eigentlich hatte auch Rekordnationalspieler Gianluigi Buffon seinen Rücktritt aus der Squadra Azzurra angekündigt, später jedoch gemeint er würde zur Verfügung stehen, wenn er gebraucht wird. Für das gesamte Fußball-Land Italien wäre ein Neubeginn wohl sehr gut.

So muss etwa der Kader verjüngt werden und vor allem die Infrastruktur verbessert werden. Im Gegensatz zu Ländern wie Deutschland oder Spanien hinkt Italien absolut hinterher, was die Förderung junger Talente betrifft. Speziell die Defensiv-Abteilung ist seit Jahren dieselbe. Vor Torhüter Buffon waren stets Barzagli, Chiellini und Bonucci gesetzt. Auch Daniele De Rossi zog über die Jahre die Fäden im Mittelfeld Italiens. So erfolgreich dieses System einmal gewesen ist, nun ist es doch Zeit in eine neue Richtung aufzubrechen. Speziell für die Fans des Weltmeisters von 2006 wäre es wünschenswert.