Alle Welt fiebert der WM 2018 entgegen, die am Donnerstag mit der Partie zwischen Gastgeber Russland und Saudi-Arabien offiziell eröffnet wird. Schon tags zuvor fällt aber eine ebenso spannende wie weitreichende Entscheidung, wird doch die übernächste Weltmeisterschaft im Jahr 2026 vergeben. Das Turnier 2022 findet bekanntlich in Katar statt und wurde wegen der Temperaturen auf November und Dezember verschoben, doch wohin die Fußball-Welt weitere vier Jahre später blicken wird, ist derzeit noch offen.
2026 FIFA World Cup™: FIFA Council designates bids for final voting by the FIFA Congress: https://t.co/Zh9ZP1WzQl
— FIFA Media (@fifamedia) June 10, 2018
Eine vorzeitige Entscheidung, über die zeitweise spekuliert worden war, ist am Sonntag ausgeblieben. Das FIFA-Council hat neben der Dreier-Kandidatur von den USA, Mexiko und Kanada auch die Bewerbung Marokkos zur Abstimmung zugelassen. Dass eine der beiden Bewerbungen den Zuschlag erhält, ist allerdings noch nicht sicher. Denn auszuschließen ist im Vorfeld auch nicht, dass beide abgelehnt werden und die WM 2026 neu ausgeschrieben werden muss.
104 von 207 Stimmen reichen
Am Mittwoch stimmen in Moskau die 207 Nationen, die Mitglied der FIFA sind, über die WM 2018 ab, wobei noch offen ist, ob der Kosovo nach dem Tod seines Verbandspräsidenten einen Vertreter schickt. Jeder Bewerber hat dabei drei Auswahlmöglichkeiten. Neben den beiden wenig überraschenden Optionen für Marokko oder aber die Bewerbung aus den USA, Kanada und Mexiko zu stimmen, ist auch die Möglichkeit gegeben, für “keiner von beiden“ und damit eine Neuausschreibung zu stimmen. Für den Wahlsieg genügt die einfache Mehrheit von mehr als 50 Prozent der Stimmen, also mindestens 104 votierenden Mitgliedsnationen. Sollte im ersten Wahldurchgang keine Mehrheit für einen der beide Bewerber vorhanden sein und die Option „keiner von beiden“ mindestens genauso viele Stimmen erhalten wie beide Bewerbungen zusammen, wäre eine Neuausschreibung schon beschlossen. Einen zweiten Wahldurchgang gäbe es in diesem Fall nicht mehr.
FIFA sieht USA, Mexiko und Kanada stärker
Die Wahl gilt im Vorfeld als relativ offen, wenngleich die Dreier-Kandidatur um die USA schon als Favorit gesehen wird. Bei der FIFA ist man auch der Ansicht, dass diese Bewerbung die besseren Inhalte geliefert hat, wie die Bewertung mit vier von fünf Punkten deutlich macht. Marokko kam im Gegensatz dazu nur auf 2,7 Punkte.
Dennoch ist das nordafrikanische Land, das in der Vergangenheit schon mehrfach mit Bewerbungen gescheitert ist, nicht chancenlos. Die 54 Stimmen des afrikanischen Kontinentalverbandes CAF dürften Marokko sicher sein und umstrittene Aussagen von US-Präsident Donald Trump in Richtung kleinerer Länder sowie dessen generelle Politik auch gegenüber dem vorgesehenen Co-Gastgeber Mexiko dürften auch so manch andere Nation eher pro Marokko tendieren lassen.