Die EM 2016 ist Geschichte! Portugal krönt sich im Finale gegen den Gastgeber aus Frankreich zum neuen Europameister! Hier geht’s zur Fußball WM 2018.
So sah die Ausgangslage vor der Europameisterschaft 2016 aus:
Vor dem Start eines großen Turniers wird keine Frage häufiger gestellt als die nach den Favoriten. Auch im Vorfeld der Europameisterschaft 2016 wird viel gemutmaßt, wer am Ende den Titel holen könnte. Dabei werden mit Gastgeber Frankreich, Titelverteidiger Spanien und Weltmeister Deutschland vor allem drei Teams aus dem erstmals 24 Mannschaften umfassenden Teilnehmerfeld genannt, aber auch drei weitere Nationen sollte man nicht gänzlich außer Acht lassen. Wir geben einen Überblick über die sechs aussichtsreichsten Kandidaten auf den Gewinn der EM 2016:
EM Favorit Deutschland
Als Weltmeister startet die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw automatisch als Favorit, obwohl die Qualifikation unter anderem mit Niederlagen in Irland und Polen nicht wirklich optimal gelaufen ist und auch die Testspielergebnisse der jüngeren Vergangenheit zu wünschen übrig gelassen haben. Der kleine Umbruch nach der WM 2014 mit dem Abtritt der langjährigen Stützen Philipp Lahm, Per Mertesacker und Miroslav Klose verlief nicht ganz ohne Probleme und gerade auf Lahms rechter Abwehrseite sowie im Angriff wurden noch keine Ideallösungen gefunden. Dass mit Jerome Boateng einer der Schlüsselspieler im Frühjahr monatelang verletzungsbedingt keine Spielpraxis sammeln kann, ist sicherlich auch kein Vorteil. Ebenso der Formverfall von Kapitän Bastian Schweinsteiger, der immer öfter hinterfragt wird. Nichtsdestotrotz verfügt Deutschland gerade im Mittelfeld über eine exzellente Auswahl an Weltklasse-Spielern, von denen jeder für sich eine Partie im Alleingang entscheiden kann. Und als Turniermannschaft ist Deutschland ohnehin bekannt, sodass es nicht überraschen würde, wenn die DFB-Elf erst in Frankreich richtig auftrumpfen würde.
EM 2016 Gastgeber Frankreich
Wie immer für Gastgeber eines großen Turniers war auch für Frankreich die Vorbereitung ohne echte Pflichtspiele nicht einfach. Der von den Terroranschlägen in Paris überschattete 2:0-Sieg im Testspiel gegen Deutschland hat allerdings gezeigt, über welche Qualität die Equipe Tricolore verfügt. Dabei wird mit Karim Benzema voraussichtlich der beste französische Angreifer wegen des Skandals rund um ein Sex-Video mit seinem Teamkollegen Mathieu Valbuena fehlen. Aber auch ohne Benzema hat Frankreich eine vielversprechende junge Mannschaft mit Akteuren wie Paul Pogba oder Antoine Griezmann, die zum Gesicht der EURO 2016 werden könnte. Dass Frankreich die letzten beiden Turniere auf heimischem Boden gewonnen hat – die EM 1984 und die WM 1998 – trägt ebenfalls dazu bei, dem Team gute Chancen einzuräumen.
Wer ist der Favorit von Oliver Kahn?
Viele Experten gaben bereits ihre Tipps ab. So auch ZDF-Experte Oliver Kahn. Im neuesten Tipico TV-Spot gibt der Torwart-Titan seinen WM-Tipp ab.
Euro Titelverteidiger Spanien
2008 und 2012 hat Spanien als erste Nation überhaupt zweimal hintereinander die EM gewonnen. Bei der WM 2014 musste die Furia Roja dann aber schon nach der Vorrunde die Heimreise antreten und hat etwas gutzumachen. Trainer Vicente Del Bosque, dessen Rücktritt bereits feststeht, hat zwar nach wie vor keinen klassischen Torjäger, weil Diego Costa in der Nationalmannschaft einfach nicht so funktioniert wie im Verein, doch das Angriffsspiel ist über Andres Iniesta und Co. nach wie vor sehr flexibel ausgerichtet, während in der Defensive der bewährte Block mit Gerard Pique, Sergio Ramos und Sergio Busquets für Stabilität sorgt. Zweifel sind indes erlaubt, ob Keeper Iker Casillas noch immer Weltklasse verkörpert. Insgesamt wird Spanien zwar stark eingeschätzt, aber nicht nur die Buchmacher sehen Deutschland und Frankreich noch etwas besser.
EM 2016 Geheimfavorit Belgien
Die Entwicklung des belgischen Fußballs ist absolut bemerkenswert. Zwischen der WM 2002 und der WM 2014 waren die Roten Teufel bei keinem einzigen großen Turnier dabei, haben die Zeit aber äußerst effektiv genutzt und die Nachwuchsarbeit im Land auf ein extrem hohes Niveau gebracht. Jahr für Jahr sorgen neue Talente aus Belgien im internationalen Fußball für Furore, wo Kevin de Bruyne, Eden Hazard oder Romelu Lukaku, um nur einige zu nennen, längst als Stars etabliert sind. Schon bei der WM 2014 scheiterte Belgien erst im Viertelfinale knapp am späteren Vize-Weltmeister Argentinien und gilt nun als nicht mehr ganz geheimer Geheimfavorit. Allerdings gibt es auch ein paar Probleme. De Bruyne fällt seit Januar verletzungsbedingt aus und wird wohl erst kurz vor der EURO wieder fit, während Hazard nach einem überragenden Spieljahr 2014/15 in dieser Saison noch nicht seine Top-Form gefunden hat.
Mitfavorit bei der Euro 2016 – England
Mit zehn Siegen in zehn Spielen hat England die beste Qualifikation aller Mannschaften gespielt, was die Erwartungen auf der Insel wieder etwas größer werden hat lassen, nachdem man das Vorrunden-Aus bei der WM 2014 beinahe schon erwartet hatte. Doch bei den Three Lions ist in den letzten Jahren unter Trainer Roy Hodgson durchaus etwas passiert. Einige vielversprechende junge Spieler wie Raheem Sterling, Harry Kane oder John Stones haben sich in den Vordergrund gespielt und stehen für eine neue, hoffnungsvolle Generation nach den vielen Enttäuschungen mit der alten Garde um Steven Gerrard und Frank Lampard. Weiter dabei ist indes Wayne Rooney, der seine Qualitäten erstmals richtig bei einem großen Turnier zeigen will und angesichts seiner auch schon 30 Jahre wohl nicht mehr allzu viele Chancen erhalten wird. Top-Favorit ist England aber sicherlich nicht, wenngleich man das Team diesmal durchaus beachten sollte.
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EM Favorit Italien
Die Vergangenheit lehrt, dass man Italien bei Turnieren immer auf der Rechnung haben muss. Die Squadra Azzurra kommt zwar eher als biedere Ansammlung von guten Fußballern mit hoher taktischer Disziplin und ohne echte Stars daher, doch genau das war auch beim Gewinn der WM 2006 die große Stärke einer italienischen Mannschaft, die auch damals kaum jemand als Titelanwärter sah. Ähnlich lief es bei der EURO 2012, wo Italien erst im Finale von Spanien gestoppt wurde. Die größte Stärke des Teams von Trainer Antonio Conte liegt beinahe traditionell in der Defensive, die mit Keeper Gianluigi Buffon sowie den Verteidigern Leonardo Bonucci, Giorgio Chiellini und Andrea Barzagli praktisch komplett von Serienmeister Juventus Turin stammt und entsprechend eingespielt ist.