Die kommenden Freundschaftsspiele sind für Deutschland von besonderer Bedeutung. Es sind die ersten Partien, die der Weltmeister absolviert, seit der sogenannte DFB-Skandal losgebrochen ist. Der „Spiegel“ hatte berichtet, Deutschland habe die WM 2006 nur durch Bestechungen erhalten. Konkret geht es um 6,7 Millionen Euro, die vom verstorbenen Adidas-Boss Robert-Louis Dreyfus stammten, an das deutsche WM-Komitee flossen, von dort an die FIFA weitergeleitet wurden – und dann verliert sich die Spur. Sicher ist nur, dass es das „Kulturprogramm“, das als offizieller Verwendungszweck angegeben war, niemals gab.
Niersbach steht im Mittelpunkt
Eigentlich müsste den DFB der Skandal, was die Gegenwart angeht, kaum bekümmern. Stünde nicht der heutige DFB-Präsident Wolfgang Niersbach im Mittelpunkt des Skandals. So war beispielsweise er es, der die Steuererklärung unterschrieb, auf dem der falsche Verwendungszweck angegeben war. Die deutschen Steuerbehörden führten deshalb bereits mehrere Razzien in DFB-Einrichtungen sowie Privathäusern von Funktionsträgern durch.
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Kann sich das Team davon befreien?
Die Frage, die nun Bundestrainer Jogi Löw mit Blick auf die EM beantworten muss, lautet: Kann sich das Team davon befreien? Muss ein solcher Skandal sich nicht auf die Leistungen auswirken? Muss Niersbach nicht eigentlich zurücktreten, um der Mannschaft einen befreiten EM-Start zu ermöglichen.
Begleiten wird Deutschland das Geschehen allerdings noch über Jahre. So verklagt beispielsweise Günther Netzer den ehemaligen DFB-Präsidenten Theo Zwanziger, weil dieser ihn schwer belastet hatte. Offiziell bewirbt sich der DFB zudem nach wie vor um die Ausrichtung der EM 2024 – dass es dazu kommt, scheint fast eine abstruse Idee zu sein.
Des Weiteren muss man sich die Frage stellen, welche Auswirkungen der Skandal auf die FIFA-Präsidentschaftswahl 2016 hat?
Abb.1: Wikimedia,