Dallas zählt zu den wichtigsten US-amerikanischen Städten, wenn es um Sport geht. Hier ist das NFL-Team Dallas Cowboys heimisch, das zu den wertvollsten Vereinen der Welt gehört – oder sogar der reichste Klub ist. Das Magazin „Forbes“ schätzte den Wert der Cowboys im Jahr 2021 auf 6,5 Milliarden US-Dollar. Damit lag er vor Vereinen wie den New York Yankees oder Manchester United. Ihre Heimspiele tragen die Cowboys im AT&T Stadium aus.
Diese Arena verfügt über den größten, nicht mit Säulen gestützten Innenraum des Planeten. Allein schon deshalb war es ein logischer WM 2026 Austragungsort. Mit einer Zuschauerkapazität von 80.000, die auf 108.000 erweitert werden kann, ist das texanische Stadion die potenziell größte Arena des Turniers. Wir stellen das AT&T Stadium und den WM 2026 Spielort nachfolgend im Detail vor.
Daten und Fakten zum AT&T Stadium in Dallas (USA)
- Kapazität: 80.000 Zuschauer
- Eröffnung: 27. Mai 2009
- Kosten: 1,3 Milliarden US-Dollar
- WM-Spiele: noch nicht bekannt
Alle Infos zum WM 2026 Stadion in Dallas (USA)
Das AT&T Stadium liegt direkt nicht in Dallas, sondern befindet sich in Arlington. Es handelt sich um eine knapp 400.000 Einwohner starke Stadt zwischen Dallas und Fort Worth. Die beiden texanischen Metropolen liegen etwa 30 Kilometer entfernt. Arlington liegt also direkt im Speckgürtel beider Großstädte. Dies ist einer der Gründe, weshalb der Ort selbst so groß geworden ist. Dass sich hier die Automobil- und Raumfahrtindustrie angesiedelt haben, half ebenfalls.
Wieso das AT&T Stadium hier gebaut wurde, ist allerdings eine besondere Geschichte. Die Cowboys spielten seit 1971 im Texas Stadium. Dieses befand sich in Irving, einem Vorort von Dallas. In den 1990er Jahren war seine Kapazität von 40.000 Plätzen jedoch zu klein für den Bedarf der American Footballer. Die Cowboys machten sich deshalb für einen Ausbau stark. Die Kapazität wurde zwar tatsächlich auf mehr als 65.000 Plätze erhöht. Andere Wünsche wie eine umfassende Modernisierung der Arenatechnik erfüllten sich jedoch nicht.
Steuergelder halfen bei der Baufinanzierung des AT&T Stadiums
Das NFL-Team suchte deshalb nach einer neuen Heimat und Arlington bot sich an, weil die Stadt bereit war, die sehr hohen Baukosten teilweise durch Steuergelder zu unterstützen. 425 Millionen US-Dollar flossen durch eine Abgabe von zwei Prozent auf Hotelbuchungen, 0,5 Prozent auf Verkäufe und fünf Prozent auf Mietwagen-Bestellungen aus der öffentlichen Hand in das Projekt. Die Bürger Arlingtons hatten im Rahmen einer Volksabstimmung im Jahr 2004 diesen zusätzlichen Steuern zugestimmt.
Das neue Stadion trug (und trägt im Volksmund) die Namen Jerry World und Death Star. Die erste Bezeichnung geht auf den Cowboys Besitzer Jerry Jones zurück, dem eine gigantische Unterhaltsarena vorschwebte. Dass die Zuschauerkapazität erweiterbar ist, ist beispielsweise diesem Umstand zu verdanken. Der zweite Name ist auf die Optik der Arena mit geschlossenem Dach zurückzuführen. Diese erinnert dann an den Todesstern aus den Star Wars-Filmen.
Baulich ist die Arena noch aus weiteren Gründen bemerkenswert: Die 46,3 Meter x 21,9 Meter großen HD-Bildschirme in der Anlage zählen zu den größten Screens der Welt. Umgeben ist das Spielfeld von gigantischen Fensterkonstruktionen. 91 Meter lange Anker-Vorrichtungen halten die Dachkonstruktion außen. Sie zählen ebenfalls zu den größten ihrer Art. Die Spitze des Daches liegt höher als die der meisten anderen Arenen auf dem Planeten. 2009 besuchten 105.121 Personen ein NFL-Spiel. Dies bedeutet bis heute Zuschauerrekord im American Football.
Bis zur WM wird es noch einige Veränderungen geben. Die Cowboys bauen eine eigene „Hall of Fame“, die neben der Arena eine Heimat findet. Sie soll insgesamt auch als Museum dienen, wenn sie fertiggestellt ist. Im Stadion gibt es seit 2022 zudem ein Restaurant mit Bar, das an fünf Tagen in der Woche geöffnet hat. Das entsprechende Angebot soll bis zur WM ausgebaut werden.
Außerdem sollen einige Fußballspiele in der Arena ausgetragen werden, um das AT&T Stadium auf diese Sportart vorzubereiten. Es diente zwar in der Vergangenheit als Austragungsort für die CONCACAF Gold Cups 2011, 2013 und 2017. Doch diese Erfahrungen liegen bei der WM mindestens neun Jahre zurück. Vereinsfußballer sind hier nicht heimisch.
Das ist der WM 2026 Spielort Dallas
Dallas kann durch die Nähe zu Arlington und durch den Umstand, dass es sich beim AT&T Stadium um die Heimat der Dallas Cowboys handelt, als der eigentliche Austragungsort angesehen werden. Mit 1,3 Millionen Einwohnern handelt es sich um die drittgrößte Stadt von Texas und die neuntgrößte Metropole der USA. In der Metropolregion, die Dallas-Fort-Worth-Complex genannt wird, leben 7,7 Millionen Menschen.
Gegründet wurde Dallas im Jahr 1841. Dadurch, dass der Ort an vielen Eisenbahnlinien lag (und liegt), entwickelte er sich schnell zu einem wichtigen Zentrum für die Öl- und die Baumwollindustrie. In der heuten Zeit ist Dallas eine High-Tech-Metropole. Ansässig sind zahlreiche Telekommunikations-, Finanz- und Computer-Dienstleister. Der Name der Stadt soll auf George M. Dallas zurückzuführen sein, der von 1845 bis 1849 Vize-Präsident der USA war. Die Stadt hieß allerdings schon zur Gründung 1841 so. Damals gehörte Texas nicht zu den Vereinigten Staaten, sondern war bis 1845 eine souveräne Republik. Letztlich klar ist es also nicht, ob wirklich der Politiker Pate für die Namensgebung war.