Mexiko war vor einiger Zeit ein Land, das sich anschickte, im Fußball zur Weltspitze aufzuschließen. Spieler wie Chicharito erlangten Ruhm rund um den Globus. Doch die letzten Generationen konnten die Hoffnungen nicht erfüllen, das Niveau nicht nur zu halten, sondern noch weiter zu heben. Stattdessen ging es wieder nach unten. Die Fußball-WM 2026 soll den Trend umkehren. Mexiko darf diese gemeinsam mit Kanada und den USA ausrichten.
Die Spiele vor eigenem Publikum sollen den Nachwuchs euphorisieren, sodass sich die Talente wieder für den Fußball entscheiden. Unverzichtbar ist dafür, dass die Spiele vor eigenem Publikum alle Erwartungen erfüllen. Eine ausgezeichnete Organisation ist beispielsweise unverzichtbar. Einer der drei mexikanischen Spielorte ist das Estadio BBVA Bancomer in Monterrey. Wir stellen dir Arena und die Stadt hier vor.
Das Estadio BBVA Bancomer in Monterrey (Mexiko): Die wichtigsten Fakten zur WM 2026-Spielstätte auf einen Blick
- Eröffnet: 2. August 2015
- Kapazität: 53.500 Zuschauer
- Kosten: 200 Millionen US-Dollar
- WM-Spiele: noch nicht bekannt
Das ist das Estadio BBVA Bancomer in Monterrey (Mexiko)
Das Estadio BBVA Bancomer ist die Heimat von CF Monterrey. Es handelt sich um einen der mexikanischen Vereine, die über eine dramatische Historie verfügen. 1945 war der Mannschaftsbus am Nationalfeiertag (16. September) unterwegs zu einem Auswärtsspiel in Guadalajara. Als der Bus das Dorf San Juan de los Lagos durchquerte, feierten die Menschen vor Ort diesen mit einem Feuerwerk. Sie warfen dabei auch Knallkörper. Einige der Böller landeten im Tank des Busses und sorgten für eine Explosion, bei der zwei Spieler ums Leben kamen. Viele weitere Akteure wurden zum Teil schwer verletzt. In der Folge löste sich der Klub auf und wurde erst 1952 wiederbelebt. Seinen bis dahin größten Erfolg konnte er 1986 mit dem Gewinn der mexikanischen Meisterschaft feiern.
Heimat war seit der Neugründung das Estadio Tecnologio. Dieses wurde 1950 errichtet, befand sich im Besitz der ortsansässigen Universität und bot ausreichend Platz für 38.622 Zuschauer. Neben einem Fußballfeld gab es auch eine Leichtathletikanlage. 1986 war es sogar unter den Arenen, in denen die Weltmeisterschaft ausgetragen wurde. In den 1990er Jahren waren die Alterserscheinungen des Stadions doch unübersehbar geworden. In den 2000er Jahren begann Monterrey schließlich damit, eine neue Arena zu planen. Die offiziellen Anträge wurden 2008 gestellt. Es sollte allerdings bis 2011 dauern, bis der Bau wirklich beginnen konnte. Das Estadio BBVA Bancomer wurde 2015 fertiggestellt. Das Estadio Tecnologio wurde 2017 abgerissen. Die Universität ersetzte es mit einem 10.000 Zuschauer fassenden Neubau.
Das Estadio BBVA Bancomer ist nach einer Bank benannt. Ursprünglich hieß es schlicht Estadio de Futbol Monterrey. Optisch ist das Dach der Arena besonders auffällig, das aus elegant verbundenen Metallelementen besteht und zugleich über mehrere Wölbungen verfügt. Das Estadio BBVA Bancomer liegt nahe des zoologischen Gartens an der Avenida Pablo Livas im Osten Monterreys. Diese trennt den Stadtteil Guadaloupe von einem Waldgebiet namens Cerro de la Silla ab. Die Arena wie der zoologische Garten grenzen gleichermaßen an diese „grüne Lunge“ der Region. Nur Parkflächen trennen die Anlagen vom Wald ab.
Für WM-Besucher ist wichtig, dass es keine Straßen- oder U-Bahn gibt, mit der das Estadio BBVA Bancomer erreicht werden könnte. Wer es besuchen möchte, ist entweder auf ein Auto angewiesen oder kann den Bus nehmen. In direkter Umgebung um das Stadion liegen die bereits erwähnte Universität sowie zahlreiche Restaurants, Kinos und weitere Freizeitangebote. Die Parkplatzsituation ist entsprechend gut.
Wissenswertes über den WM 2026-Spielort Monterrey (Mexiko)
Monterrey ist im Nordwesten Mexikos beheimatet. Es handelt sich um die Hauptstadt des Bundesstaates Nuevo Leon. Die mexikanische Metropole zählt 1,2 Millionen Einwohner. In der Metropolregion, die vor Ort als Agglomeration Area Metropolitana de Monterrey bezeichnet werden, leben etwa fünf Millionen Menschen. Die US-Grenze ist nur 150 Kilometer entfernt. Dies dürfte einer der Gründe sein, weshalb in Monterrey eines der 16 WM-Stadien 2026 zu finden ist. Das Pendeln von Texas ist vergleichbar kurz. Die Wege bleiben auf diese Weise trotz der drei Austragungsländer überschaubar.
Die Geschichte der Stadt begann schon vor ihrer offiziellen Gründung im Jahr 1596. Es gab zwei kleinere Siedlungen, die sich wieder auflösen mussten. Die geglückte Gründung erfolgte durch die spanische Krone, die Monterrey zum Zentrum einer Kolonie machte. Die Stadt blieb allerdings lange eine relativ kleine Stadt, die nicht über 10.000 Einwohner hinauskam. Dies änderte sich erst durch die Industrialisierung. 1905 erreichte Monterrey rund 80.000 Einwohner. Anschließend ging es nur immer weiter aufwärts.
Monterrey blieb von den Kriegen des 19. Jahrhunderts weitgehend verschont, da es zu weit ab vom Schuss lag, um wirklich interessant zu sein. Zwei nennenswerte Ausnahmen waren dabei aber doch zu berücksichtigen: Erstens besetzten US-Truppen die Stadt 1848 kurz im Rahmen des US-mexikanischen Krieges in dieser Zeit. Zweitens war Monterrey kurze Zeit Hauptstadt 1864, als es zum Bürgerkrieg zwischen dem mexikanischen Kaiser Maximilian und dem legitimen Präsidenten Benito Juarez kam. Letzterer musste hierher vor französischen Truppen flüchten, die Maximilian unterstützten. Sportlich ist die Stadt abgesehen von CF Monterrey eher unwichtig. Der ehemalige Formel 1-Pilot Esteban Guitterez zählt zu den bekanntesten Sportlern, die aus Monterrey stammen.
Das sind die zwei weiteren Stadien in Mexiko bei der Fußball-Weltmeisterschaft: