Die Karten sind ein zentraler Bestandteil des Fußballs. Sie sorgen dafür, dass die Spiele fair bleiben und die Qualität am Ball das alles entscheidende Kriterium ist, das über Sieg oder Niederlage entscheidet. So auch bei der Weltmeisterschaft 2022 in Katar.
Um für Gerechtigkeit zu sorgen, gibt es bekanntlich drei Arten von Karten: Die Gelbe Karte hat keine sofortigen Konsequenzen, sondern ist als Verwarnung gedacht. Sie kann Folgen für Spieler haben, wenn diese zu viele der entsprechenden Karten sammeln. Die Gelb-Rote Karte ist faktisch eine doppelte Verwarnung und führt zum sofortigen Platzverweis sowie zu einer Sperre von einem Spiel. Die Rote Karte sorgt ebenfalls für einen sofortigen Platzverweis – und möglicherweise für eine längere Sperre.
Im Prinzip gelten diese allgemein bekannten Regeln auch genauso für Weltmeisterschaften. Die Endrunde in Katar bildet selbstverständlich keine Ausnahme. Aber für das Turnier sind eine Reihe von Präzisierungen notwendig: Wie viele Gelbe Karten in unterschiedlichen Spielen führen zu einer Sperre? Werden Verwarnungen irgendwann gelöscht, etwa vor dem WM Finale 2022? Für wie viele Spiele kann ein Akteur maximal gesperrt werden? Wir informieren dich hier über die Regeln, die du kennen solltest.
Die zentralen Regeln bei der WM in Katar für die Gelben Karten
Grundsätzlich gilt: Jeder Spieler geht unvorbelastet ins Turnier, was die Verwarnungen angeht. Gelbe Karten aus der Qualifikation werden nicht zur WM mitgenommen. Bei der Endrunde folgt eine Sperre für Spieler, die sich in zwei unterschiedlichen Partien eine Gelbe Karte eingehandelt haben. Sie müssen die folgende Partie aussetzen. Allerdings werden alle bisherigen Verwarnungen nach dem Viertelfinale der WM 2022 gestrichen. Die Uhr wird wieder auf null gesetzt.
Dabei handelt es sich um ein „Lex Michael Ballack“. Der deutsche Nationalspieler hatte bei der WM 2002 gegen Südkorea im Halbfinale seine zweite Gelbe Karte gesehen und verpasste deshalb das Endspiel. Dies kann sich auf diese Weise nicht mehr wiederholen. Es gibt aber immer wieder Bestrebungen, die Löschung der Karten bereits vorher durchzuführen. Eben wegen der Ballack-Situation konnten sich solche Stimmen aber bislang ihrerseits nicht durchsetzen. Dies haben sie gemeinsam mit denjenigen, die gerne überhaupt keine Löschung der Verwarnungen hätten.
Ausgesprochen werden die Gelben Karten für die folgenden Vergehen:
- hartes Foul
- taktisches Foul
- zu laute Beschwerden gegen die Schiedsrichter
- Zeitspiel
- bewusste Undiszipliniertheit (beispielsweise Ball wegschlagen)
- bewusstes Handspiel
Diese Regeln gelten bei der WM 2022 für Rote Karten
Rote Karte wird es bei der WM 2022 für die folgenden Situationen geben:
- sehr hartes Foul
- Tätlichkeit (z.B. Anspucken des Gegners)
- Handspiel zur Verhinderung eines ansonsten sicheren Tores oder zur Erreichung eines spielentscheidenden Vorteils (beispielsweise Erzielung eines Tores)
- Beleidigungen (diese gelten als verbale Tätlichkeiten)
- massive Einflussnahme auf den regulären Ablauf des Spiels (Auswechselspieler dürfen beispielsweise keine Gegenstände aufs Feld oder sogar den Gegner werfen)
Die Mindestsperre für eine Rote Karte bei der WM liegt bei einem Spiel. Wie viele Partien ein Akteur aber tatsächlich verpassen wird, hängt von der Entscheidung der Disziplinarkommission der FIFA ab. Diese muss sich mit jedem „glatten“ (also Rote Karte, nicht aber Gelb-Rot) Platzverweis befassen. Nach oben hin ist die Zahl der Partien dabei unbegrenzt.
Dies führt zu einer großen Besonderheit der Roten Karten im Vergleich mit dem Gelben Karton: Erstens werden die Sperren der Platzverweise aus der WM-Qualifikation und auch aus den WM 2022 Playoffs sehr wohl mit zum Turnier genommen. Wer noch drei Partien pausieren muss, setzt also beispielsweise die gesamte Vorrunde aus. Zweitens werden Platzverweise auch über die WM hinaus in die folgenden Pflichtspiele mitgenommen.
Wer seine Sperre nicht beim Turnier in Katar komplett absitzen kann, muss dies nachfolgend tun. Sperren für zwei Gelbe Karten oder den Ampel-Karton werden hingegen nicht mitgenommen. Sie entfallen nach dem Ende der WM 2022.
Eine Möglichkeit für Wetten der speziellen Art: Tipps & Wetten auf die Karten abgeben
Die Karten haben einen Spiel- sowie einen Turnier-entscheidenden Einfluss. Dies gilt naturgegeben besonders für die Platzverweise. Aber auch zu viele Verwarnungen können dafür sorgen, dass Spieler nicht mehr angstfrei in die Zweikämpfe gehen und deshalb verlieren – oder zu viele Sperren in entscheidenden Partien kompensieren müssen. Entsprechend haben auch die Online-Anbieter von Sportwetten ein großes Interesse an den Karten entwickeln. Du kannst bei ihnen beispielsweise auf die folgenden Dinge wetten:
- Wer fliegt zuerst vom Platz?
- Wer (Spieler und Mannschaft) kriegt die meisten Gelben Karten?
- Wer (auch hier Akteur und Team) erhält die meisten Platzverweise?
Die WM 2022 Wetten sind sowohl für Einzelspiele wie auch als Turnierwetten verfügbar. Zudem stehen die Karten ebenfalls im Mittelpunkt vieler Live-Wetten. Du kannst z.B. oft daraufsetzen, ob ein schon verwarnter Akteur wohl noch mit der Ampelkarte vom Platz fliegt.
Wie viele Karten gab es bei einer WM 2018?
Eine weitere Wette, die oft angeboten wird, dreht sich darum, wie viele Karten insgesamt bei einem Turnier vergeben werden. Für die Fans, die sich für den Tipp oder allgemein für die Antwort auf die Frage interessieren, haben wir einen wertvollen Anhaltspunkt: Die Werte der WM 2018 in Russland. In 64 Spielen wurden hier insgesamt 223 Karten gezeigt. 219-mal verwarnten die Unparteiischen. Und je zwei Mal sahen Spieler Gelb-Rot bzw. glatt Rot.