Nach nur einem Spiel unter Juan Carlos Osorio hat die Nationalmannschaft Paraguays bereits wieder einen neuen Trainer. Nachdem Osorio überraschend seinen Rücktritt erklärt hatte, hab der paraguayische Fußballverband AFB die Verpflichtung von Eduardo Berizzo als Nachfolger bekannt, der Ende März bei den Freundschaftsspielen gegen Peru (23. März) und Mexiko (26. März) erstmals auf der Bank Platz nehmen wird.
⚪🔴 Con DT confirmado, la selección está lista para afrontar grandes desafíos con la misma pasión y nuestro interminable aliento.
¡Vamos #Albirroja! 🇵🇾 pic.twitter.com/KlWjafp1ll
— Selección Paraguaya (@Albirroja) February 18, 2019
Osorio, der noch bei der WM 2018 mit der mexikanischen Auswahl ins Achtelfinale eingezogen war und erst im September sein Amt angetreten hatte, nannte für seinen unerwartet Rückzug familiäre Gründe. Der 57 Jahre alte Kolumbianer stand somit lediglich im Testspiel im November in Südafrika, das 1:1 endete, in der Verantwortung und wird als Kurzzeittrainer in die Geschichte des paraguayischen Fußballs eingehen.
Berizzo zuletzt zweimal nach kurzer Zeit entlassen
Für Berizzo bietet der Nationaltrainerposten in Paraguay nun die Chance, seine zwei jüngsten, wenig erfolgreichen Stationen vergessen zu lassen. Nach drei überwiegend erfolgreichen Jahren bei Celta de Vigo war der Argentinier im Sommer 2017 zum FC Sevilla gewechselt, um die Nachfolge seines Landsmannes Jorge Sampaoli anzutreten. Die Zeit Berizzos in Sevilla stand allerdings unter einem alles andere als guten Stern. Kurz vor Weihnachten 2017 musste Berizzo bereits wieder seinen Hut nehmen und das wenige Wochen nach Bekanntwerden einer Prostatakrebs-Erkrankung, die ihn allerdings nur kurze Zeit von seiner Arbeit abhielt. Doch kurz nach seiner Rückkehr auf die Trainerbank musste Berizzo trotz des Einzugs ins Achtelfinale der Champions League mangels sportlichem Erfolg auf nationaler Ebene gehen.
Anschließend war der 49 Jahre alte Fußball-Lehrer ein halbes Jahr ohne Job, ehe ihn im Sommer 2018 der Ruf von Athletic Bilbao ereilte. Aber auch beim baskischen Traditionsklub erlebte Berizzo das Weihnachtsfest nicht mehr im Amt. Nach nur einem Sieg aus 14 Spielen und in Abstiegsgefahr schwebend zog Bilbao die Reißleine und trennte sich von Berizzo, der aber nun nicht lange arbeitslos war.
Copa America und WM-Qualifikation als große Ziele
Die Spiele Ende März gegen Peru und Mexiko bedeuten für Paraguay und Berizzo den Start in ein Jahr, in dem die Copa America 2019 in Brasilien im Vordergrund steht. Bei der südamerikanischen Kontinentalmeisterschaft bekommt es Paraguay bereits in der Vorrunde mit zwei dicken Brocken zu tun. Neben dem als Gastnation teilnehmenden Asienmeister Katar sind Kolumbien und Berizzos Heimatland Argentinien die Gegner.
Noch wichtiger als die Copa America ist für Paraguay, das bei den Weltmeisterschaften 2014 und 2018 fehlte, die Qualifikation für die WM 2022 in Katar. Die Südamerika-Qualifikation startet im März 2020. Dabei spielen wie gehabt alle zehn Teams an 18 Spieltagen in Hin- und Rückspiel zweimal gegeneinander.