Rund drei Monate nach dem Sieg im Achtelfinale der WM 2018 über Spanien, das ihn mit zwei gehaltenen Elfmetern und einigen Paraden in den 120 Minuten zuvor zum Helden avancieren ließ, hat Igor Akinfeev seinen Rücktritt aus der russischen Nationalmannschaft erklärt.
Der 32 Jahre alte Torhüter teilte in einem offiziellen Statement auf der Webseite von ZSKA Moskau mit, sich im Herbst seiner Karriere ganz auf die Aufgaben im Verein konzentrieren zu wollen. “Jede Geschichte hat ihren Anfang und ihr Ende. Meine Geschichte in der Sbornaja findet ihren logischen Abschluss. Es war eine große Ehre, Russland bei der WM als Kapitän auf das Feld zu führen“, sieht Akinfeev den richtigen Zeitpunkt gekommen, um nach 111 Einsätzen einen Schlussstrich unter seine Nationalmannschaftskarriere zu ziehen, auch um Platz zu machen für jüngere Spieler. Damit ist der Torhüter auch kein Thema mehr für die UEFA Nations League.
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— SPORT1 (@SPORT1) October 2, 2018
Vier WM-Spieler nicht mehr dabei
Nach den Routiniers Yuri Zhirkov und Aleksandr Samedov, die schon kurz nach der WM ihren Rücktritt erklärt hatten, sowie Sergej Ignashevich, der schon während des Turniers im Sommer 39 Jahre alt war und anschließend seine Fußballschuhe gänzlich an den Nagel gehängt hat, ist der noch bis 2022 an ZSKA Moskau gebundene Akinfeev bereits der vierte Akteur aus dem WM-Kader, der künftig nicht mehr zur Verfügung steht.
„Russland hat viele talentierte und vielversprechende Nachwuchsspieler, einige davon haben dies bereits bei der WM unter Beweis gestellt“, sieht Akinfeev allerdings kein Problem im zumindest leichten Umbruch, der sich in den ersten Spielen nach der WM direkt gut angelassen hat. Zum Auftakt der UEFA Nations League gelang der Sbornaja ein 2:1-Erfolg in der Türkei, dem in einem Testspiel gegen Tschechien ein 5:1-Kantersieg folgte. Da die Nations League die Grundlage für die EM 2020 Qualifikation ist, waren diese beiden Siege durchaus wichtig.
Andrey Lunev folgt auf Akinfeev
Neue Nummer eins Russlands ist der 26 Jahre alte Andrey Lunev, der sowohl in der Türkei als auch gegen Tschechien im Tor stand. Gegen Tschechien gelang Lunev mit einem Abstoß sogar eine Torvorlage.
Bei Zenit St. Petersburg hat sich Lunev nach seiner Verpflichtung von FK Ufa schnell etabliert und Yuri Lodygin verdrängt, der zwischen 2013 und 2016 auch elfmal für Russland aufgelaufen ist.
Mit Lunev bilden nach jetzigem Stand der eingebürgerte Brasilianer Guilherme von Lokomotive Moskau und Anton Shunin von Dinamo Moskau das Torhütertrio. Mit 32 bzw. 31 Jahren gehört beiden die Zukunft allerdings nur bedingt. Das gilt noch mehr für den 34-jährigen Vladimir Gabulov, der bei der WM noch als dritter Mann im Kader stand, aktuell aber ohne Verein ist und folglich auch bei Nationalcoach Stanislav Cherchesov keine Rolle mehr spielt.