UPDATE: Am 12. Juni 2020 sollte das Warten endlich ein Ende haben. Dann hätte im Olympiastadion in Rom endlich das Eröffnungsspiel der Europameisterschaft 2020 ausgetragen werden sollen. Bis zum 12. Juli 2020 hätten 24 Mannschaften den Nachfolger von Titelverteidiger Portugal gesucht. Doch die Corona-Pandemie machte dem ganzen einen Strich durch die Rechnung. Die EURO musste um ein Jahr verschoben werden, sie wird nun also als EM 2021 von 11. Juni bis 11. Juli 2021 ausgetragen.
Erstmals wird dabei in ganz Europa gespielt. Die 51 Spiele werden in 12 Ländern ausgetragen – das Endspiel findet im Wembley-Stadion in London statt. Doch bis es soweit ist, müssen erst einmal die Starter feststehen. Für die Endrunde kam ein neuartiges Qualifikationsverfahren zum Einsatz.
Dies hat drei Gründe: Erstens existiert mit der Nations League bzw. dem Nationen-Pokal ein neuer Wettbewerb, der Einfluss auf die Qualifikation hat. Zweitens ist erstmals seit Jahrzehnten kein Starter gesetzt. Dies liegt daran, dass es bei der kommenden EM keinen Gastgeber gibt, da die Euro vom ganzen Kontinent ausgerichtet wird. Drittens treten erstmals mehr Mannschaften als jemals zuvor in der Qualifikation an – insgesamt 55 Verbände haben gemeldet. Neu dazu gekommen im Vergleich mit der Qualifikation für die EM 2016 in Frankreich ist der Kosovo.
In welchem Modus findet die Qualifikation zur EM 2020 statt?
Gespielt wird wie üblich im Gruppensystem. Es wird zehn Gruppen geben. Fünf Gruppen werden dabei fünf Starter haben. Fünf Gruppen werden mit sechs Startern ausgespielt. In jeder Gruppe treffen alle Mannschaften zwei Mal aufeinander. Jedes Team hat in den direkten Duellen einmal Heimrecht und muss einmal auswärts antreten. Die beiden Erstplatzierten aus allen Gruppen haben ihr Ticket zur Europameisterschaft 2020 gelöst. 20 der 24 Startplätze zur Euro 2020 werden also über die Qualifikationsgruppen vergeben.
Wann findet die EM 2020 Qualifikation statt?
Die Spiele der EM 2020 Qualifikation werden komplett im Jahr 2019 stattfinden. Terminiert sind sie für den Zeitraum von März 2019 bis November 2019. Die Auslosung der Qualifikationsgruppen wird am 2. Dezember 2018 im irischen Dublin stattfinden – nach Ende der Nations League.
Wie werden die weiteren vier Startplätze für die EM 2020 vergeben?
In der Vergangenheit gab es nach der EM Qualifikation noch Playoff-Spiele. Mannschaften, die es nicht direkt zur EM geschafft hatten, konnten auf diese Weise doch noch ihr Ticket lösen. Die EM Qualifikation kopierte dabei in etwa den Modus der Qualifikation für Weltmeisterschaften. Diese Playoff-Spiele gibt es jetzt nicht mehr – zumindest nicht mehr in der typischen Form. In Zukunft hängen die Playoff-Spiele von der Nations League ab. Die Qualifikation zur EM 2020 macht dabei den Anfang.
An dieser Stelle wird es etwas kompliziert. Aber nur etwas, wir versprechen es. Die UEFA Nations League wird in vier Ligen ausgespielt, die mit A, B, C und D bezeichnet werden. In Liga A spielen die stärksten Mannschaften und in Liga D die schwächsten. Die weiteren Ligen während entsprechend nach der jeweiligen Stärke besetzt. Jede der vier Ligen erhält genau einen Startplatz für die EM 2020.
Die vier besten Mannschaften aus jeder Liga, die sich nicht regulär die EM 2020 qualifizieren konnten, treffen in Playoffs aufeinander, um den Startplatz zu ergattern. Insgesamt werden an den Playoffs also 16 Mannschaften teilnehmen (Je vier Teams aus vier Ligen). Sie spielen im KO-System gegeneinander. Dabei wird jeweils nur ein Spiel gespielt. Im Prinzip handelt es sich also um zwei Halbfinalpartien und ein Endspiel. Der Sieger des „Finales“ hat seinen Startplatz bei der EM 2020 sicher. Die Playoff-Spiele von jeder Liga werden in einem Länder stattfinden, das an den Playoffs teilnimmt. Terminiert sind die Playoffs für den März 2020. Da die Auslosung der EM Endrunde schon im Dezember 2019 stattfinden soll, hält sich die UEFA die Möglichkeit offen, am 1. April 2020 noch eine Auslosung durchzuführen. So sollen dann die letzten Teams zugeteilt werden. Zu den EM 2020 Quoten geht es übrigens hier.
Der Charme der neuen Regelung ist, dass auch eine der schwachen Nationen dadurch ihren Startplatz bei der Euro 2020 sicher hat. Teams wie Luxemburg oder Faröer konnten sich auf bisherigem Wege nie qualifizieren. Die neue Playoff-Regelung ermöglicht jetzt aber genau dies.
Welchen weiteren Einfluss hat die Nations League auf die Qualifikation für die EM 2020?
Der Einfluss der Nations League auf die EM 2020 Qualifikation beschränkt sich aber nicht nur auf die Playoffs. Tatsächlich ist der neue Wettbewerb auch schon für die Auslosung der Qualifikation ausschlaggebend. In der Vergangenheit war für die Frage, welche Länder in welche Lostöpfe kommen, eine Setzliste entscheidend. Diese setzte sich aus Erfolgen in der Vergangenheit so wie der aktuellen UEFA-Rangliste zusammen. Dieses Verfahren wurde komplett für die Qualifikation zur EM 2020 gestrichen.
Jetzt zählt die Nations League-Abschlusstabelle. Auch an dieser Stelle wird es wieder etwas kompliziert. Jede Liga besteht noch einmal aus vier Gruppen. Im eigentlichen Wettbewerb der Nations League treffen die Mannschaften nur auf Gegner aus ihrer Gruppe. Nach Ende der Gruppenphase wird aber eine Abschlusstabelle von allen Gruppen gemeinsam gestellt. Und diese Einzeltabellen werden anschließend zu einer Endtabelle zusammengesetzt. Liga A bekommt also beispielsweise die Plätze 1 bis 12 der Tabelle. Welchen Rang jedes Land dabei genau einnimmt, hängt davon ab, wie gut es in der Gruppenphase war. Nur die besten 10 Starter kommen aber in Lostopf 1 für die Qualifikation. Die Plätze 11 und 12 werden entsprechend in Lostopf 2 kommen. Ihnen steht das Duell mit einem der besten Teams des Kontinents ins Haus. Die Nations League ist deshalb auch für die Auslosung der EM Qualifikation ausgesprochen relevant.
Eine Übersicht zu den EM Songs bekommst du übrigens hier.