Am Rande der Auslosung der Vorrundengruppen hat die FIFA auch Stellung zu Spekulationen genommen, der Nationalmannschaft Australiens könnte ein Ausschluss von der WM 2018 drohen. Der Weltverband erklärte in einem Statement zwar, die Entwicklung in Australien zu beobachten, wo die A-League als oberste Fußballliga nur einen Platz im zehnköpfigen Congress, dem obersten Gremium des australischen Verbandes (FFA) besitzt. Das ist auch nach Ansicht der FIFA zu wenig Einfluss, was zuletzt vor allem von der von zehn Profi-Klubs gegründeten Australian Professional Football Clubs Association (AFPCA) bemängelt wurde. Die FIFA hat zwar angedeutet, im Extremfall eingreifen zu wollen, doch dieser Punkt ist wohl noch lange nicht gekommen und ein WM-Ausschluss deshalb ohnehin äußerst unwahrscheinlich.
Postecoglou überraschend zurückgetreten
In Australien kann man sich daher erst einmal den anderen Problemen widmen, die nicht ohne sind. Zum einen haben die Socceroos bei der Auslosung mit den Gegnern Frankreich, Peru und Dänemark eine starke WM Vorrunden Gruppe erwischt, in der das Weiterkommen schon ein großer Erfolg wäre und die auf jeden Fall eine intensive Vorbereitung bedarf. Zum anderen steht Australien ein gutes halbes Jahr vor dem WM-Start noch ohne Trainer da, nachdem der langjährige Erfolgscoach Ange Postecoglou kurz nach den gewonnenen Playoff-Spielen gegen Honduras völlig unerwartet zurückgetreten ist.
Ange Postecoglou steps down despite leading @Socceroos to 2018 #WorldCuphttps://t.co/8kdaQS4g46 pic.twitter.com/jDcejv5sRv
— FIFA World Cup (@FIFAWorldCup) November 22, 2017
Die Suche nach einem Nachfolger für Postecoglou, der seine Zukunft nach eigenen Angaben im Vereinsfußball sieht, läuft natürlich längst auf Hochtouren, hat aber noch zu keinem Ergebnis geführt, dafür aber zu einigen Spekulationen.
So berichtet der “Adelaide Advertiser“, dass Jürgen Klinsmann zu den Kandidaten für den vakanten Trainerjob gehören soll. Der 53-Jährige, der zwischen 2004 und 2006 Teamchef der deutschen Nationalmannschaft war und zuletzt bis Herbst 2016 für die Auswahl der USA verantwortlich war, soll dem Bericht zufolge einen engen Freund, der zugleich einst Nationalspieler Australiens war, angerufen und sich dabei sowohl über die A-League als auch über die Nationalmannschaft informiert haben.
Gehaltsfrage als Knackpunkt?
Klinsmann soll durchaus Interesse haben, Australien bei der WM 2018 und möglicherweise auch darüber hinaus zu trainieren, doch offenbar stellen die finanziellen Rahmenbedingungen ein nicht unwesentliches Problem dar.
So soll das Budget des australischen Verbandes für den neuen Nationaltrainer bei lediglich rund 1,5 Millionen Doller betragen, Klinsmann aber zuletzt in den USA mit 3,3 Millionen Dollar mehr als das Doppelte dieser Summe verdient haben.
Ob beide Seiten zueinander finden, ist aktuell ebenso offen wie die Frage nach möglichen weiteren Kandidaten. Auch ein konkreter Zeitplan für di Entscheidungsfindung ist bisher nicht durchgesickert. Weil bis zum 15. Dezember über das WM-Quartier entschieden werden muss und der neue Coach dabei natürlich mitreden sollte, ist aber nicht ausgeschlossen, dass zeitnah Nägel mit Köpfen gemacht werden.