Die englische Nationalmannschaft beendet das Fußballjahr 2017 mit zwei Länderspiel-Klassikern auf freundschaftlicher Ebene. Zunächst erwarten die Three Lions am 10. November (21 Uhr) Deutschland und vier Tage später geht es dann gegen Brasilien (20 Uhr), womit innerhalb kurzer Zeit zwei der Top-Favoriten auf den Gewinn der WM 2018 die englische Auswahl auf Herz und Nieren testen.
Southgate verzichtet auf ein Quartett und nominiert drei Neulinge
Englands Trainer Gareth Southgate weiß natürlich, dass die Ergebnisse trotz des Testspielcharakters für die Stimmung im Land im Hinblick auf den Sommer 2018 alles andere als unwichtig sind. Und doch überraschte der Coach mit seiner Kadernominierung die meisten Experten. So verzichtet Southgate aus freien Stücken auf Alex Oxlade-Chamberlain, Daniel Sturridge, Jermain Defoe und Chris Smalling, die alle über einen längeren Zeitraum hinweg eigentlich fester Bestandteil der englischen Mannschaft waren.
Doch bei Oxlade-Chamberlain und Sturridge, die beide beim FC Liverpool nur zum erweiterten Kreis der Stammelf gehören, ist Southgate mit den Einsatzzeiten nicht einverstanden, die zwangsläufig auch auf die Trainingsleistungen zurückzuführen sind. Bei Innenverteidiger Smalling kritisiert Southampton die Art und Weise des Aufbauspiels und sieht in diesem Zusammenhang Akteure wie John Stones, Eric Dier und Harry Maguire im Vorteil. Und der 35 Jahre alte Defoe scheint schlichtweg über seinen Zenit hinaus, wie nur ein Treffer in neun Saisoneinsätzen erahnen lässt.
Kader im Schnitt nur knapp über 24 Jahre alt
Generell legt Southgate Wert darauf, sein Aufgebot zu verjüngen, wenngleich es auch Ausnahmen wie den 32-jährigen Rückkehrer Ashley Young gibt, der nach vierjähriger Abwesenheit wieder nominiert wurde. Insgesamt beträgt der Altersschnitt lediglich knapp über 24 Jahre, was auch an den erstmals nominierten Youngsters Joe Gomez, Ruben Loftus-Cheek und Tammy Abraham liegt.
Während Gomez als Rechts- und Innenverteidiger eine flexible Alternative darstellt, dürfte es Mittelfeldmann Loftus-Cheek aufgrund der großen Konkurrenz eher schwer haben, sich zu etablieren. Das gilt auch für Sturmtalent Abraham und doch sind die Nominierungen ein klares Zeichen an den englischen Nachwuchs, der in den letzten Monaten mächtig auf sich aufmerksam gemacht und die Hoffnung geweckt hat, dass die Three Lions mit dem vorhandenen Potential mittel- bis langfristig in die Weltspitze vorstoßen könnten.
Mit Deutschland und Brasilien warten nun freilich erst einmal zwei Gegner, die bereits zur Elite des Weltfußballs gehören und die der englischen Auswahl womöglich aufzeigen werden, woran es noch zu arbeiten gilt. Hier findet ihr alle Fakten für die Weltmeisterschaft 2018.
Der englische Kader im Überblick:
Tor: Jack Butland (Stoke City), Joe Hart (West Ham), Jordan Pickford (Everton)
Abwehr: Ryan Bertrand (Southampton), Gary Cahill (Chelsea), Joe Gomez (Liverpool), Phil Jones (Manchester United), Harry Maguire (Leicester), Danny Rose (Tottenham), John Stones (Manchester City), Kieran Trippier (Tottenham), Kyle Walker (Manchester City)
Mittelfeld: Dele Alli (Tottenham), Fabian Delph (Manchester City), Eric Dier (Tottenham), Jordan Henderson (Liverpool), Jesse Lingard (Manchester United), Ruben Loftus-Cheek (Crystal Palace), Raheem Sterling (Manchester City), Harry Winks (Tottenham), Ashley Young (Manchester United)
Angriff: Tammy Abraham (Swansea), Harry Kane (Tottenham), Marcus Rashford (Manchester United), Jamie Vardy (Leicester)