Während sich Portugal und die Schweiz am letzten Spieltag ein Endspiel um den ersten Platz und damit die direkte WM-Teilnahme lieferten, die letztlich der amtierende Europameister mit einem 2:0-Erfolg gegen die nun im WM Qualifikations -Playoff geforderten Eidgenossen sichern konnte, war Ungarn in der gleichen Qualifikationsgruppe frühzeitig abgeschlagen.
Am Ende landete die einstmals stolze Fußballnation, die nach langer Abwesenheit von der großen Bühne im Sommer 2016 mit dem Erreichen des Achtelfinales der EM in Frankreich wieder einmal auf sich aufmerksam machen konnte, mit lediglich 13 Punkten auf Platz drei. Immerhin vor den Färöer-Inseln, Lettland und Andorra, doch im Kampf um die WM Endrunde 2018 letztlich chancenlos. Dass im Juni bei Fußballzwerg Andorra sogar mit 0:1 verloren wurde, war trotz des Fehlens zahlreicher Stammspieler sicherlich der negative Höhepunkt einer aus ungarischer Sicht verkorksten WM-Quali, die nun nach einer Analyse zur Trennung von Bernd Storck führte.
Storck nach zweieinhalb Jahren freigestellt
Der 54 Jahre alte Deutsche fungierte seit März 2015 als Sportdirektor und übernahm kurz darauf auch das Amt des Nationaltrainers. Von beiden Ämtern wurde Storck nun freigestellt, sodass der ungarische Verband auf der Ebene der sportlichen Leitung vor einem kompletten Neuanfang steht.
Storck betonte zwar, dass die Trennung in guter Atmosphäre erfolgt ist, aber dennoch ist davon auszugehen, dass der frühere Profi des VfL Bochum und Borussia Dortmund seine Arbeit gerne fort gesetzt hätte. Nicht zuletzt deshalb, weil Storck den ungarischen Fußball unter Verweis auf nachrückende Talente und eine anders als zu seinem Amtsantritt ordentliche finanzielle Lage im internationalen Vergleich gut aufgestellt sieht.
Mit Storck dürften auch Co-Trainer Andreas Möller und Torwarttrainer Holger Gehrke beim mühsamen 1:0-Sieg gegen die Färöer am letzten Spieltag der WM-Qualifikation zum letzten Mal in verantwortlicher Position auf der ungarischen Bank gesessen haben. Offiziell kommuniziert wurde das Aus der beiden auf Wunsch von Storck verpflichteten Assistenten indes noch nicht.
Kommt wieder ein ausländischer Trainer?
Wie es nun weitergeht, ist noch offen. Denkbar ist sowohl, dass wieder ein ausländischer Trainer das Kommando übernimmt, aber auch eine ungarische Lösung ist nicht auszuschließen, möglicherweise auch wieder in einer Doppelfunktion als Sportdirektor.
In der Mannschaft dürfte der bereits von Storck in die Wege geleitete Umbruch weitergehen. Mit Torwart Peter Gulacsi, den Defensivkräften Adam Lang und Tamas Kadar, den Mittelfeldtalenten Adam Nagy und Roland Sallai sowie Kapitän Balázs Dzsudzsák ist auf jeden Fall eine Achse vorhanden, der bei entsprechender Weiterentwicklung der Sprung zur EURO 2020 durchaus zuzutrauen ist.